Archiv - 1954

Veraltertes Becken mit neuer Fassade

Neue Umkleideräume mit Terrasse und Pavillion - Schwimmbecken völlig ungeeignet

Die neuen Umkleideräume mit Terrasse enden in einem Pavillon

Brambauer. Die Arbeiten zur Umgestalltung des Freibades am Nordpark gehen jetzt ihrem Ende entgegen. Für sie waren 127.500 DM bewilligt worden. Die Bauhandwerker werden vorraussichtlich Ende dieser Woche das Freibad räumen, so daß die Raumgestalltung und die übrigen Verschönerungsarbeiten in Angriff genommen werden können. Allerding werden sich diese Arbeiten noch einige Zeit hinziehen. Bei Beginn der Badesaison in den nächsten Tagen werden noch für kurze Zeit die alten Umkleideräume benutzt werden müssen. Um so schöner werden sich nach Fertigstellung die neuen Umkleideräume den Badegästen präsentieren.

 

40 Wechselzellen zwei Gemeinschaft-Umkleideräume, ein Restaurationsbetrieb mit einem Pavillon, ein Sanitätsraum und eine große Terrasse wurden hier neu geschaffen. Eine neue Wasserleitung wurde ebenfalls zum Freibad gelegt. Die Arbeiten die wurden vom Wasserwerk für das nördliche Kohlenrevier, das für die Wasserversorgung in Brambauer zuständig ist, ausgeführt. Zur Zeit sind Arbeiter der Stadtwerke Lünen mit dem Aufstellen von Lichtmasten beschäftigt, um das modernisierte Brambauer Freibad, das bisher ohne elektrisches Licht war, mit Strom zu versorgen.

 

Liegeterrasse für Sonnenbrüder


Auf dem Weg zum Overthunschen Gehöft und auf dem Grundstück der früheren Fahradwache wurde eine Kläranlage für die Abwässer eingebaut, die insgesamt drei Klärbecken umfaßt. Diese Anlage ist von besonderer Wichtigkeit, weil nach den gesetzlichen Bestimmungen die Abwässer nicht ohne vorheriger Klärung in den Abflußgraben geleitet werden dürfen. Eine besonders begrüßenswerte Einrichtung des Freibades ist wohl die Dachterrasse. Sie hat eine Ausdehnung von etwa 60mal 10 Meter. Dort sollen Liegestühle aufgestellt werden, die zum Sonnenbaden einladen. Ein Gaststättenbetrieb mit einem Schankraum und einem auf einer Betonsäule ruhenden Pavillon bieten den Badegästen die Möglichkeit, überdacht zu sitzen. Die sanitären Anlagen sollen ebenfalls allen hygienischen Anforderungen genügen. Für den Bademeister wurde eine Wohnung auf dem Gelände geschaffen, damit das Freibad ständig beaufsichtigt ist. 

 

Schadhaftes Becken - keine Sprungmöglichkeit


Aber all diese Neuerungen stehen in keinem Verhältnis zu dem vernachlässigtem Schwimmbecken. Bei einem modernen Badebetrieb ist ja schließlich gerade das Schwimmbad die Hauptsache. Hier ist leider nicht die kleinste Verbesserung warzunehmen. Der rissige Boden des Beckens, in dem das Wasser schon nach einigen Tagen verunreinigt ist, die mangelhafte Umfassung und zahlreiche andere Unvollkommemheiten, lassen die Frage aufkommen, ob es nicht doch zwäckmäßiger gewesen wäre, zuerst das Becken einer Renovierung zu unterziehen. Im ganzen gesehen, war es von jeher für Schwimmsportliche Zwecke vollkommen ungeeignet . In das nur zwei Meter tiefe Becken ist schon ein Sprung vom Startblock mit Gefahr verbunden. Sprungbretter sind daher vorsorglich nie angebracht worden. Erst wenn auch dieser Übelstand behoben ist, wird das Brambauer Freibad eine ideale Sport- und Erholungsstätte sein.

13.05.1954