Archiv - 1996

Der Förderverein "Freibad Brambauer" tagte am Samstag unter dem Vorsitz von Joachim Bioly (Mitte). Foto SP

Mit Arbeiterwohlfahrt Fahrradwache aufziehen 

 

Der Förderverein "Freibad" tagte: Planung steht 

 

Brambauer. Von mehr als 1200 Mitgliedern haben sich beim Förderverein "Freibad Brambauer" beim ersten Spendenaufruf nur sieben streichen lassen.

 

Die mit über 15 000 Mark gutbestückte Kasse soll jetzt für Verbesserungen im Spielangebot eingesetzt werden. Neben Spielgeräten für Kleinkinder ist an ein Beach-Volleyballfeld und an ein kleine Basketballanlge gedacht. 

 

Mit der Bäder GmbH wird der Vorstand des Fördervereins sprechen, um in Zusammenarbeit mit einer Fachfirma eine Planung für die Verbesserung des Außenbereiches zu bekommen.

 

"Wir werden allen Mitgliedern in der Jahreshauptversammlung am 17.April ausführlich von unseren Planungen berichten", kündigte Vorsitzender Joachim Bioly an, der am Samstagmorgen die Vorstandssitzung leitete.

 

Vorher hatte es eine Ortsbesichtigung des Außenbereiches im Freibad gegeben. Geschäftsführer Gustav Neuhäuser erläuterte dem Förderverein den Stand der Verhandlungen mit der Bäder GmbH der Stadtwerke. Das Bad wird in gewohnter Form geführt; die Aktiven des Schwimmvereins werden zusätzliche Beckenaufsicht stellen, sich um die Pflege der Grünanlagen kümmern und die Liegewiesen sauberhalten.

 

Mit der Arbeiterwohlfahrt gibt es am 29. Januar einen Termin, damit eine Fahradwache zur Saison ihren Betrieb aufnehmen kann.

22.01.1996

Freibadförderer brechen bald zu neuen Ufern auf 

 

Verein zieht erfolgreich Bilanz 

 

Von Thomas Kampmann

Brambauer. Der Freibad-Förderverein hat die Gründungsphase zufriedenstellend abgeschlossen und befindet sich jetzt in der Planungsphase. Um die Freizeit-Oase attraktiver zu gestalten, soll auch ein Beach-Volleyball-Feld in den Sand gesetzt werden.


"Projektorientiertes Arbeiten" nennt Vorsitzender Joachim Bioly die langfristigen Pläne, die schränkt er ein, "nicht in einem Jahr zu realisieren sind". Um das Freibad insgesamt zu verschöneren, greift der Förderverein auch zu Hammer und Pinsel und erledigt kleinere Reparaturarbeiten selbst. Außerdem sind für kommende Badesaison Aktionen geplant, die in Richtung "Animation" gehen. Fachleute, so Bioly, sollen ein Konzept ausarbeiten. Unter "begleitende Maßnahmen" fällt auch eine "bewachte Fahradstation" am Bad.

 

Die Mitgliederzahl hatte sich schon bei 1200 eingependelt, sieben Freibad-Förderer sprangen aber wieder ab, als der Spendenaufruf kam. Das Geld, der Kontostand beträgt insgesamt 15 134,56 DM, wird nicht für den Betrieb des Freibades eingesetzt, sondern für die angesprochenen Aktionen, Spielgeräte und Verschönerung.

 

Für die Unterhaltung des Bades sind Bäder GmbH und Schwimmverein zuständig. Personal des Schwimmvereins übernimmt die Grünpflege und setzt sich auch für die Säuberung des Gesamtgeländes ein. Außerdem stellen die Schwimmer eine zusätzliche Beckenaufsicht. Ins Detail gehen Jochachim Bioly und seine Mitstreiter im April bei der Jahreshauptversammlung.

