Archiv - 2002 |2

Freibad droht in ein Besuchertief gerissen zu werden

 

Brambauer - Im Emotions-Hoch der Forderungen nach Erhalt des Brambauer Freibads droht die Anlage in diesem Sommer in ein überraschendes Besuchertief abzurutschen.

 

So jedenfalls sind die Zahlen zu interpretieren, die unsere Zeitung gestern als Zweidrittel-Bilanz zur Badesaison im Gespräch mit Wolfgang Tautz zog.

Der Geschäftsführer der städtischen Bäder GmbH ("Ich bin selbst sehr enttäuscht über den zutage tretenden Rückgang an Besucherzahlen") nannte als Beispiel das rapide Absacken beim Verkauf der Kinder-Ferienkarten.

Im vergangenen Sommer wurden zum Preis von 20 Mark noch 322 Ferienkarten abgesetzt.

Laut Tautz waren es in diesem Jahr nur 30 Karten, die zum Preis von zwölf Euro verkauft wurden.

In der gesamten Bade-Saison 2001 waren 50 200 Gäste in das Freibad Brambauer geströmt.

Wolfgang Tautz: "Nach dem jetzigen Stand haben wir in Brambauer ca. 21 000 Badegäste gezählt."

Auch der Zahlenspiegel der letzten Tage malt kein freundlicheres Bild. Beispiel vergangene Woche:

Da waren es am Mittwoch 316 Gäste, am Donnerstag 856, Freitag 1 022, Samstag 1 098, Sonntag 1 276 und am Montag dieser Woche nur 461 Besucher.

Früher kamen an einem Bilderbuch-Tag eines Wochenendes locker über 2 000 Badewillige am Kassenschalter vorbei.

Gestern mittag gegen 11 Uhr, das Quecksilber hüpfte gerade über die 26 Grad-Schwelle, verloren sich knapp 30 Schwimmer in den Bassins.

"Die immer wieder geforderte Abstimmung mit den Füßen der Brambauer Bürger für ihr Freibad fällt in diesem Sommer deprimierend aus", meinte Bäder GmbH-Geschäftsführer Tautz.

Bezüglich des dem Schwimmverein 50 vorliegenden Vertragsentwurfs der Stadtwerke auf Übernahme des Freibads in Trägerschaft rechnet Tautz vor dem Frühherbst nicht mit einer Entscheidung:

"Prinzipiell bin ich optimistisch, dass wir auf dem richtigen Weg sind und unser gemeinsames Ziel auch erreichen können." k

21.08.2002


"Freibad-Preise zu hoch" 

 

BRAMBAUER - 150 Mitglieder. Tendenz steigend. Ansonsten leicht Sommerloch-abgetaucht. Was macht, will und verfolgt die CDU Brambauer? Karl-Heinz Knepper sprach mit dem Vorsitzenden, Werner Dunsche.

 

.....

Die Bäder GmbH meldet für das Freibad überraschend schlechte Besucherzahlen. Gab es also zuviel Lärm um die Bestandsfrage?

Dunsche: "Sicher nicht. Sehen Sie, ich besuche mit meinen drei Kindern und meiner Frau oft das Freibad. Wir bezahlen für eine Familienkarte sieben Euro am Tag. Das ist zu teuer. Das Freibad am Cappenberger See hat zwar die gleichen Preise, aber bietet ein attraktiveres Gesamtbild. Ich kann nur an die Brambauer appellieren, unser Freibad zu besuchen."

Glauben Sie, dass der Schwimmverein die Trägerschaft übernimmt, wie es ihm die Stadtwerke angeboten haben?

Dunsche: "Meine Prognose, ja, ich hoffe es zumindest. Auch als Mitglied im Förderverein Freibad kann ich nur sagen, es wäre die beste Lösung, wenn der Schwimmverein es machen würde."

........

24.08.2002


Freibad setzt Fragezeichen 

 

BRAMBAUER - Schwimmverein und Förderverein Freibad gehen auf Tauchstation, werden sie mit der Frage torpediert, ob der Vertragsentwurf der Stadtwerke zur Übernahme der Anlage in Vereinsträgerschaft mehr Reiz zur Annahme oder Grund zur Ablehnung beinhalte. Auf eine Prognose bzw. Wertung des Vertrages ließen sich am Sonntagmorgen im Vereinsheim des SV 50 weder der Vorsitzende der Schwimmer, Andres Mildner, noch Fördervereins-Vorsitzender Joachim Bioly ein.

 

Übereinstimmend, wie Synchron-Springer, übten sich beide in Zurückhaltung: "Wir haben mit den Stadtwerken vereinbart, keine öffentlichen Stellungnahmen abzugeben, bevor eine Entscheidung gefallen ist", meinte Joachim Bioly.

Auf die Frage unserer Redaktion, ob der mittlerweile im SV-Vorstand beratene Vertragsentwurf der Stadtwerke aus Vereinssicht mehr Akzeptables oder Abzulehnendes enthalte, sagte SV-Vorsitzender Andreas Mildner u.a.:

"Wir können keine Zusagen oder Absagen bekanntgeben, solange kein Gesamtvotum der Mitglieder vorliegt. Es gibt einen großen Prüfungs-Bedarf, in dieser Phase befinden wir uns. Es hat zum jetzigen Zeitpunkt keinen Zweck, sich in Spekulationen zu üben, ob unser Verein das Freibad übernehmen wird oder nicht."

In der ersten gemeinsamen Sitzung nach der abgelaufenen Badesaison spielte natürlich auch die Besucherzahl dieses Sommers im Freibad eine Rolle.

Mit ca. 26 000 Badegästen wirft die Statistik zwar die schlechteste Zahl seit 15 Jahren aus, gleichwohl wollen weder Förderverein noch Schwimmverein daraus eine negative Abstimmung der Bürger mit den Füßen ablesen.

Mildner und Bioly versicherten übereinstimmend, dass es mehrere Faktoren gegeben habe, die auf den Besuch gedrückt hätten. Hauptgrund sei fraglos das bedröppelte Wetter gewesen.

Im Jahr 1996 kam das Brambauer Freibad mit 27 844 Besuchern auf ein ähnliches Ergebnis. Auch damals zeigte ihm das Wetter die kalte Schulter. k

23.09.2002


Freibad: Aus, Schluss, vorbei? 

