Archiv - 1953

Brambauer soll Freibad diskutieren 

 

Kostenanschläge schwanken zwischen 70000 und 250000 DM

 

Die Lüner Pressevertreter konnten gestern im großrn Sitzungssaal des Stadthauses Ideenskizzen über Bauvorhaben im Städtischen Freibad in Brambauer besichtigen. Sieben Lüner Archtitekten hatten insgesammt neun Entwürfe angefertigt, die an den Wänden des Sitzungssaales befestigt waren. Die Entwürfe zeigen ein oder mehrere Gebäude, in denen Umkleideräume, Wechselkabinen, Kleiderablagen, Brause-und Fußwaschanlagen, Kassenräume, Toilettenanlagen, Gastwirtschafts- und Verkaufsräume so wie die Wohnräume für den Bademeister unterschiedlich angeordnet waren.Nur in einem Punkt hatten die Ideenskizzen das Merkmal einer Wettbewerbsauschreibung : auf den Zeichnungen war der Name des Architekten nicht zu sehen.

 

Die Zeichnungen sollen in den nächsten Tagen in Brambauer zur Diskussion gestellt werden. Die Bevökerung von Brambauer soll selbst in einem noch zu bestimmenden Saal das schönste Bauvorhaben auswählen. Nach den beigefügten Kostenanschlägen betragen die Gesamtkosten für den Umbau des Freibades unterschiedlich zwischen 70.000 und 250.000 DM

 

Baurat Schneider gab einige Erklärungen zu einzelnen Entwürfen. Feststeht, daß drei Bauabschnitte vorgesehen sind und daß noch in diesem Haushaltsjahr mit den Bau des ersten abschnitts begonnen wird. der erste Bauabschnitt sieht die Errichtung der Umkleideräume, Kleiderablage und Toileten vor. Im zweiten Bauabschnitt sollen Kassenräume, Eingang, ein Verkaufsraum für Süßwaren und Getränke in Flaschen und evtl. Wohnräume für den Bademeister erstellt werden. Der dritte Bauabschnitt beschließt die Umgestalltung des Freibades mit dem Bau einer Gastwirtschaft mit Terrassencafé.

13.01.1953

Um das Brambauer Schwimmbad 

 

Vordringlich: eine Wettschwimmbahn und ein Sprungturm

 

Brambauer. Es wird uns geschrieben: Die Nachricht von der Erneuerung des Brambauer Schwimbades und der Instandsetzung der Umkleideräume hat die interessierten Kreise hoch erfreut. Man trägt endlich einem dringenden Bedürfnis aller Befölkerungskreise , insbesondere der heranwachsenden Jugend, Rechnung. Sie alle wünschen, neben einer Erholungsstätte auch den Ausbau zu einer idealen Sportstätte mit den vorhandenen Mitteln voranzutreiben. Nach Meinung verschiedener Sachverständiger sollten allerdings die Mittel in erster Linie zur notwendigen Erneuerung des Schwimmbeckens mit einem kleinen Sprungturm Verwendung finden. Die bisherigen Beckenverhältnisse sind nicht den Erfordernissen entsprechend. Es besteht allgemein der Wunsch nach einer vorschriftsmäßigen Wettschwimmbahn von 50 m und einer Sprunganlage mit den notwendigen Umkleideanlage.

 

Es wurde darum vorgeschlagen, daß der erste Abschnit der beabsichtigten Arbeiten an den Räumlichkiten, daher so einfach wie möglich gehlaten werden sollte, denn die Hauptsache sind das Schwimmen und das Baden in einem mit Sauberem Wasser gefüllten, tadellosen Becken. Auch könnte in der näheren Umgebung des Beckens vieles getan werden, um die Schwimmanlage im Gelände auch anderen Sportarten zugänglich zu machen. Das wäre von besonderer Wichtigkeit, weil das gesamte Gelände für eine Sportanlage ganz besonders geeignet ist und in der weiteren Umgebung nicht ihresgleichen zu finden hat.

 

In Kürze werden die Entwürfe verschiedener Architekten im Lokal Lübke auf der Waltropper Straße zu besichtigen sein. In dieser Hinsicht wird von Fachleuten geraten, sich nicht durch Schönheit der Anlage zu einem Urteil bewegen zu lassen, sondern in erster Linie auf Zweckmäßigkeit des Entwurfes, wobei auch die Hygienischen Voraussetzungen berücksichtigt sind, zu achten.

21.01.1953 

Brambauer war nicht sehr interessiert 

 

...an Entwürfen für Freibadgebäude - Die meisten Stimmen für "Möwe"-Entwurf

 

Lünen. Nachdem die Verwaltung die von verschiedenen Lüner Architekten hereingegebenen Pläne noch einmal eingehend geprüft hat, wird der Bauauschuß in Zusammenarbeit mit dem Hauptausschuß in einer nächsten Sitzung entscheiden, welcher der Pläne am besten geeignet erscheint für die Gestaltung der Umkleide- und Erfrischungsräume beim Freibad Brambauer und welchen Architekten der Auftrag gegeben werden muß.

Das Ergebnis der Volksbefragung im Stadtteil Brambauer ist keineswegs überzeugend ausgefallen. Insgesamt haben nicht einmal 100 Interessenten ihre Stimme abgegeben. Von einem "Volkswillen", ja überhaupt von einer wirklichen Anteilnahme der Brambauer Bevölkerung an der Gestalltung ihres Sol- freibades kann unter diesen Umständen kaum die Rede sein. Immerhin sei erwähnt, daß der Plan mit dem Decknamen "Möwe" 57 Stimmen, das "Gut Naß" 35 Stimmen auf sich vereinigen konnte. In der nächsten Bauauschußsitzung wird das Geheimniss gelüftet und die Namen der Architekten der einzelnen Pläne bekanntgegeben.

27.02.1953