Archiv - 1994
Personal fehlt: Bäder bleiben öfter dicht
Ausschuß segnete abgespecktes Angebot für die Sommer-Saison ab
Von Frank Knoll
Lünen. Einem zu knappen Schwimmdress gleicht die Bäderkonzeption der Lippestadt: Es reicht gerade, um die Blößen zu bedecken. Die Bürger bekommen das Spar-Korsett in diesem Sommer zu spüren. Bäder bleiben dicht oder öffnen eingeschränkt. Grund: Es fehlt an Personal.
Und so sieht das abgespeckte Bäder-Angebot für die Sommersaison aus, die das Sportamt am 14.Mai einläuten will:
- Das Freibad Cappenberger See und das Freibad Brambauer öffnen ganztags,
- das Altlüner Hallenbad ist wochentags nachmittags geöffnet. Auch die Sauna wird wochentags betrieben. Vereine und Schulen können vormittags schwimmen. Am Wochenende
ist das Hallenbad geschlossen - bis auf die Sommerferien (23.Juni bis 6. August): In diesen Tagen wird das Bad sowohl am Wochende, als auch am Vormittag geöffnet.
Diese Regelung segnete gestern nachmittag der Sportausschuß ab. Die SPD regte darüber hinaus an, auch das Freibad Mitte sowie die Schwimmhalle Horstmar zeitweise zu öffnen. Dies konnte Sportdezernent Günter Klencz nur zusagen, wenn Aushilfen eingestellt werden. Es gelte, den Mangel optimal zu verwalten. Der Stellenplan sei in den letzten Jahren von 15 auf nun mehr 12 geschrumpft. Weniger Schwimmeister und Gehilfen hätten eine Einschränkung des Bäder-Angebotes zur Folge. 700 000 DM, so schwebt es unlängst den Komunalpolitikern vor, müßten mittelfristig im Bäder-Bereich eingespart werden. Für Klencz bedeutet dies weitere Streichungen von Schwimmeistern-Stellen - acht blieben am Ende übrig. Dieser Entwicklung, rechnete Sportamts-Vize Wolfgang Tautz vor, falle der Sommerbadebetrieb im Brambauer Freibad zum Opfer.
Die detaillierten Öffnungszeiten der Frei- und Hallenbäder werden wir in einer unserer nächsten Ausgaben veröffentlichen.
19.04.1994
Amt prüft Bad-Varianten
Tautz: "Nicht zwangsläufig Brambauer betroffen"
Lünen. (fkn) Bei einer weiteren Reduzierung des Personals auf acht Schwimmeister müsse es "nicht zwangsläufig das Freibad Brambauer sein", das es im Sommer zu schließen gelte. Denkbar seien auch andere Varianten.
Mit dieser Aussage reagierte Sportamts-Vize Wolfgang Tautz gestern auf unseren Bericht über den Personal-Abbau bei den Schwimmeistern und daraus folgenden Bäder-Nutzungszeiten (siehe Kasten rechts).
Tautz: "Neben der dargestellten Variante, mit insgesamt nur acht Fachkräften das Freibad Brambauer schließen zu müssen, gibt es auch noch andere Möglichkeiten. So könnten zum Beispiel beide Freibäder weitestgehend geöffnet bleiben, wenn in der Sommersaison kein Hallenbad mehr betrieben wird." Diese entscheidung müßten jedoch politisch beraten werden.
Mit den zur Zeit noch 12 Schwimmeister-Planstellen wird in der kommenden Sommer-Saison der ganztägige Badebetrieb in beiden städtischen Freibädern sowie der zeitweise Betrieb im Hallenbad Altlünen, im Hallenbad Lünen-Mitte und in der Kleinschwimmhalle Horstmar aufrecht gehalten. Sollten durch Krankheit Schwimmeister ausfallen, muß die Stadt aushilfen ordern.
20.04.1994
Hitzewellen locken Wasserratten in Scharen ins Freibad
Feuchte Oase im Grünen
"Dieser historische Spitzenwert ist bislang nie wieder erreicht worden", erzählt Joachim Loddoch. Der Fachmann aus dem Rathaus rechnet angesichts der momentanen Hoch-Wetterlage mit einem neuen Rekord. Die feuchte Oase inmitten grüner Wälder wird dabei nicht nur von den Brambauer Bürgern gerne angenommen. Wer sich auf dem Parkplatz umschaut, entdeckt Fahrzeuge vieler Besucher, die vor allem aus dem Raum Dortmund und Recklinghausen ins örtliche Freibad strömen.
"Das man sich hier besonders gut im Wasser und auf den Grünanlagen erholen kann, hat sich mittlerweile auch in der Nachbarschaft herumgesprochen" erzählt Andreas Mildner Vorsitzender des Schwimmvereins Brambauer 1950. Dazu haben die Sportler beigetragen: Der Verein führt regelmäßig Wasserball-Wettkämpfe mit überregionalemteilnehmerfeld in der 2615 Quadratmeter großen Anlage durch.
Täglich geöffnet ist das Freibad-Tor bereits in den fühen Morgenstunden. Dann kommen regelmäßig die Frühaufsteher unter den Schwimmbadfans auf ihre Kosten.
Eintritt fällt leicht
"Diese Bade-Stammgäste springen bereits um acht Uhr ins Schwimmbecken, um ungestört ihre gesundheitsförderden Bahnen zu ziehen", berichtet Andreas Mildner. An Wochenenden unternehmen vor allem viele Familien abkühlende Abstecher ins Freibad. "Eltern mit Kindern zahlen für die Tageskarte 10 Mark", schildert Wolfgang Tautz, stellvertretender Leiter des Sport- und Bäderamtes. "Kein Vergleich zu anderen Gemeinden, dort zahlen Familien erheblich mehr", betont Wolfgang Tautz.
06.07.1994