 

Stadtwerke-Chef Bettin: "Der Vorschlag des Schwimmvereins ist nicht akzeptabel" 

 

Brambauer. Das Freibad steht vor der Schließung. "Darauf läuft es hinaus", erklärt gestern auf Anfrage der Geschäftsführer der Stadtwerke, Detlef Bettin.

 

Das Angebot des Schwimmverein, mit der Bereitstellung eigenen Personals den Badebetrieb von der Bäder GmbH fortführen zu lassen, bezeichnete Bettin als nicht akzeptabel.

 

Der Bäderbeirat werde in seiner Sitzung am Freitag (15.11.) vermutlich eine Entscheidung in der Brambauer Freibad-Frage treffen, so Bettin.

 

"Die Stellungnahme des Schwimmvereins mit dem Vorschlag, durch den Einsatz von eigenem Personal den Bestand der Anlage zu sichern, bietet für die Stadtwerke keine Grundlage", sagte Bettin gestern.

Eine solche Lösung liefe faktisch auf einen Status quo hinaus, was eindeutig gegen die vom Regierungspräsidenten veranlassten Spar-Vorgaben (Haushalts-Sicherungskonzept) verstoßen würde.

Bettin: "Der RP hat die Kommune aufgefordert, die Verlustbetriebe zurückzufahren und die Bäder sind erhebliche Verlustbringer. Im letzten Jahr waren es vier Millionen Mark, im Jahr 2000 sogar 4,5 Millionen MArk in der Bäderlandschaft."

 

Wie Bettin sagte, sei das Übernahme-Angebot an den Brambauer Schwimmverein aus betriebswirtschaftlicher Sicht "schon das Äußerste an möglichem Entgegenkommen gewesen."

Auf die Frage unserer Zeitung, ob er angesichts der neuen Situation davon ausgehe, dass das Freibad geschlossen wird, meinte der Stadtwerke-Chef Detlef Bettin: "Darauf läuft es zumindest hinaus."

Wie berichtet, hatte des geschäftsführende Vorstand des schwimmvereins am Montag abend durch den Vorsitzenden Andreas Mildner und Geschäftsführer Gustav Neuhäuser vor der Presse mitgeteilt, dass der Verein das Angebot der Stadtwerke ablehnen müsse.

 

Auschlaggebend waren die persönlichen Haftungsrisiken, die dem Vorstand zu hoch erschienen.

Geschäftsführer Neuhäuser ging bei dem Gedanken an das Schließungs-Szenario auf die Konsequenzen für die Schwimmer und Wasserballer des mit 763 Mitglieder grßten Brambauer Sportvereins ein.

Neuhäuser: "Das würde schmerzhaft an unsere Substanz gehen." Auch die 1.Regionalliga-Wasserball-Mannschaft müsste dann am Cappenberger See antreten.

 

Das Pendeln zu und von Trainingseinheiten würde enorme Fahrtkosten mit sich bringen." Das wäre so, als wenn man dem BVB das Freibad-Stadion wegnehmen würde", meinte Neuhäuser. k


 

<Standpunkt>


Wer noch hofft, braucht Kraft zum Träumen


Klatscht uns jetzt der Widerhall des nieder sausenden Damoklesschwertes ins Ohr? Der Schlag ins Wasser? Die Keule ins Kontor. Lange befürchtet, heftig verdrängt und immer wieder mit neuen Protesten hinausgeschoben.


Verblüffend offen sagt Stadtwerke-Chef Bettin, dass das Freibad auf die Schließung zuschleudert. Das heißt Katerstimmung. Das ist "Schlimmster-Fall-Szenario".


Darf nicht sein? Fragen Zahlen nach Gefühlen? Setzten Emotionen die Grundrechnungsarten außer Kraft? Sind wir gerade dabei, ein paar Träume einzusargen?


Es ist beim Freibad so lange getrommelt, sowild gekämpft worden, dass einen die Vorstellung aufreibt, alles könnte für die Katz´ gewesen sein.


An den Bäderbeirat große Erwartungen zu knüpfen, ist so sinnvoll, wie darauf zu wetten, beim Kopfsprung nicht nass zu werden.


Karl-Heinz Knepper

11.11.2002


Es wird genommen, wie es kommt

Wort zur Woche

Von Karl-Heinz Knepper

 

Korrekt. Gemessen an Großem, bleibt das Freibad in einem Meer von Paddelbötchen in einem Meer von Sorgen-Torpedos. Wer Zeitung liest, wer Nachrichten hört, dem stolpert der Puls. Kassandra (Wettertief) hier, Katastrophe da, im Freude-resistenten Wimmertal.

 

Und doch. Das Offenhalten der Existenzfrage des Freibades nervt. Aufsichtsrat und Beiräte der Stadtwerke-Töchter gingen Freitag den rot bilanzierten Bäder-Budgets an die Nullen. Alles bekannt. Die Bäder humpeln seit Jahren mit Millionen von Miesen über Fliesen und Wiesen. Es kommt noch gepfefferter, Leute.

 

Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender Schroeter wirft nicht die Watte, wenn er wettet:

 

Dass Brambauer ein ganz heißer Kandidat ist, wenn der Rat bei den Haushaltsberatungen die Stadtwerke in den Schwitzkasten klemmt und zum Sparen prest.

 

Siedepunkt ist schon. Dass der Schwimmverein das Übernahmeangebot ablehnt...ja bitteschön, wer hätte nicht? Wäre nämlich die Kiste gegen die Wand gerasselt, hätte das Freibad unter dem Panier des Vereins den monetären Boden unter den Füßen verloren, mein lieber Herr Gesangverein. Dann hätte der geschäftsführende Vorstand mit seiner Kohle gehaftet und Grund gehabt, seinen Stoßgebeten um Herrgottes helfender Hand mehr Intensität zu verleihen.

 

Freibad ade? Wo anders baden tut weh? Wird wohl. Klar, Schwimmer und Wasserballer wären die Deppen.

 

Heute schon zum Cappenberger See gependelt? Was wie stümerndes Kabarett klingt, könnte bald Standardfrage unter den Schwimmern und Teil einer brutalen Lösung sein.

11.11.2002

SV taucht ab : Geht das Bad baden? 

