Archiv - 1993

Brambauer: Klassische "Badeanstalt" mit Stammpuplikum

 

Anfahrt mit Hindernissen / Bushaltestelle gute halbe Stunde entfernt 

 

Lünen. Zwar zeigt sich das Wetter im Moment nicht gerade von der schönsten Seite, doch vieleicht wird dies in den nächsten Tagen schon anders. Natürlich gehört zu "richtigen Sommer" dann auch der Besuch im Freibad. In dieser Woche stellt der Lippe-Kurier Freibad-Test das Bad in Brambauer vor.

 

Wer gerne diese klassische "Badeanstalt" ohne viel "Schnick Schnack" aber mit Stammpuplikum besuchen möchte und nicht ortskundig ist, den erwartet vor dem Badevergnügen eine kleinere Irrfahrt. Am Anfang der Waltroperstraße findet der Besucher noch ein Hinweisschild, in welcher Richtung ungefähr das Freibad liegt. Doch weiter helfen dann nur noch ein Stadtplan oder die Auskunft von "Einheimischen".

 

An Tagen mit gutem Badewetter wird der Parkplatz vor dem Freibad sehr klein und da muß so mancher Badegast auf den Parkplatz des Fußballstadions ausweichen. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Badevergnügen fahren möchte, kann dies vom Lüner Hauptbahnhof mit der Linie 115 im Stundentakt. Endstation ist für die Badbesucher allerdings die Wittekindstraße, von da ab muß der Badegast ungefähr eine halbe Stunde zu Fuß gehen!

In diesen Tagen zieht in Brambaueraner Freibad nur ein eingefleischtes Stammpuplikum seine Bahnen.

Am Ziel angekommen werden "Wasserratten" durch den Anblick der idyllischen Landschaft entschädigt. Das Freibad Brambauer, eines der ältesten in der Region, liegt direkt neben dem Nordpark, einem kleinen Naherholungsgebiet. Die Eintrittspreise liegen in dem üblichen Freibadtarif. Erwachsene zahlen 3,50 DM und Kinder 2,50 DM. Für Eltern mit Kindern gibt es die günstige Familienkarte für 10 Mark. Außerdem macht für Schüler eine Ferienkarte für 15 Mark den Badespaß erschwinglich.

 

Im Badebereich selber wird man von einer tollen Liegewiese empfangen. Echter Pluspunkt: An heißen Tagen mit viel Sonne spenden die Bäume jede Menge Schatten. Die jüngsten Badegäste können sich im Planschbecken, an Spielgeräten und einer Rutsche nach Herzenslust austoben. Für die etwas Älteren gibt es eine Tischtennisplatte und ein Volleyballfeld.

 

Nach so viel Bewegung und Spaß wäre ein stärkender Imbiss und eine Erfrischung wohl angebracht. Aber Fehlanzeige: Zur besten Bade- und Ferienzeit mitten in den Ferien ist der kleine Kiosk geschlossen. Kleiner Trost: Selbst an kühleren Tagen macht das Baden im Freibad Brambauer Spaß. Das Wasser, sowohl im Sportbecken wie auch Nichtschwimmerbecken, wird auf die angenehme Temperatur von 23 Grad erwärmt. Selbst bei einem etwas bewölktem Himmel können die Sportlichen Badegäste ihre Bahnen im Sportbecken ziehen, ohne zu frieren. Übrigens: In früheren Zeiten war das Freibad Brambauer auch mal "Sole-Bad", gespeist wurde das salzige "Gesundheitswasser" von der Zeche Minister Achenbach.

24.07.1993

Leiter des Sport- und Bäderamtes: Heinz Peper.

Als Gruppe in Eigenregie baden gehen 

 

Bäder-Sparplan fordert die Bürger:

 

Von Ulrike Stockinger


Brambauer/Horstmar. Keine Gefahr für jedermanns Badevergnügen sieht Sport- und Bäderamtsleiter Heinz Peper in dem Sparvorschlag, die Kleinschwimmhallen Brambauer und Horstmar nur noch für Schulen und Vereine zu öffnen. Im Gespräch mit der Stadtteil-Zeitung erklärte er, daß auch Gruppen unter Aufsicht eines Rettungsschwimmers eingelassen werden könnten. 

