Archiv - 1986

Im Frühjahr 1938 entstand das Bild des RN-Leser in der neuen "Badeanstalt" in Brambauer.

Kleiner Badegast erinnert an das Freibad anno 1938 

 

Brambauer Vereine helfen bei den Bauarbeiten

 

Brambauer. Das städtische Freibad in Brambauer hat eine mehrfache Wandlung erfahren. Vor knapp 50 Jahren gab es einen Umbau der Anlage neben dem Bauernhof Overthun. Etwa 1938 ging die modernisierte Freibadanlage in Betrieb - ein RN Leser hat beim Kramen in seinen alten Fotos ein Bild aus diesen Tagen gefunden und der Redaktion zugesandt. Die Vereine aus Brambauer waren 1937 aufgefordert worden, sich freiwillig an den Arbeiten zum Bau des Freibades zu beteiligen. Aus der Festschrift des Sauerländischen Gebirgsvereins zum 50jährigen Bestehen (erschienen 1985), gibt es dafür einen Hinweis: "Mithilfe beim Bau der Badeanstalt", heißt es da für 1938 - unter den Archivbildern des SGV gibt es auch Aufnahmen, die Mitglieder bei Erdarbeiten zeigt, wo Boden aushub mit Kipploren abtransportiert wird. Das Bild des kleinen Badegastes aus Brambauer ist 1938 entstanden - als das Bad noch nicht ganz fertiggestellt war. Im hintergrund sieht man noch Baumaterial, auch ist deutlich erkennbar, daß die Umzäunung noch nicht geschlossen worden ist. Doch der junge Schwimmer steht stolz in der "modernen" Dusche mit der bereits fertiggestellten Beckenumrandung aus Betonplatten und bedient den üblichen Handhebel. 

"Die Eröffnung war am 15. Juni 1938", erinnert sich der heutige Betriebsleiter Günter Dickmann, der damals als Kind zu den Badegästen am Eröffnungstag gehörte. Wo heute ein dichter Wald (Hintergrund) steht, war damals noch eine Ansammlung schütterer Bäume, durch die man die die Häuser der Waltroper Straße sehen konnte. In der Bildmitte ist das schwarze Band des Schienenstranges für die Schmalspurbahn von der Ziegelei an der Heinrichstraße bis zur Tongrube im heutigen Erholungsgebiet "Tockhausen" zu erkennen. Unmittelbar nach dem Krieg wurde das Freibad wieder modernisiert und auf Sole umgestellt. Das Wasser wurde von der Zeche "Minister Achenbach" in das Bad gepumpt. Als sich das Laufe der Jahre problematisch herausstellte, gab es eine weitere Umbaumaßnahme auf "Normalwasser". Das Schwimmerbecken des Freibades - damals immer noch "Badeanstalt" genannt - war bis in die 50er Jahre hinein noch mit einer Bohlenverkleidung an den Wänden funktionstüchtig. 1954 begann der große Umbau, damals enstand der für die heutige Anlage charakterische Mitelsteg als Trennung zwischen Schwimmer- und Nichtschwimmer- bereich - 1956 war mit den Bau des Turmes und der Umkleideanlage nebst Haus für den Schwimmeister das Bad in seiner heutigen Form fertig. 1974 griff die Stadt noch einmal ins Säckel und spendierte eine Beheizungsanlage.

27.02.1986

Vor 25 Jahren war das Brambauer Freibad eine Baustelle. Die Becken waren eingeschalt und wurden in Beton gegossen. Neben der Umkleideanlage ist rechts die alte Holzbude zu erkennen, die früher am Eingang stand.

Vor 25 Jahren war das Freibad eine Baustelle 

 

Serie der Ruhr-Nachrichten: "Gestern in Brambauer"

 

Brambauer. Vor 25 Jahren war das Brambauer Freibad eine einzige große Baustelle. Sowohl das Schwimmerbecken als auch das durch den Steg ge trennte Nichtschwimmerbecken mußten seinerzeit erneuert werden.

Bereits 1953/54 hatte das Bad moderne Umkleideanlagen mit dem charakterischen Turm erhalten - doch die Beckenerneuerung mit einer Bauzeit von fast zwei Jahren konnte erst vor 25 Jahren abgeschlossen werden.

Das Schwimmerbecken hat eine tiefe zwischen 218 und 243 cm. Durch den Einbau der "finnischen" Rinne 1974 hat das Brambauer Bad eine weitere verbesserung erfahren. 

Bei solchen Temperaturen hilft nur eins: Eine kühle Dusche. Das Brambauer Freibad meldet 3200 Besucher. Foto:Wiemer

Die älteren Brambauer Bürger haben den Ausdruck "Badeanstalt" beibehalten, der dem Bad seit der Eröffnung 1938 anhaftet. Vor zehn Jahren schloß die Stadt die letzten größere Baumaßnahme in Brambauer. Das nierenförmige Nichtschwimmerbecken erhielt damals ebenfals eine "finnische" Rinne und wurde wie das Schwimmerbecken an die Beiheizungsanlage angeschlossen. Durch die vom Schwimmverein errichtete Beleuchtungsanlage kann bis zum späten Abend das Training der Wasserballer stattfinden.

 

"Wir halten unsere Wassertemeratur konstant bei 24 Grad - doch wenn die Sonne fehlt, bleiben auch die Gäste weg", bedauert Betriebsleiter Günter Dickmann.

Die treuesten Kunden des Freibades sind am Vormittag anzutreffen - viele Rentner haben Schwimmen in ihr tägliches Fitneßprogramm als tägliche Übung aufgenommen.

02.07.1986