 

So keine Übernahme - Risiken zu Groß 

 

Von Reinhard Loeper

 

Brambauer. Ob im Frühjahr 2003 das Freibad Brambauer öffnet, das Fragezeichen dahinter wird immer größer. Gestern sagte der Vorsitzende des Schwimmvereins, Andreas Mildner, dass eine Übernahme des Bades durch den Verein zu den Konditionen des Vertragsentwurfes, den die Stadtwerke dem Schwimmverein (SV) vorgelegt hatten, so nicht möglich sei. Allerdings zeigte der Vorsitzende Möglichkeiten auf, den Betrieb des Bades fortzuführen: mit noch mehr Engagement und zur Probe. 

 

Als Hauptgründe gegen eine Übernahme des Bades nannte Mildner rechtliche Risiken. So sollen zum Beispiel bei einer Haftungsfrage die Mitglieder des Hauptvorstandes auch mit ihrem privatem Vermögen eintreten. Ein solches Risiko könne man nicht eingehen, so Mildner. Auch eine Person, die sich quasi hauptberuflich um das Bad kümmere, könne der Verein nicht stellen. Der SV schlägt vor, dass die technische Betreuung des Bades bei der Bädergesellschaft bleibt. Dann aber sehen die Vorschläge des Vereins vor, den jährliche Zuschussbedarf von etwa 230 000 Euro zu reduzieren. Der Schwimmverein bietet an, nun das komplette (!) Personal für das Bad zu stellen und folgende Arbeiten zu übernehmen: Aus- und Einwintern des Bades, gärtnerisches Unterhalten, Müllbeseitigung, Kassieren der Eintrittsgelder, Reinigungsdienst von Umkleide-, Dusch- und Toilettenbereichen sowie die komplette Bad- und Beckenaufsicht. Einsparpotential, so Mildner: zwischen 50 000 und 60 000 Euro. Etwa 25 bis 30 Personen will der Verein dafür mobilisieren, so Kassierer Gustav Neuhäuser. Nach einer Probezeit von drei oder vier Jahren und nach Investitionen in die Technik schloss Mildner nicht aus, dass der Schwimmverein dann zu einer Übernahme bereit wäre.

 

Über diese Vorschläge wird der Bäderbeirat beraten. Mildner unterstrich, dass der Erhalt des Bades nicht allein für den Schwimmverein und seine 763 Mitglieder, sondern für die Lebensqualität zahlreicher Brambauer Bürger von großer Bedeutung sei.

12.11.2002


Schwimmer lehnen Angebot ab

Ist das Freibad noch zu retten? Nach der Ablehnung des stadtwerke-Angebotes auf Übernahme durch den Schwimmverein hat sich die Lage zugespitzt. Trotzdem hoffen Andreas Mildner und Gustav Neuhäuser (kl.Bild) noch auf Lösung. Fotos(2): Frank Bock

Keine Übernahme des Freibades in Trägerschaft /Vorstand ist das Risiko zu Groß 

 

Brambauer. Der Schwimmverein Brambauer lehnt eine Übernahme des Freibads, wie von den Stadtwerken vorgeschlagen, ab. Dem geschäftsführenden Vorstand erscheint vor allem seine persönliche Haftung zu riskant. Trotzdem hofft der SV, dass die beliebte Anlage vor der Schließung gerettet werden kann.

 

Mit dieser Nachricht traten gestern Abend SV-Vorsitzender Andreas Mildner und Geschäftsführer, Gustav Neuhäuser, im Vereinsheim der Schwimmer vor die Presse.

 

Statt einer Übernahme bietet der Schwimmverein den Stadtwerken als Kosten-Einsparung die Bereitstellung des kompletten Personals für den Badebetrieb und die Anlagen-Pflege aus Vereinsreihen an.

 

"Das dürfte nach meiner Einschätzung einen Einsparungs-Effekt von mindestens 50 000 Euro im Jahr bedeuten", so SV-Vorsitzender Mildner.

 

Im monatelanger Beratung (der Vertragsentwurf auf Übernahme durch die Stadtwerke liegt dem Verein seit August vor, Anm. d. Red.) und nach Einholung eines Gutachtens über den Sanierungsbedarf des Freibads, war sich der geschäftsführende Vorstand des großen Risikos bewusst geworden, den eine Übernahme für ihn bedeuten würde.

 

Neuhäuser und Mildner hoffen jetzt mit allem 763 Mitgliedern des Vereins und wohl auch mit der Bevölkerung, dass der Bäderbeirat als entscheidendes Gremium das Angebot mit dem Personal-Vorschlag annimmt und das Bad nicht im nächsten Jahr geschlossen wird.

 

Besagtes Gutachten hatte einen Sanierungsbedarf von total ca. 2,5 Millionen Mark ergeben. Andreas Mildner: "Nach Gesprächen mit dem Förderverein Freibad (der einen fünfstelligen Betrag angspart hat, Anm. d. Red.) und Brambauer Bürgern, ist für uns vorstellbar, einen Arbeitskreis zu berufen, der sich vor allem der Bereitstellung von Finanzmitteln annimmt, so dass es dadurch zu einer deutlichen Kostenentlastung für die Bäder GmbH kommen könnte."

 

Mildner und Neuhäuser gestehen unumwunden, dass im Falle einer Ablehnung des Vorschlags des Schwimmvereins durch Stadtwerke und Bäderbeirat eine Schließung des Freibades nicht auszuschließen ist.

Karl-Heinz Knepper

12.11.2002 


Freibad steht vor dem Aus

 

Lünen - Stadtwerke-Geschäftsführer Detlef Bettin geht davon aus, dass das Freibad Brambauer im nächsten Jahr geschlossen wird.

 

Das erklärte Bettin gestern auf Anfrage, nachdem die Entscheidung des Schwimmvereins Brambauer bekannt geworden war, das Übernahme-Angebot der Stadtwerke abzulehnen. In dem Vorschlag des Schwimmvereins, zur Kostendämpfung im Freibad ausschließlich eigenes Personal einzusetzen und die Anlage unter der Regie der Bäder GmbH fortzuführen, sieht der Stadtwerke-Chef "keine Grundlage".

 

Der abgelehnte Vertragsentwurf sei "betriebswirtschaftlich schon an die äußerste Grenze" gegangen, so Bettin. Der Bäderbeirat wird in seiner Sitzung am Freitag vermutlich endgültig über das Freibad entscheiden.