 

Bei den Morgenschwimmern in Brambauer sei das bereits so: Weil sie um 7 Uhr ihre Bahnen ziehen wollten, die Stadt zu der Zeit aber noch keinen Schwimmmeister in die Kleinschwimmhalle entsendet, erklärte sich eine Rettungsschwimmerin aus dem Kreis der Badegäste zur Aufsicht bereit. Die Wassertiefe von 1,35 Meter reduziere zudem die Gefahr.

 

Dieses Engagement, so Peper könne er sich zukünftig auch bei anderen Gruppen vorstellen: "Beim Schwimmen treffen sich ohnehin immer dieselben." Auch die Bürgerhäuser könnten für Gruppen Badezeiten reservieren, die Schwimmvereine ihr Programm für neue Interessenten erweitern.

 

Schwimmverein prüft Angebot


"Wenn es ernst wird, bin ich sicher, daß die Bürger sichauch organisieren", meint Peper zu dem Entwurf des Sparkonzeptes für die Bäder. Die Stadt werde auf jeden Fall weiterhin für die Reinigung und Wartung der Kleinschwimmhallen sorgen. Eingespart würde jedoch der Garderobendienst und mittelfristig die Schwimmeister.

 

Schwimeister sollen dann auch nicht mehr am Beckenrand des Freibades Brambauer stehen. Dem Schwimmverein hat die Stadt angeboten, die Trägerschaft für das Bad zu übernehmen. Bei einem Blick nach Gahmen und Cappenberg ist sich Peper sicher, daß der Verein sich dadurch zusätzliche Atraktivität verschaffen und dem Bad neues Leben einhauchen könnte.

 

Viele Pflegekosten könnten Vereinsmitglieder günstiger gestallten als die Stadt, die etwa für die Pflege der Grünanlagen 60 000 Mark jährlich zahlt, oder bei wenig Betrieb das Bad auch einfach schließen. Andreas Mildner, Vorsitzender des SV Brambauer erklärte auf Anfrage, daß der Verein dabei sei, das Angebot zu prüfen: "Dafür brauchen wir Ruhe und Zeit."

04.09.1993


Übernimmt Verein das Brambauer Bad? 

 

Brambauer. Zu einem Meinungsaustausch kamen am Dienstagabend Vertreter des Brambauer Schwimmvereins und der beiden SPD-Ortsvereine zusammen. Im "Bürgerhaus" ließen sich die SPD-Komunalpolitiker über die Möglichkeiten des Schwimmvereins informieren, sich in den Betrieb der Kleinschwimmhalle bzw. des Brambauer Freibades einzuschalten, wenn die Stadt Lünen mit ihrem Sparkonzept im Bäderbereich ernst macht. Bekanntlich schlägt die Sportverwaltung vor, das Freibad nur noch zu öffnen, wenn der laufende Betrieb in vier Sommermonaten vom Schwimmverein 1950 organisiert wird.

 

Städtische Zuschüsse sind dem Verein natürlich signalisiert worden. Neben den Schulen soll die Kleinschwimmhalle Brambauer nach diesen Vorschlägen nur noch für Gruppen bzw. Vereine geöffnet sein, um die Kosten der Beckenaufsicht durch einen Schwimmeister zu sparen.

"Wir sind mit unserer Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen - auch der Schwimmverein braucht noch Zeit, um Gespräche zu führen, ehe er sich entscheidet", kündigt die Brambauer SPD eine Fortsetzung der Sondierungsgespräche an. Das gesamte "Sparkonzept" will die SPD-Fraktion im kommenden Monat behandeln und dann auch die Fragen der Bäderöffnung u.a. klären. Die endgültig Entscheidung muß der Rat treffen. 

08.09.1993

Übernimmt SV Brambauer Bad? 

 

Auschuss: Noch kann überall geschwommen werden 

 

Von Bernd Janning

 

Lünen. Solange des Bäder-Konzept noch heiß diskutiert wird, kann weiter in Ruhe zu gewohnten Zeiten in den städtischen Becken geschwommen werden.

 

Denn ein Aus für den öffentlichen Betrieb für das Hallenbad Mitte und die Kleinschwimmhallen Horstmar und Brambauer gibt es nach diesem Konzept erst, wenn die Zahl der Schwimmeister weiter abgebaut.

