Archiv - 1995 |2
Der Rat reißt das Steuer ´rum und rettet bedrohtes Freibad
Schwimmverein rollt im Rathaus Transparent aus
Von KARL-H.KNEPPER
Brambauer. Das kühle Naß ist in trockenen Tüchern, das Freibad gerettet.
Bei so vielen Vorschußlorbeeren, die vom Transparent des Sitzungssaals im Rathaus prangten, konnte der Rat nicht anders. Was stand da? "Ein weiser Rat schließt kein Bad."
Das Daumendrücken von Dutzenden Mitgliedern des Brambauer Schwimmvereins und Fördervereins auf der Empore half: Bei einer Gegenstimme legte der Rat sich fest auf das neue Bäderkonzept und verhalf dem Freibad Brambauer damit zu der heißersehnten (Er-)Lösung. Zwar liest sich das offiziell so, daß diese Regelung zu nächst für ein Jahr auf Probe zusammengefaltet wird. aber sowohl Rolf Möller (SPD) als auch Dieter Klecha (CDU) ließen keinen Zweifel daran, daß es im Bestreben beider Fraktionen liegt, den Brambauern ihren beliebten Sommerquell politisch nicht zuzupflastern. Daß Stadtdirektor Stodolick, die Geschäftsordnung des Rateszitierend, zum Einrollen der Transparente auffordern mußte, kratzte die Schwimmer herzlich wenig: Zu eindeutig hatte sich vor Abstimmung das Happy-end längst abgezeichnet. Die Stadt gibt einen Zuschuß von 145 000 Mark, der Schwimmverein Brambauer leistet die Personalarbeit und die Stadtwerke managen die Technik
03.11.1995
Brambauer steht am Beckenrand bereit, um das Freibad zu retten
Dunkle Wolken weitergezogen / Schon 3500 DM gespendet
Von KARL-H. KNEPPER
Brambauer. Der Förderverein krault sich mit langen Zügen aus der Freibad-Krise. Die Bevölkerung bucht einen dicken Vertrauensvorschuß auf sein Konto, denn die vor drei Wochen angelaufene Spende ca. 3500 Mark erbracht
"Der Förderverein bedankt sich auf diesem Wege ganz herzlich bei allen Spendern". erklärte gestern auf Anfrage Fördervereins-Vorsitzender Joachim Bioly.
Vor dem 1. Advent verschickte der Verein ca. 1000 Briefe an seine Mitglieder. Inhalt: Bitte spenden, damit das Freibad attraktiv mit Spielen und Geräten möbliert werden kann.
Biloy: "Das bisherige Ergebnis erfüllt voll und ganz unsere Erwartungen. Ich gehe davon aus, daß in den kommenden Wochen noch mehr Spenden als Resonanz auf unseren Aufruf zusammenkommen werden." Der Verein sah dem Echo auf die Aktion aus gutem Grund mit Spannung entgegen: Schließlich wurde zum ersten Mal auf breiter Linie die Breitschaft der Mitglieder ausgelotet, konkrete Hilfe zu leisten.
Mit dem Geld sollen Spielgräte (Wasserspiele) angeschafft werden. Was im einzelnen gekauft wird, soll im Rahmen einer für Januar angesetzten Vorstandssitzung beantwortet werden.
Fördervereins-Vorsitzender Joachim Bioly: "Ich werde über die Feiertage in aller Ruhe einige Kataloge blättern und mich über das Angebot an geeigneten Spielen für das Freibad informieren." Die Steigerung der Attraktivität des Freibads steht ganz oben auf der Liste des jetzt bei ca. 1200 Mitglieder stehenden Fördervereins.
So hat das Kollegium der Wittekindschule beschlossen, im kommenden Jahr einen Spaß-Badetag im Freibad aufzuziehen.
Joachim Bioly: "Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg, um das Freibad nicht nur langfristig zu erhalten, sondern um es auch mit neuen Akzenten und Aktionen noch interssanter zu machen."
Während der Vorstandssitzung im Januar klicken die Weichen, was die Durchführung besonderer Veransatltungen im neuen Jahr angeht.
Rückblickend auf die Arbeit des noch jungen Vereins äußert sich der Vorstand positiv. Nach dem Ratsbeschluß vom 2. November, wonach die Trägerschaft der Anlage offiziel in die neugegründete Bäder GmbH übergeht, der Schwimmverein das Personelle leistet und der Förderverein die Breschen schlägt, sind die dunklen Wolken über Tockhausen weitergeweht.
20.12.1995
Zukunft des Freibads Brambauer soll gesichert werden
Förderverein sammelt schon 13000 Mark spenden
Von Kirsten Simon
Brambauer. Hält das Freibad Brambauer derzeit Winterschlaf, so meldet der Förderverein des Bades auch im Dezember "Hochkonjunktur". Mit 13000 Mark auf dem Spendenkonto hat der Verein seine Erwartungen übertroffen.
Mit 57 Mitgliedern begann die Ära des Fördervereins Freibad Brambauer am 31. August dieses Jahres. Mittlerweile zählt die Gemeinschft 1200 Interessenten. "Der große Zuspruch und kontinuierliche Zuwachs zeigen, daß den Brambauer Bürgern das Freibad am Herzen liegt", erzählt Joachim Bioly erster Vorsitzender des Fördervereins.
Ziel der Organisation ist es nach Auskunft von Bioly, die Zukunft des Freibades zu sichern und die Anlage attraktiver zu gestalten. In vier Monaten Existenz hat sich die Gemeinschaft gemausert. Mittlerweile wurde der Förderverein, nach einem Beschluß des Lüner Rates, unter die Obhut der Stadtwerke AG genommen. "Das ist ein riesiger Erfolg, für den wir den Stadtwerken danken müssen", zeigt sich Bioly glücklich.
13000 Mark Spendengelder hat Geschäftführer Gustav Neuhäuser erst einmal auf die hohe Kante gelegt. "Über deren Einsatz entscheiden wir bei unserer Sitzung im Januar", erklärt Bioly. Neben den Zuschüssen durch Mitglieder zeigten sich auch andere Organisationen spendierfreudig: Der Brami-Gemeinschaft liegt die Zukunft des Freibades ebenso am Herzen wie den Brambauer Kindergärten und der Gemeinschaft Brambauer Vereine. 7000 Mark flossen allein im Dezember auf das Konto des Fördervereins. Freude ja - aber keine Euphorie:"Wir arbeiten weiter an unserem Konzept und versuchen noch mehr Leute von unserem Anliegen zu überzeugen", so Bioly. Jetzt fehlt nur noch ein warmer Sommer 1996.
28.12.1995