Den Tönen aus der Stadtwerke-Chefetage nach zu urteilen, deutet alles auf eine Schließung hin.

Das Freibad steht vor der Schließung. "Darauf läuft es hinaus", erklärte gestern auf Anfrage der Geschäftsführer der Stadtwerke, Detlef Bettin.

Das Angebot des Schwimmvereins, mit der Bereitstellung eigenen Personals den Badebetrieb von der Bäder GmbH fortführen zu lassen, bezeichnete Bettin als nicht akzeptabel.

Der Bäderbeirat werde in seiner Sitzung am Freitag (15.11.) vermutlich eine Entscheidung in der Brambauer Freibad-Frage treffen, so Bettin.

"Die Stellungnahme des Schwimmvereins mit dem Vorschlag, durch den Einsatz von eigenem Personal den Bestand der Anlage zu sichern, bietet für die Stadtwerke keine Grundlage", sagte Bettin gestern.

Eine solche Lösung liefe faktisch auf einen Status quo hinaus, was eindeutig gegen die vom Regierungspräsidenten veranlassten Spar-Vorgaben (Haushalts-Sicherungskonzept) verstoßen würde.

Bettin: "Der RP hat die Kommune aufgefordert, die Verlustbetriebe zurückzufahren und die Bäder sind erhebliche Verlustbringer. Im letzten Jahr waren es vier Millionen Mark, im Jahr 2000 sogar 4,5 Millionen Mark in der Bäderlandschaft."

Wie Bettin sagte, sei das Übernahme-Angebot an den Brambauer Schwimmverein aus betriebswirtschaftlicher Sicht "schon das Äußerste an möglichem Entgegenkommen gewesen".

Auf die Frage unserer Zeitung, ob er angesichts der neuen Situation davon ausgehe, dass das Freibad geschlossen wird, meinte der Stadtwerke-Chef Detlef Bettin: "Darauf läuft es zumindest hinaus."

Wie berichtet, hatte der geschäftsführende Vorstand des Schwimmvereins am Montagabend durch den Vorsitzenden, Andreas Mildner und Geschäftsführer Gustav Neuhäuser vor der Presse mitgeteilt, dass der Verein das Angebot der Stadtwerke ablehnen müsse.

Auschlaggebend waren die persönlichen Haftungsrisiken, die dem Vorstand zu hoch erschienen.

Geschäftsführer Neuhäuser ging bei dem Gedanken an das Schließungs-Szenario auf die Konsequenzen für die Schwimmer und Wasserballer des mit 763 Mitgliedern größten Brambauer Sportvereins ein.

Neuhäuser: "Das würde schmerzhaft an unsere Substanz gehen." Auch die 1. Regionalliga-Wassserball-Mannschaft müsste dann am Cappenberger See antreten.

Das Pendeln zu und von Trainingseinheiten würde enorme Fahrtkosten mit sich bringen." Das wäre so, als wenn man dem BVB das Freibad-Stadion wegnehmen würde", meinte Neuhäuser. k

13.11.2002

" Lösung nur durch Schwimmverein " 

 

Stimmen und Vorschläge zur Rettung des Freibades Brambauer - Haustein

Andreas Milnder, Vorsitzender Schwimmverein / Werner Dunsche, Vorsitzender CDU Brambauer / Hans-Michael Haustein, Vorsitzender SPD Brambauer / Stefan Sattler, Vorsitzender der Bramis

Brambauer. (R.L.) Nach Gesprächen mit dem Förderverein aber auch mit Brambauer Bürgern ist der Schwimmverein neben weiteren Angeboten (wir berichteten) auch bereit, ein Gremium zu berufen, dass sich im Hinblick auf eine spätere Übernahme des Bades um Mittel für Investitionen kümmert. Der Verein würde sich auch in ein solches Gremium einbringen.

 

Andreas Mildner, Vorsitzender des SV, sind aus den Unterlagen der Stadtwerke die hohen Fixkosten im Bereich Strom, Wasser und Energie ins Auge gesprungen. Bei einem Eigentumswechsel würden diese Kosten direkt an den Schwimmverein weitergereicht.

 

Mildner: "Um hier die Ausgaben zu senken, sind Investitionen in diesem Bereich dringend erforderlich, die sich schon in der von dem Verein angestrebten Probezeit von drei oder vier Jahren eine deutliche Kostenentlastung der Bädergesellschaft bringt." Auch könnten die vom Förderverein eingesammelten Gelder und Spenden direkt in solche Investitionen fließen. Darauf habe man sich in Gesprächen mit dem Förderverein verständigt, sagte Mildner.

 

Zugleich schlägt Mildner in Anlehnung an das Beispiel "Sanierung der Stadtkirche Lünen" und die große Resonanz der Aktion vergleichbare Spendenaufrufe für den Erhalt des Schwimmbades vor. "Eine ähnliche Aktion wäre auch für das Freibad Brambauer möglich", sagte Mildner, der sich sicher ist, dass so eine "nachhaltige Kostenentlastung" stattfinden würde.

 

Für den Fall, dass das Bad in der nächsten Saison nicht mehr geöffnet würde, würden die Bürger ein attraktives Freizeitangebot und der Schwimmmverein seine sportliche Heimat verlieren. Für den Verein würde das bedeuten, dass seine sportlichen Aktivitäten nach Cappenberg verlegt werden müssten. Ein erheblicher Kostenfaktor, sagte Kassierer Gustav Neuhäuser mit Blick auf die Fahrkosten der 763 Mitglieder.

 

Als "schwierig" bezeichnete der Vorsitzende der CDU Ortsunion, Werner Dunsche, die Situation. Er lobte den Schwimmverein, der mit seinen Vorschlägen "schon recht weit gegangen ist." Auch Dunsche kennt Bürger und Betriebe aus dem Stadtteil, die das Bad unterstützen möchten. Allerdings habe bürgerschaftliches Engagement auch seine Grenzen, sagte Dunsche. Seine Vorstellungen gehen auch in die Richtung einer gemeinnützigen GmbH mit einem hauptamtlichen Geschäftsführer. Diese Aufgabe könnte, so er denn gefunden würde, von einem Frührenter mit kaufmännischem Hintergrund bewältigt werden.