24.01.1996

Schwimmverein sucht Helfer im Freibad 

 

Brambauer. (k-) Der Schwimmverein Brambauer sucht Helfer. Sonst können die übernommenen Arbeiten zum Erhalt des Freibades nichts geleistet werden. Geschäftsführer Gustav Neuhäuser: "Wir haben uns der Stadt gegenüber verpflichtet, die Unterhaltung zu übernehmen. Wir brauchen Helfer, die als Unterstützung der Beckenaufsicht arbeiten, Kräfte für die Pflege der Grünfläche und für die Müllentsorgung des Rasens." Nähere Informationen bei Gustav Neuhäuser Tel. 87 15 24. 

Mehr als 50 Helfer fanden sich zum Groß-Reinemachtag im Brambauer Freibad ein.

Das Freibad wird viel attraktiver 

 

Brambauer. Um das Brambauer Freibad zu erhalten ist der Förderverein angetreten. In weniger als acht Monaten schlossen sich dem Kreis der Bad-Erhalter 1201 Mitglieder an - die erste Spendenaktion brachte mehr als 15.000 Mark für die Attraktivitätsverbesserung.

Diese stolze Bilanz konnte der Förderverein mit Joachim Bioly an der Spitze in der Jahreshauptversammlung vorlegen. Die Bestätigung des Führungsteams war daher nur eine Formsache, denn zahlreiche Ideen hat der Verein bereits vorbereitet, von denen drei jetzt realisiert werden: ein Beach-Volleyballfeld mit viel Sand wird bereits gebaut; die Umbegeung des Planschbeckens wird mit einer 40 m langen Heckenabpflanzung begrünt; drei zusätzliche Wippgeräte als Tierfiguren werden neben dem Planschbecken aufgestellt.

 

Schon 1995 hatte der Verein in einer ersten Aktion mit Unterstützung des Gartenbaubetriebes Fußy (spendete Bäume) fünf Schattenspendende Ulmen im Bereich des Planschbeckens gepflanzt. Alle Bäume sind angegangen - obwohl die Rinde im Winter angenagt worden war. Durch die Bemühungen des Vereins gibt es ab 1.Mai auch eine Fahradwache am Brambauer Freibad - dazu hat sich die Arbeiterwohlfahrt engagiert.

 

Das die drei Großmaßnahmen nur rund 15.000 Mark kosten, liegt an der Beteiligung des Vereins "Kinderhaus e.V.", der nur Materialkosten und Sachkosten berechnet und die Arbeits-Stunden-Lohnkosten über eine Arbeitsbeschaffung bekommt.

 

"Wir haben noch mehr Ideen - aber damit lassen wir uns noch etwas Zeit", kündigte der Vorstand weitere Verbesserungen der Attraktivität an. Um dem Schwimmverein zu helfen, der sich ebenfalls aktiv an der Erhalttung des Bades durch Personalstellung beteiligt, gab es am Samstag eine Groß-Reinemach-Aktion - das Becken der Schwimmer wurde gereinigt - das Wasser wird bereits eingelassen.

 

Dem Vorstand des Fördervereins gehören an: Joachim Bioly (Vorsitzender), Eleonore Köth-Feige und Klaus Stallmann (stellv. Vorsitzende), Gustav Neuhäuser (Geschäftsführer), Ralf Gröning (Schatzmeister), Armin Hunke und Heinz Peper (Beisitzer). Die Kasse prüfen Ulrich Mos, Ingeborg Becker und Friedhelm Becker.

22.04.1996

Das Freibad am vergangenen Sonntag: Etwa 800 Gäste nutzen die Becken, Liegewiesen und Beach-Volleyball-Anlage. Foto: SP

Overthuns Teiche: 1938 die Quelle für das Freibad 

 

Brambauer. Das Freibad bsteht in seiner heutigen Form (mit geteiltem Becken) seit 40 Jahren. Vor 50 Jahren konnte das Bad in Tockhausen nach kriegsbedingter Schließung wieder geöffnet werden. Vor 20 Jahren wurde die "Badeanstalt", wie viele Brambauer sie nennen, mit einer finnischen Rinne für das Nichtschwimmerbecken und mit Anschluß an die Beheizung auf den neusten technischen Stand gebracht.