 

Für Sportdezernent Günter Klencz ist bei acht dieses Ziel erreicht. Es waren einmal 15, sind es jetzt noch 13. Doch selbst mit elf Badebeobachtern könnte der Betrieb in Mitte und den Kleinhallen noch weitergehen.

 

Somit ist eine vom Sportausschuß gewünschte Kosten-Aufstellung der Verwaltung für einen nur eingeschränken öffentlichen Badebetrieb in diesen drei Bädern für Frühschwimmer und Senioren nur ein Plan-Beispiel.

 

16 Stunden in Mitte würden jährlich 21 000 Mark Personalkosten, 20 Stunden in Horstmar und Brambauer jeweils 26 000 DM Personalkosten, insgesamt 73 000 DM, bdeuten.

 

Doch wer will sich Personalkosten auflasten, wo doch gespart werden soll...

 

Sportdezernent Günter Klencz berichtete den Mitgliedern des Sportausschusßes weiter, von einer grundsätzlichen Bereitschaft des Schwimmvereins Brambauer, im Brambauer Freibad im Rahmen des neuen Bäderkonzeptes eventuell eine Beaufsichtigung wie auch Grünpflege und Säuberung mitzuübernehmen.

 

Klencz: "Doch hier stehen noch Gespräche aus!"

08.09.1993

Die Vorstände der Brambauer SPD und des Schwimmvereins fanden bei der Beratung des Bäderkonzeptes gemeinsame Ansätze für eine Lösung. Foto:SP

Der Stadt steht Wasser am Hals Freibad soll nicht baden gehen

 

Schwimmverein lehnt Regie ab / Änderung der Öffnungszeiten? 

 

Brambauer. (k) Der Stadt steht finanzpolitisch das Wasser am Hals, aber das Freibad Brambauer soll nicht baden gehen. Die SPD-Ortsvereine Süd und Nordwest fanden im Gespräch mit dem Vorstand des Schwimmvereins Brambauer 1950 einen gemeinsamen Nenner.


Im städtischen Bäderkonzept liegt der Schlüssel zu weitgehenden Sparmöglichkeiten, aber auch das Risiko schmerzhafter Einschnitte in die Nutzungsangebote für die Bevölkerung. 

 

Daß der Schwimmverein Brambauer 1950 das Freibad Brambauer nicht in vereinseigener Regie führen und managen kann, das machte der 1.Vorsitzende Andreas Mildner und sein Stellvertreter, Gustav Neuhäuser, den Vorständen der Brambauer SPD Dienstagabend im Bürgerhaus deutlich.

 

Der Schwimmverein hat ca. 400 Mitglieder, davon sind etwa 300 Kinder und Jugendliche. Allein die Organisation für fünf Wasserball-Teams, wie sie der Verein leistet, erforder eine so feine Logistik, daß keine Kapazitäten freiblieben für ein komplettes Freibad-Management, hieß es vom Vorstand des Schwimmvereins.

 

Vorsitzender Andreas Mildner gestern zu den RN: "Wir plädieren dafür, daß die Stadt weiterhin das Freibad in ihrer Verantwortlichkeit betreibt. Mit unseren ehrenamtlichen Kräften könnten wir das nicht bewältigen. Bei allen Sparbeschlüssen von seiten der Stadt muß gewährleistet werden, daß das Freibad Brambauer für unseren Verein und die ganze Bevölkerung erhalten bleibt!"

 

Wilfried Diekmann, Vorsitzender im SPD-Ortsverein Nordwest, meinte gegenüber den RN: "Wir müssen alles tun, um auch den Kindern und Jugendlichen die Nutzung des Brambauer Freibades zu erhalten. Unser Vorschlag läuft darauf hinaus, daß das Freibad bestehen bleibt, wenn auch unter Umständen mit einschränkungszeiten."

 

Heinz Peper, Leiter des Sport- und Bäderamtes, sieht in Abstrichen an der Öffnung Möglichkeiten, zu sparen. Nicht selten entstünde ein badebetrieblicher Leerlauf, wenn die wenigen regelmäßigen Morgen-Schwimmer das Freibad verließen und der weitere öffentliche Besuch oft erst gegen Mittag anrolle.

