Archiv - 1990
Freibad in Brambauer wurde Treffpunkt für fitte Frühaufsteher
Brambauer. (beg) "Pack´die Badehose ein"- dieser Aufforderung von Conny Froboess sind die Brambauer Wasserratten bislang kaum gefolgt. "In Lünen brauchen die Leute erst eine längere Anlaufzeit, bevor sie - trotz schönen Wetters - in die Startlöcher kommen", weiß Bademeister Günter Kinner zu berichten. Er spricht aus Erfahrung: Seit zwölf Jahren wacht er über Lüner Schwimmbäder und, obwohl die Sonne richtig "knallt", ist das Brambauer Freibad an diesem Tage relativ leer.
Zu Günter Kinners Stammgästen zählt ein Kreis von Unentwegten, die bei jedem Wetter schon morgens um 7 Uhr ihre Bahnen ziehen. Tagsüber bevölkern kreischende und kalbernde Ferienkinder die zwei Becken des Bades, die auf 24 Grad Celsius erwärmt sind. Doch auch strahlend blauer Himmel und eitel Sonnenschein können nicht verhehlen, was Achim Loddoch vom städtischen Sport- und Bäderamt in nüchternen Zahlen
ausdrückt: "Im Juni 1989 hatten wir mit 18 353 Besuchern im Brambauer Freibad dreimal so viel Schwimmer wie im Juni diesen Jahres." Schlimmer traf es das Freibad Cappenberger See, wo die Besucherzahlen gerade mal ein Viertel des Vorjahres erreichten.
Doch nicht nur finanziell ist der diesjährige Sommer ein Schlag ins Schwimmbad-Kontor: "Wenn es richtig voll ist, dann macht die Arbeit viel mehr Spaß", erzählt Kinner, der sich seine Aufgabe in Brambauer mit zwei Schwimmeistern, einem Umschüler und einem Lehrling teilt. Kleinere Renovierungsarbeiten sowie die ständige Wasserkontrolle halten die Bademeister in Trab. Auch müssen die vier Filter des Schwimmbades mindestens einmal am Tag von Hand gespült werden. Erst am 15. September, wenn die Ferien und die Badesaison beendet sind, beginnt für viele Bademeister die schönste Zeit des Jahres: der Urlaub nämlich!
21.07.1990
Das Freibad schließt: Es kamen 54 328 Besucher
Regen durchkreuzte die Pläne der Verwaltung
"Wir hatten zunächst vorgehabt, die Freibäder erst nach Ablauf dieser Woche zu schließen", erklärt Sportamtsleiter Heinz Peper dieser Zeitung, "aber das anhaltende Regenwetter hat uns veranlaßt, die städtischen Freibäder nur noch Dienstag 4. September, zu öffnen".
Während die Kleinschwimmhalle am Karrenbusch in der Freiluft-Saison ausschließlich dem Schulsport zur Verfügung stand, und die Öffentlichkeit in das Freibad ging, gelten ab Mittwoch wieder andere Regelungen.
Heinz Peper: "Die Erfahrung lehrt, daß bei diesem Regenwetter nur die unentwegten Badefreunde ins Freibad gehen, die auch bei Wind und Wetter kommen. Ansonsten herrscht im Freibad gähnende Leere". Die Statistik der Sport- und Bäderamtes zeigt, daß erst die Hitzewelle im Juli und August die Besucherzahl nach oben trieb. Im Mai 1989 kamen 22 518 Besucher in das Brambauer Freibad, im Mai 1990 waren es 10 805. Im Juni 1989 waren es 18 353, im Juni dieses Jahres 6 317; im Juli 1989 waren es 13 293, im Juli 1990 dagegen 17 072; im August 1989 waren es 14 151, im August 1990 waren es 19 814; im September 1989 zählte man 787 Besucher, im September 1990 waren es 320.
Amtsleiter Peper: "Der Sommer 1989 brachte uns Rekord-Besuche. Aber auch die Zahlen dieses Sommers weisen die Saison 1990 als "überdurchschnittlich gut aus, gemessen an den Durchschnittszahlen der vergangenen Jahre".
04.09.1990