 

Anderer Auffassung ist der Vorsitzende der SPD Brambauer, Hans-Michael Haustein. Ein Geschäftsführer sei nicht zu bezahlen. Eine Lösung sieht Haustein ausschließlich im Schwimmverein, "sonst sehe ich schwarz." Hausteins Vorschlag geht in Richtung eines Übernahmevertrages, der beispielsweise das unternehmerische Risiko des Vereins durch einen Klausel auffängt, wonach Reparaturkosten ab einer bestimmten Höhe von der Bädergesellschaft aufgefangen würden.

 

Auch Haustein sagte, dass der Schwimmverein mit seinen Vorschlägen an den Grenzen dessen angelangt sei, was durch den Verein überhaupt zu leisten ist.

 

Stefan Sattler, Vorsitzender der Bramis, verurteilt eine mögliche Schließung des Bades und fordert die CDU-Ratsvertreter aus dem Stadtteil auf, bei einer Abstimmung im Rat über die Zukunft des Bades den Fraktionszwang zu vergessen. Mit der CDU werde das Bad nicht geschlossen, dieses Versprechen der CDU Brambauer sei ihm noch in guter Erinnerung, sagte Sattler. Wenn dieses Stück Lebensqualität wegfalle und Brambauer weiter so stiefmütterlich behandelt werde, könne sich der Unmut der Bürger auch politisch niederschlagen, sagte Sattler.

13.11.2002

Stadtwerke Geschäftsführer Detlef Bettin (Foto:Archiv)

Detlef Bettin : Angebot ist unzureichend

 

Stadtwerkechef zu SV-Vorschlägen

 

Von Reinhard Loeper

 

Brambauer. "Das sogenannte Angebot des Schwimmvereins ist nicht verhandlungsfägig", sagte gestern Stadtwerke-Geschäftsführer Detlef Bettin. Und: Eine Bäderschließung sei in der heutigen Zeit kein Exot mehr.


Dies sei keine politische Aussage, sagte der Stadtwerkechef, sondern eine rein wirtschaftliche. Die Bäder seien ein Schuldenbrennpunkt und Verhandlungssspielraum sei nicht mehr vorhanden. 

 

So sei 2001 ein Defizit im Bäderbereich von rund 2,3 Millionen Euro entstanden und auch 2002 werde die Summe bei etwa 2,2 Millionen Euro liegen. Zugleich sagte Bettin, er habe den Eindruck gewonnen, dass die Besucherzahlen auch wetterbereinigt im Freibad Brambauer rückläufig seien.

 

Mit überraschend klaren Worten reagierte Bettin gestern auf die Vorschläge des Schwimmvereins. Der hatte ein Übernahme des Bades abgelehnt (wir berichteten), zugleich aber mehrere Vorschläge zur Kostenreduzierung des Badbetriebes in Brambauer gemacht. Diese Vorschläge nannte Bettin nur die halbe Wahrheit. Personal, welches künftig der Schwimmverein stellen würde, wäre keine Personaleinsparung im Sinne einer Kosteneinsparung. Die Leute könnten ja schließlich nicht entlassen werden, sagte Bettin.

 

Auch der Vorschlag des Vereins, dass Bad zunächst für eine Probezeit von drei oder vier Jahren zu betreiben und es in der Verantwortung der Bädergesellschaft zu belassen, schloss Bettin kategorisch aus wirtschaftlichen Gründen aus. "Wir haben diese Zeit nicht mehr", sagte er und erinnerte an das Haushaltssicherungskonzept und die klare Vorgabe im Bereich der Bäderlandschaft Einsparungen zu erzielen. Man habe sich schon über die Gebühr mit dem Bad in Brambauer befasst, sagte Bettin und kritisierte, dass sich der Schwimmverein nach seiner Auffassung mit seiner Anwort auf den Stadtwerke-Vorschlag erheblich Zeit gelassen hatte. Er war davon ausgegangen, dass Ende des Jahres eine Lösung für eine Übernahme gefunden sei. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Lage der Stadt sei schnelles Handeln geboten. Finanziell kranke es an allen Ecken und Enden, für eine Probezeit sei kein Verhandlungsspiel.

 

Zwar sieht Bettin bei einer Übernahme auch ein unternehmerisches Risiko auf Seiten des Schwimmmvereins, doch bezeichnete er Vertragsentwurf der Stadtwerke an den Verein als großzügig. So sei es etwa nicht vorgesehen, dass die finanzielle Unterstützung des Vereins im Laufe der Jahre abgeschmolzen werde. "Auf der Basis des Vertragsentwurf der Stadtwerke finden bundesweit 40 Vereinsübernahmen statt", sagte Bettin. Und dies funktioniere andernorts.

Der Bäderbeiat wird sich in in seiner Sitzung am Freitag, 15. November, ab 15 Uhr mit den Vorschlägen des Schwimmvereins Brambauer befassen.

13.11.2002

Andreas Mildner, Vorsitzender des Schwimmvereins

Bettin -Anwort "verbittert schon sehr" 

 

Andreas Mildner zum Stadtwerkechef: 

 

Brambauer. Detlef Bettin, Geschäftsführer der Stadtwerke, hatte den Vorschlägen des Schwimmvereins zum Erhalt des Freibads Brambauer eine klare Absage erteilt. "Nicht verhandlungsfähig" nannte der Stadtwerkechef das Angebot des Vereins, von dem zugleich der SPD-Politiker Hans-Michael Haustein sagte, dass der Schwimmverein mit seinen Vorschlägen an den Grenzen dessen angelangt sei, was durch den Verein überhaupt zu leisten ist. Inzwischen hat sich der Vorsitzende des Schwimmvereins, Andreas Mildner, zu Wort gemeldet und kritisiert die Ausführungen von Stadtwerkechef Detlef Bettin.

 

"Friss oder stirb, das ist anscheinend die kurze Formel, die sich bei dem jetzigen Stand der Diskussion herausstellt. Das unser Vorschlag unakzeptabel und somit auch nicht verhandlungswürdig sei, verwundert schon sehr. Wir haben seit 1996 bewiesen, dass der Schwimmverein ein verlässlicher Partner der Bädergesellschaft (Schulterschluss) ist, als es darum ging, die Kosten für das Freibad Brambauer zu senken. Ich rufe in Erinnerung, die doch umfangreichen Aufgaben, die der Verein bis zum Jahr 2001 erfolgreich übernommen hatte. Kostenersparnis von über 150000 Euro für das Freibad wurden erzielt. Diese Aufgaben haben wir übernommen, damit nicht schon im Jahr 1996 das Freibad geschlossen wird", teilt Mildner in seiner Stellungnahme mit.