 

Die SPD Brambauer favorisiert beim Konzept für die Kleinschwimmhalle Zum Karrenbusch eine Nutzungs-Verengung für Schulen, Vereine und bestimmten Gruppen. Indem die Vereine die Badeaufsicht in die Hände der Übungsleiter legten, könnten städtisches Personal eingespart werden.

 

In der gestrigen Fraktionssitzung der Lüner SPD haben die Brambauer Mandatsträger ihre Parteibrüder auf ihre Linie eingeschworen.

 

Ortsvereinsvorsitzender Wilfried Diekmann geht davon aus, daß das Freibad Brambauer Spar-Modell, wie von den Ortsvereinsvorstaänden geschmiedet, in der SPD-Fraktion mehrheitsfähig ist.

09.09.1993

 

Prüften die Freibad-Offerte gründlich: Andreas Mildner und Gustav Neuhäuser. 1. und 2. Vorsitzender des SV Brambauer (Foto:Ingo Schlattmann)

"Freibad ist für uns eine Nummer zu groß" 

 

SV Brambauer plädiert aber entschieden gegen Schließung 

 

Von Ulrike Stockinger

 

Brambauer. "Das ist einfach eine Nummer zu groß für uns." So erklärte der 2. Vorsitzende Gustav Neuhäuser die Entscheidung des Schwimmvereins Brambauer 1950, nicht die Trägerschaft des Freibades Brambauer zu übernehmen. Weder hätte der Verein genügend ehrenamtliche Helfer, noch sehe er Ansatzpunkte, das Bad kostengünstiger als die Stadt zu betreiben.

"Wir haben die Befürchtung, die Stadt will einen Klotz am Bein loswerden", vermutet Neuhäuser nach eingehendem Zahlenstudium. 567 384 Mark betrugen im letzten Jahr die gesamten Personal- und Sachkosten, 100 274 Mark davon konnten über Einnhamen gedeckt werden. Den Rest schoß die Stadt dazu: 400,69 DM pro Öffnungsstunde. Und das waren 91 für die Öffentlichkeit, 25 für Schulen und 13,45 für Vereine.

 

"Der Knackpunkt ist, daß wir nicht wissen, wo wir Kosten sparen könnten", erklärt Neuhäuser. Absehbar sei nicht, welche Folgekosten den Verein, der dann zum Wirtschaftunternehmen würde, erwarten: "Und wir befürchten auch, daß wir bei der Bitte um Zuschüsse Schwierigkeiten bekommen, wenn wir das Bad erstmal übernommen haben." Zudem könnte der Verein weder für die Beaufsichtigung des Badebetriebs noch für die Pflege der 2615 Quadratmeter großen Anlage mit drei Becken genügend ehrenamtliche Helfer finden.

 

Ehrenamtliche sind ausgelastet


Denn zwei Drittel der gut 400 Mitglieder sind Jugendliche. Inklusive des Vorstandes, so 1. Vorsitzender Andreas Mildner, sind schon rund 35 Erwachsene in die Betreuung des Sportangebotes eingebunden.

Dazu gehören Wasserballmannschaften der A- bis D-Jugend, Nichtschwimmergruppen mit insgesamt knapp 60 Kindern und Wassergymnastikkurse für rund 70 Senioren, die jeweils zweimal wöchentlich stattfinden, sowie bei Bedarf auch Kurse für erwachsene Nichtschwimmer. Im Interesse all dieser Leistung- und Hobysportler plädiert der SV Brambauer ganz entschieden dafür, daß das Freibad der Öffentlichkeit erhalten bleibt. Schließlich sei es auch vier Monate im Jahr die Plattform, auf der sich der SV der Brambauer Bevölkerung präsentieren könne. Und Gustav Neuhäuser gibt zu bedenken: "Ich wüßte auch nicht, wo die vielen Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit im Sommer sonst hingehen sollten."

10.09.1993


Waren Gäste der SPD:Andreas Mildner und Gustav Neuhäuser vom SV Brambauer. Links im Bild Wilfried Diekmann.

