Archiv - 1987

Gut Schwimmen kann man, doch Spielgeräte fehlen

 

Lünen/Brambauer. Weiter geht es mit unserem Freizeit-Report. Der Kleine Lüner Anzeiger hat die Bäder in und um Lünen getestet: Was kostet der Eintritt und was eine Cola? Dies und vieles andere wollten wir wissen, um den Lesern eine Übersicht zu geben. Heute stellt der Anzeiger das Freibad Brambauer vor. 

 

Die Brambauer mögen ihr Freibad, und auch aus den Dortmunder Stadtteilen, Brechten, Mengede, Eving und sogar Scharnhorst kommen Besucher. Das Städtische Bad bietet alles, was man erwartet - aber auch nicht mehr. Man merkt, daß es aus einer Zeit stammt, wo Erlebnisbäder mit Wellen und Wasserrutsche noch kein Begriff waren. Es wurde 1938 eröffnet und ist immer wieder umgebaut und renoviert worden.

 

An das Schwimmbecken schmiegt sich im Halbkreis ein großes Nichtschwimmerbecken. Der Boden ist mit rutschfester Kunstoff-Folie ausgekleidet. Schöne Liegefläche auf zwei Ebenen. Wer Schatten bevorzugt, kann seine Decke unter alten Buchen ausbreiten. Familien mit kleinen Kindern gruppieren sich um ein kreisförmiges Baby-Becken. Hier kann der Nachwuchs gefahrlos planschen.

"Optimal wäre ein kleiner Zaun, um diesen Bereich einzugrenzen", wünscht sich Heike Seckler, die ständig hinter ihrem unternehmungslustigen jüngsten herflitzen muß und Angst hat, daß er ins Tiefe entwischt. Auch eine Sandkiste und Spielgeräte vermißt die junge Mutter aus der Ferdinandstraße 20, die mit Alexandra (4), Annika (3) und Tobias (1) Schwimmbad-freuden genießt.

"Es müßte mehr für Kleinkinder angeboten werden." Dieser meinung ist auch Susanne Wojcichowski aus dem Rotkelchenweg 10, die den einjährigen Dennis mitgebracht hat.

 

Betriebsleiter Günter Dickmann winkt ab: "Ein Sandkasten geht im Freibad nicht. Da würde nur gematscht, und die Kinder liefen sandig ins Wasser." Er verweist auf den großen Spielplatz vor den Toren des Freibades.

 

Auch Dickmann hat etwas zu meckern: "Die Badegäste lassen so viel Müll liegen, obwohl wir doch überall Papierkörbe aufgestellt haben. "Seit Ende Juni wird das Freibad nicht mehr geheizt. Montag war das Wasser 24,5 Grad warm.

 

Der Betriebsleiter sorgt seit 1961 dafür, daß im Freibad Brambauer alles stimmt. Sohn Uwe stieg in seine Fußstapfen. Ehefrau Inge verkauft seit 1974 im Kiosk Eis und Chips, Bier und Würstchen. Wer mag, kann sich Imbiß und Getränke auf der kleinen Terrasse schmecken lassen. Buntzusammengewürfelte Stühle stehen hier. Hinten auf der Liegewiese entdeckt man ein Volleyballnetz - ob mal jemand spielt!

 

 

Daten, Fakten

 

Öffnungszeiten
Erwachsene: 8 bis 20 Uhr
Kinder: 8 bis 18 Uhr


09.07.1987