 

Kein Lüner Sportverein habe sich in den vergangenen Jahren so einbringen müssen, um seine Sportstätte zu erhalten.

 

"Heute werden wir nicht einmal als fairer Verhandlungspartner akzeptiert. Wir werden an den Pranger gestellt, als wenn nur der SV Brambauer an der Misere schuld sei. Das verbittert schon sehr", so Mildner weiter.

 

"Die Gründe, die zu einer Ablehnung des Vertragsentwurfes geführt haben, müssten eigentlich für jedermann nachvollziehbar sein. Unsere Vorschläge zeigen eindeutig, dass wir auch weiterhin daran interessiert sind die Kosten zu senken und somit den Fortbestand des Freibades zu sichern.

 

Neu ist allerdings, dass die vom Regierungspräsidenten veranlassten Sparvorgaben (Haushalts-Sicherungskonzept ) vom Freibad Brambauer abhängig sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Haushalt der Stadt Lünen bei einer Schließung des Freibades Brambauers saniert ist", teilt der Vorsitzende des Schwimmvereins mit.

 

"Im Jahr 2001 erwirtschaftete die BGL einen Verlust von 2,3 Millionen Euro. Der Verlust des Freibades Brambauer betrug 214 Tausend Euro. Da, lt. Herrn Bettin, bei einer Schließung die Personalkosten erhalten bleiben, ergibt sich eine Ersparnis von ca. 172 Tausend Euro. Das diese ca. 8% ige Reduzierung der Verluste nicht der große Durchbruch sind, müsste auch dem kaufmännischen Laien einleuchten.Klare Bekenntnisse unserer Politiker zum weiteren langfristigen Fortbestand des Freibades in Brambauer sind nun gefragt. Der Schwimmverein Brambauer steht weiterhin als verlässlicher Partner bereit. Ich möchte nicht, dass die Kinder und Jugendlichen aus Brambauer in Zukunft die nahe gelegene Schifffahrtsstraße (Kanal) aufsuchen müssen, um dem Badevergnügen im Sommer nachkommen zu können", schließt Mildner.

14.11.2002


Schwimmverein empört: "Friss oder stirb" 

 

Brambauer - Der Schwimmverein sieht hinter den Äußerungen von Stadtwerke-Geschäftsführer, Detlef Bettin, dass nach der Ablehnung des Übernahmeangebotes mit einer Schließung des Freibades gerechnet werden müsse, eine Politik des "Friss oder Stirb".

 

In einer Stellungnahme reagierte SV-Vorsitzender Andreas Mildner empört auf Bettins Äußerungen in unserem Bericht ,Freibad: Aus, Schluss und vorbei?`

 

Mildner: "Dass unser Vorschlag unakzeptabel und nicht verhandlungswürdig sei, verwundert schon sehr. Wir haben seit 1996 bewiesen, dass der Schwimmverein ein verlässlicher Partner der Bädergesellschaft (Schulterschluss) ist, als es darum ging, die Kosten für das Freibad Brambauer zu senken.

 

Ich rufe in Erinnerung, die doch umfangreichen Aufgaben, die der Verein bis zum Jahr 2001 erfolgreich übernommen hatte. Kostenersparnis von über 150000 Euro für das Freibad wurden erzielt. Diese Aufgaben haben wir übernommen, damit nicht schon im Jahr 1996 das Freibad geschlossen wurde."

Kein Lüner Sportverein, so der Vorsitzende, habe sich in den vergangenen Jahren so einbringen müssen, um seine Sportstätte zu erhalten. Heute würde der Schwimmverein nicht einmal als fairer Verhandlungspartner akzeptiert. Man werde stattdessen an den Pranger gestellt, als wenn nur der SV Brambauer an der Misere schuld sei.

Andreas Mildner: "Das verbittert schon sehr. Die Gründe, die zu einer Ablehnung des Vertragsentwurfes geführt haben, müssten eigentlich für jedermann nachvollziehbar sein. Unsere Vorschläge zeigen eindeutig, dass wir auch weiterhin daran interessiert sind, die Kosten zu senken und somit den Fortbestand des Freibades zu sichern."

Neu sei allerdings, dass die vom Regierungspräsidenten veranlassten Sparvorgaben (Haushalts-Sicherungskonzept ) vom Freibad Brambauer abhängig sein sollen. Andreas Mildner (Foto) kann sich nicht vorstellen, dass der Haushalt der Stadt Lünen bei einer Schließung des Freibades Brambauers saniert würde.

"Im Jahr 2001 erwirtschaftete die Bäder GmBH einen Verlust von 2,3 Millionen Euro. Der Verlust des Freibades Brambauer betrug 214 000 Euro. Da, lt. Herrn Bettin (Stadtwerke-Geschäftsführer, Anm. d. Red.), bei einer Schließung die Personalkosten erhalten bleiben, ergibt sich eine Ersparnis von ca. 172 000 Euro."

Mildner und der gesamte Verein fordern jetzt klare Bekenntnisse der Politiker zum Fortbestand des Freibades.

"Der Schwimmverein Brambauer steht weiterhin als verlässlicher Partner bereit. Ich möchte nicht, dass die Kinder und Jugendlichen aus Brambauer in Zukunft die nahe gelegene Schifffahrtsstraße (Kanal) aufsuchen müssen, um dem Badevergnügen im Sommer nachkommen zu können", so Mildner.

15.11.2002

 


Noch dreht keiner am Stöpsel 

 

BRAMBAUER - Das Freibad Brambauer ist nur ein Baustein in der gesamtstädtisch nötigen Rosskur, um die mit einem 4,5 Millionen Mark Jahresverlust gebeutelten Haushalte der Lüner Bäder zu entlasten. Das erklärte gestern auf Anfrage der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke, Friedhelm Schroeter.

 

Schroeter bezog sich dabei auf die gemeinsame Sitzung von Stadtwerke-Aufsichtsrat und Stadtwerke-Töchtern am vergangenen Freitag, in der es neben Beratungen zum Wirtschaftsplan 2003 um unabänderliche Kürzungen der Budgets in der Bäderlandschaft ging.