Schwimmer springen nicht ins kalte Wasser 

 

SPD bat um Stellungnahme: SV Brambauer kann Freibad nicht in Eigenregie übernehmen

 

Von Thomas Kampmann

 

Brambauer. der Schwimmverein Brambauer 1950 e.V. sieht sich außerstande, das Freibad Brambauer in Eigenregie zu übernehmen. Dies erklärten am Dienstag abend die SV-Vertreter Andreas Mildner und Gustav Neuhäuser. Die Vorstände der beiden SPD-Ortsvereine hatten den 1. und 2. Vorsitzenden um ihre Stellungnahme gebeten.

 

Der 400 Mitglieder starke Schwimmverein (Zwei Drittel davon sind Jugendliche), der außerdem noch fünf Wasserballmanschaften betreut, zieht vornehmlich im Sommer seine Bahnen. Die Größe des Schwimmbad-Areals mit drei Becken schreckt die Schwimmer ab, das Management trotz finanzieller Rückendeckung durch die Stadt zu übernehmen. Es gehe ja schließlich nicht darum, einen Schwimmeister zu stellen. Der SV Brambauer versprach darüber nachzudenken, wie sein Beitrag zur Kostensenkung aussehen könnte.

 

Die SPD sucht weiter nach Lösungen aus dem Bade-Dilemma. Klar ist dabei, dies unterstrich Wilfried Diekmann gestern im Gespräch, daß sich die SPD auf eine Schließung des beliebten Freibades nicht einlassen wird. Stattdessen überlegt die SPD eine Anpassung an den Besucherrhytmus und somit Änderung der Öffnungszeiten.

 

Einverstanden erklären sich die Sozialdemokraten mit dem Spar-Vorschlag, die Kleinschwimmhalle nur noch für Vereine, Schulen und Gruppen aufzuschließen. Ein Übungsleiter soll die Rolle des Schwimmeisters übernehmen, um dadurch Personalkosten einzusparen.

 

Das Treffen mit den SV-Verantwortlichen habe im übrigen gezeigt, so Diekmann, wie wichtig es sei, im Vorfeld miteinander zu reden und gemeinsame Konzepte zu entwickeln. Die SPD bleibt weiter am (Wasser-)Ball.

09.10.1993


Suchten nach Wegen aus der Bäderklemme: Die CDU empfing den zuständigen Dezernenten Günter Klencz. (Foto: Thomas Kampmann)

Rasenmähen im Bad wird honoriert 

 

CDU für Änderung der Sportförderungsrichtlinien

 

Brambauer. (thok) Um Ungerechtigkeit bei der Vergabe von Zuschüssen zu beheben, fordert die CDU-Ortunion die Änderung der Sportförderungsrichtlinien in der Lippestadt.


Dies formulierten die Christdemokraten am Sonntag am Stammtisch im "Brambauer Hof". Dort diskutierten interessierte Parteimitglieder mit dem zuständigen Dezernenten Günter Klencz auch das umstrittene Bäderkonzept.

 

Um die Schließung des Freibades Brambauer zu verhindern, sollen die Vereine mehr Eigenleistung erbringen, die entsprechend über Zuschüsse honoriert wird. Die CDU denkt da beispielsweise an Rasenmähen oder das Säubern von Flächen.

 

Ziel ist in erster Linie, die enormen Personalkosten der Stadt Lünen in Schwimmbädern aufzufangen. Bürgerschaft und Öffentliche Hand sollen dementsprechend neu definiert werden. Die CDU will das "Wir-Gefühl" stärker herauskitzeln.

 

Klencz gab Aufschluß über das Zuschußgeschäft "Schwimmbäder" in Lünen. Im letzten Jahr butterte die Stadt in der Kleinschwimmhalle in Brambauer pro Besucher 9,10 DM dazu. Im Freibad Brambauer waren es 7,80 DM pro Badegast. Für 1993 wird angesichts des miserablen Sommers eine noch schlechtere Bilanz erwartet. Allein deshalb schon, so die CDU, führte kein Weg daran vorbei, die Kleinschwimmhalle Brambauer nur noch für Vereine und Schulen zu öffnen.

 

Die Personalkosten in der Schwimmhalle bezifferte Klencz mit 90 000 Mark pro Jahr.

700 000 Mark an Einsparungen muß das neue Bäderkonzept für die insgesamt sechs Schwimmstätten in Lünen bringen. Bis 1995 wird ein Defizit im Lüner Verwaltungshaushalt von 18 bis 20 Mio. Mark erwartet.

02.11.1993