 

Wie sehr die Brambauer Bürger ihr Bad schätzen, zeigte sich, als wegen der Finanzkriese der Stadt Lünen eine Schließung erwogen werden mußte. Mit der Übergabe an die Stadtwerke-Tochter "Bäder GmbH" gründete sich im größten Lüner Stadtteil spontan ein Förderverein, der inzwischen mit mehr als 1200 Mitgliedern den größten Bürgerzusammenschluß dastellt.

 

Schon 1928 forderten Brambauer Bürger ein Bad. "Es dürfte sich empfehlen, die früheren Karpfenteiche des Hofes Overthun, die in ihrer herrlichen Lage sich dazu vorzüglich eignen würden, zu reinigen und zu einem Sommerbad auszugestalten", hieß es damals in der Lüner Zeitung.

 

1937 ging es dann zur Sache: Von der Zeche wurde Material gestellt und die Brambauer Vereine legten los. Sie erreichen, daß am 17. Juli 1938 die "Badeanstalt" übergeben wurde. Ein Blick in die Chronik zeigt, daß 1951 ein Anschluß mit Sole aus der nahegelegenen Schachtanlage 4 der Brambauer Zeche geschaffen wurde. Die Umkleidekabinen in der jetzigen Form, die Terrasse, der Turm und die Wohnung mit Verkaufsraum für die Gäste wurden 1953 errichtet.

 

1956 wurden die Becken geteilt; der Steg zwischen Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich ermöglicht eine bessere Aufsicht. Damals verzichtete die Stadt auf die weitere Verwendung von Sole, weil es technische Probleme gab. Die "finnische Rinne" ab 1975 bzw. 1976 waren samt der Beheizung Abschluß der Modernisierung. Ab 1988 gibt es eine automatische Kassenanlage am Eingang.

 

Das Sportbecken hat eine Größe von 50x21 m bei einer Tiefe zwischen 2,18 und 2,43m. Das Nichtschwimmerbecken als Halbrund ist zwischen 0,40 und 1,30 tief: es bietet mit 1390 Quadratmetern eine große Ausdehung. Bei den Kindern ist das Planschbecken sehr beliebt, das auch 15,5 m Durchmesser hat und rund 0,50 m tief ist.

 

Überliefert sind auch noch die Eintrittspreise der "Badeanstalt" aus dem Jahr 1938. Damals zahlten Kinder 0,05 Reichsmark und Erwachsene 15 Pfennige.Die Einzelkarte für Kinder kostet zur Zeit 3 Mark, Erwachsene zahlen 5 Mark. Doch dafür gibt es einen soziale Stellung, denn eine Familie zahlt einen Tagespreis von 10 Mark.

27.07.1996

Bei der Sitzung im Haus des Schwimmvereins Brambauer (v.l.):Heinz Peper, Klaus Stallmann, Joachim Bioly, Armin Hunke, Eleonore Köth-Feige und Gustav Neuhäuser.

Freibad wird im Buch historisch festgehalten 

 

Förderverein bereitet mehrere Aktionen vor 

 

Brambauer. Um das Interesse an seiner Unterstützung für das Brambauer Freibad wachzuhalten, bereitet der Förderverein mehrere Aktionen vor.


Beim Brami-Herbstmarkt am kommenden Samstag auf dem Schulhof der Wittekindschule gibt es einen Druck des Bades zu kaufen - außerdem das von der Druckerei Schmidt verlegte Buch über Brambauer. Der Bildband wird zum Vorzugspreis von 10 MArk an geboten, die im Format Din A3 gedruckte Federzeichnung des Freibades soll 15 Mark kosten. Die Zeichnung erstellte Kunstlehrer Günter Obst von der Brambauer Achenbachschule kostenlos. Den auf 500 Exemplare limitierten Druck stiftete die Firma Theodor Schmidt. Der gesamte Erlös der Aktion geht somit in die Kasse des Fördervereins.