Auf unsere Frage, ob er aufgrund der Ablehnung des Übernahmeangebotes durch den Brambauer Schwimmverein von einer Vorentscheidung zur Schließung des Freibades ausgehe, antwortete Friedhelm Schroeter u.a.:

"Diese Frage ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit ja oder nein zu beantworten. Tatsache ist, dass wir nach der für mich unerwarteten Ablehnung einer Trägerschaft durch den Verein wieder am Punkt Null angelangt sind. Wir hatten gehofft, dass der Schwimmverein das Angebot der Stadtwerke annehmen würde, das wäre ein 1. Schritt zum Erhalt gewesen."

Der Stadtwerke-Aufsichtsrat und die Beiräte der Stadtwerke-Töchter (Bäder GmbH, LünTel, Stumm- und Stadthafen), so Schroeter, hätten am Freitag ernüchtert zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Verluste bei den Bädern größer seien, als im Wirtschaftsplan 2002 prognostiziert.

Friedhelm Schroeter: "Die bescheidenen Zahlen sind sicher auch auf das schlechte Wetter in der Bade-Saison zurückzuführen."

Dass der Umfang der Defizite bei den städtischen Bädern bei ca. 4,5 Millionen liegen würde, das, so Schroeter, hätte Aufsichtsrat und Beiräte am Freitag erschreckt.

Aufgrund von Betriebsprüfungen durch das Finanzamt seien weitere Verluste an die Oberfläche gedrungen, so Schroeter.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates wollte zum Brambauer Freibad keine Prognose abgeben, betonte aber, "dass die Sanierung der Bäder-Haushalte natürlich nicht allein in Brambauer zu bewerkstelligen ist." Um die Haushalte zu entlasten, seien alle Bürger und Vereine der Stadt zu Opfern aufgerufen.

"Es geht in dieser schwierigen Situation darum, dass wir eine Balance finden zwischen einem jeweils vertretbaren Maß an Schul-, Vereins- und öffentlichem Schwimmen."

In dieser Konstellation der Ganzheitlichkeit, so der Vorsitzende des Stadtwerke-Aufsichtsrates, sei das Freibad Brambauer nur ein Baustein unter vielen. k

19.11.2002

Wer schwarz malt, landet beim Absurden

Wort zur Woche

Von Karl-Heinz Knepper

 

Wer am Happy-End vorbei kalkuliert, wer beim Zukunftsmalen aus dem schwarzen Eimer pinselt, der realisiert eine absurde Geschichte.

Sollte das Freibad wirklich "Bautz" und dicht machen, dann kapriolt aus der Satzung des Fördervereins ein Fall von gepfefferter Sonderheit:

 

Schließlich würde alles Angesparte, was die tapferen und vor allem spendablen Förderer auf die hohe Kante genagelt haben, in die Täsch der finanziell auf dem Zahnfleich robenden Kommune wandern. Man gönne sich ruhig den Gedanken-Ritt in dieses steinige Tal "Aberwitz".

 

Alle gehrteten Spenden flössen ausgerechnet in den Beutel dessen, der die Stöpselgewalt über das Freibad hat, in dessen Händen der Hebel liegt. Im Interview definierte Fördervereins-Vorsitzender Joachim Bioly diesen Kasus als satzungsgemäßig verbrieft.

 

Schwimmen wir, uns an die Stirne greifend, zurück zum 31. August 1995. Tausende des Fördervereins.

 

Die Gründung und die ihr entwachsenden Aktivitäten des Vereins bedeuten eine Reanimation für das torkelnde Bad in allerletzter Stunde.

 

Sonst? Sonst wäre die grüne Wasser-,Wanne schon damals über die Wupper und wir mit langen Gesichtern nach Hause gegangen.

 

Aber wer Näschen hat, zu riechen und Antenne, zu empfangen, der orte in diesen Tagen Töne und Brise neu erwarchender Hoffnung. Das fängt damit an, dass im Umfeld von Stadtwerken und Aufsichtsrat ein lang vermisstes Tauwetter einzusetzten scheint.

 

Das könnte auf die Bereitwilligkeit hinaus laufen, sich mit kreativer Stirn auf Alternativen zur Schließung einzulassen. Im Kopf klickt zuerst, was Rettung bedeuten könnte.

19.11.2002

SPD rudert auf Schwimmer zu

 

BRAMBAUER - Mit einer noch zu bestimmenden Gesellschaftsform für die Trägerschaft bzw. einer Investitions-Bürgschaft für den Brambauer Schwimmverein durch die Stadt kann sich die SPD-Fraktion die Rettung des wackelnden Freibades vorstellen. Das erklärte gestern auf Anfrage SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf Möller.

 

In wenigen Tagen, so Möller, wolle die Fraktionsspitze Gespräche mit dem Schwimmverein führen.

Dabei gehe es darum, den Verein zum Überdenken seiner bisherigen Ablehnung einer Übernahme zu bewegen, "indem wir signalisieren, dass die Stadt die Haftungsrisiken für den Verein eventuell reduzieren könnte", meinte Möller.

Die SPD-Fraktion reagierte überrascht auf Äußerungen von Stadtwerke-Geschäftsführer Bettin, der nach der Ablehnung des Übernahmeangebotes durch die Schwimmer eine Schließung des Freibades für wahrscheinlich gehalten hatte.

Rolf Möller: "In dieser wichtigen Frage muss sich die Politik ihrer Entscheidungshoheit stellen. Sie darf den Schwarzen Peter von vielleicht unpopulären Maßnahmen nicht an die Stadtwerke oder die Bäder GmbH delegieren. Wir Politiker waren es doch, die entschieden haben, dass die Bäder den Stadtwerken zugeordnet werden."

Möller hält eigenen Worten zufolge den Spielraum für Kostensenkungen bei den Bädern noch nicht für ausgeschöpft.

"Wenn man bei den Bädern sparen will, muss man auch die Kleinschwimmhallen, ja, alle Hallenbäder, mit ins Kalkül nehmen. Durch Privatisierungen könnte man da sicherlich noch Spar-Effekte erzielen", so der Fraktionsvorsitzende der SPD.

Was Brambauer angehe, so Möller, wolle die SPD ihren Einfluss in den Gremien der Stadtwerke und Stadtwerke-Töchter wahrnehmen.