 

Der Vorstand des Vereins traf sich am Samstag morgen zu eine Arbeitssitzung im Haus des Schwimmvereins. Die Zusammenarbeit des Schwimmvereins mit der Bäder GmbH der Stadtwerke hat sich bewährt. Und trotz des schwachen Sommers rechnet der SV Brambauer 50, daß er mit dem Zuschuß der Stadt für 1995 ausgekommen ist. Die Abrechnung mit der Bäder-GmbH erfolgt in diesem Monat.. Dann kann auch der Verein seine Abschlußbilanz erstellen.

 

Bis zum November will der Förderverein seine Planungen für die nächsten Jahre ab schließen und die inzwischen auf 1231 angewachsenen Mitglieder um den Jahresbeitrag 1996 bitten. Dabei möchte der Vorstand konkrete Projekte nennen, für die er die Spenden und Beiträge einsetzten möchte.

 

"Die Attraktivitätssteigerung wie das Beachvolleyballfeld hat sich bewährt. Ähnliche Projekte möchten wir im November den Mitgliedern vorstellen und dafür auch beim Brami-Weihnachtsmarkt in der Sporthalle (30. November/1.Dezember) werben", blickt Fördervereins-Vorsitzender Joachim Bioly voraus. Der Verein will in Gesprächen mit Arbeitsamt und der Arbeiterwohlfahrt sicherstellen, daß auch 1997 am Brambauer Bad eine Fahradwache eingerichtet bleibt.

04.09.1996

Keine Saison fürs Freibad: 27844 Besucher 

 

Im letzten Jahr fast doppelt so viele

 

Von Thomas Kampmann

 

Brambauer. Die Freibadsaison ist (lange) gelaufen. Die Besucherzahlen wirken auf den ersten Blick erschreckend, sind aber, so Joachim Loddoch von der Bäder GmbH, eindeutig auf den miesen Sommer zurückzuführen: Nur 27 844 Besucher fanden den Weg ins Bad. Zum Vergleich: 1995 waren es mit 51 031 fast doppelt so viel.


Für den Fortbestand des Freibades hat das wenig brauschende Ergebnis keinerlei Bedeutung. Denn: "Das war kein Sommer", weiß auch Joachim Loddoch, daß die Witterung niemand beeinflussen kann. Es liegt in der Natur der Dinge, daß "Freibäder nun mal wetterabhängig sind".

 

Die Zahlen aus 1996 schlüsseln sich wie folgt auf (in Klammer die Vergleichzahlen vom Vorjahr):

 

27844 Besucher gesamt (51031),davon Erwachsene über 16 Jahre: 11187 (28050) Kinder / Jugendliche bis 16 Jahre: 10672 (17477) Schüler: 1335 (1318) Vereinsmitglieder 4650 (4186).

 

Die Bäder GmbH hat in Absprache mit den Schwimmeistern entschieden, die Kleinschwimmhalle der Öffentlichkeit nur noch Donnerstags zur Verfügung zu stellen. Sonst ist Sul- und Vereinsbaden angesagt. Die Öffnungszeiten am Donnerstag: 15 - 16 Uhr: Babyschwimmen - 16 - 18 Uhr. Seniorenabend - 18 - 21 Uhr: Familienabend. Wer auch immer die Kleinschwimmhalle am Donnerstag aufsucht, darf sich über eine Wassertemeratur von 31 Grad freuen. Das Wasser wird für die Babies aufgeheizt, Senioren und Familien genießen wohlige Wärme anschließend. Joachim Loddoch betont daß der Donnerstag in Brambauer und der Montag in Horstmar als Testphase zu verstehen ist.

 

Die Bäder GmbH ist frei in ihrer Entscheidung, die Tage nach Bedarf zu ändern, wenn sich herausstellt sollte, daß die Bürger an deren Tagen besonders im Bad aufgehoben sind. Das Freibad hat die Badesaison unbeschadet überstanden. "Weder die Abdeckhaut noch sonst was haben etwas abgekriegt", bilanziert Joachim Loddoch. Lediglich die Chlorgasanlage wurde gewartet.

11.12.1996