Auf unsere Frage, ob der Fraktionsvorsitzende das sozialdemokratische Gewicht in diesen Gremien für ausreichend halte, um Kurs bestimmend zu sein, antwortete Möller:

"Das hoffe ich. Immerhin haben wir mit Hugo Becker den früheren langjährigen Aufsichtsrats-Vorsitzenden der Stadtwerke mit am Tisch."

Entscheidend für Bestand oder Nichtbestand ist nach Auffasung von Möller die Frage, inwieweit die städtischen Zuschüsse an die Bäder reduziert werden können, um den Konsolidierungs-Vorgaben von Kreis und Bezirksregierung zu entsprechen.

Wie Stadtwerke-Aufsichtsrats-Vorsitzender Friedhelm Schroeter, hält auch Möller ein gerechtes Austarieren von Schul-, Sport- und privatem Schwimmen unter dem Diktat der Kostendämpfung für notwendig.k

21.11.2002


 

Rolf Möller, Fraktionsvorsitzender der SPD.

Schließung des Freibades abwenden 

 

SPD-Fraktion sucht Gespräch mit SV 

 

Von Reinhard Loeper

 

Brambauer. Die SPD will den Kampf um das Freibad Brambauer nicht aufgeben. "Wir müssen Gespräche mit dem Schwimmverein führen, um eine Schließung des Freibades abzuwenden", teilt der Fraktionsvorsitzende Rolf Möller mit.


Aus diesem Grund sucht der Fraktionsvorstand der Sozialdemokraten eine Terminabsprache mit dem Vorstand des Schwimmvereins und setzt darauf, dass nach gemeinsamen Gesprächen etwa Rolf Möller und Hugo Becker, die dem Aufsichtsrat der Stadtwerke angehören, dort mitgestalten können, um doch noch einen Weg zu finden, dass Bad zu erhalten.

 

Auch Hans-Michael Haustein, Vorsitzender der Brambauer SPD, fürchtet um die Existenz des Bades, hofft aber zugleich, dass sich Schwimmverein und Stadtwerke auf halber Strecke entgegenkommen. Unstrittig ist für Haustein: Der Schwimmverein muss das Bad übernehmen, da er neben den Bürgern der sportliche Nutzer des Bades ist. Haustein schwebt eine Lösung auf Vertrauensbasis vor, bei der der SV nicht gänzlich von dem unternehmerischen Risiko befreit wird. "Aber größere Reparaturen müssten für den Fall der Fälle von der Stadt aufgefangen werden", schlägt der Brambauer SPD-Vorsitzende vor. Auch die Haftungsfrage ist seiner Meinung nach kein unlösbares Probelem. Der Schwimmverein könnte eine Haftpflichtversicherung über den Landesschwimmverband anstreben, sagte Haustein. Er geht davon aus, dass man eine Lösung finden kann, wenn man will.

 

Haustein: Bürger "richtig sauer"


Dass die Eintrittspreise nicht gehalten werden können, sei wohl für jedermann klar, sagte Haustein. Andererseits könntne die Bürger so auch unter Beweis stellen, was ihnen ihr Freibad wirklich wert ist.

Nach der Bürgerbücherei, dem Bürgerhaus drohe nun den Brambaueranern nun der "dritte Hammer". Der Verlust des Freibades treffe den Ortsteil. Und die Bürger seien sauer, weiß Haustein aus Gesprächen. "Richtig sauer."

21.11.2002

Alles Möller oder was? Politik hat verstanden

Wort zur Woche

Von Karl-Heinz Knepper

 

Okay....Freibad. Die Tausendste...Zigste Einstellung. Zackigste Aufstellung neuer Bataillone:

 

Die SPD hat verstanden. Kapiert und reagiert. Alles Möller oder was? Der Fraktionsvorsitzende wandert im Frühtau zu Berge, mit neuen Freibad-Ideen im Rucksack, fallera.

 

Rolf Möller und die Seinen wollen mit dem Schwimmverein verhackstücken, was verfrühstückt schien.

 

"Der Verein muss beim Haftungsrisiko geschützt werden", rubbelt Möller am Rubbellos verdeckter Rettungs-Codes. Sein Gefühl: Da geht was. Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender Friedhelm Schroeter hat auch schon kräftig zugebissen.

 

Halbzahm sinniert der Schlaue "Rechnedurch", Brambauer sei nur ein Baustein. Baustein? Oder doch mehr Bruchstein in der städtischen Spar-Steinmetzerei?

 

Und Christa Glodny? Die kämpferisch durchpulste Knospe der der Christdemokraten, die First Lady beim letzten Wort, glaubt es auch.

 

Das Freibad bleibt. Keine Ahnung, wo sie die Erkenntnistrüffel geerntet, wo sie die Neujustierung des optimistischen Denkens her hat.

 

Dass sich der Ortsfürsten der Parteien die Gelenke gichtig trommeln beim Mantra-mäßigen "Freibad-muss-bleiben-muss-bleiben", ist sowohl der Bringschuld ihrer Rolle, als auch dem patriotischen Ticken als Brambauer Bürger zuzuordnen.

 

Macht hinne. Zeit keilt. Uhr eilt. Die Haushaltsberatungen werden mit Blick auf die Freibäder keine Vergnügungssteuer pflichtigen Veranstaltungen.

 

Wasser steigt. Der Pegel steht Unterkante Oberlippe. Einem Ertinkenden zuzurufen, Kollege, bleib schön, wo du bist, wir kommen morgen wieder, wäre ein Ausflug nach Absuristan.

 

Spannender als die politischen Kesselpaulen im Stadtteil ist die neue aufglimmende Frage, wohin die dröhende Stampede auf Fraktionsebene führt. Hopp oder top? Wir bleiben am (Wasser-)Ball.

23.11.2002

Weit ab vom rettenden Ufer

Joachim Bioly: "Unsere Hoffnung...

Interview mit dem Fördervereins-Vorsitzenden Joachim Bioly / Guthaben viele an die Stadt

 

BRAMBAUER - Sollte das Freibad morgen geschlossen werden, würde übermorgen der Förderverein Freibad aufgelöst und das nicht grade mickrige Guthaben an die Stadt fallen. So wollen es die Vereinsstatuten. Wir sprachen mit dem Fördervereins-Vorsitzenden, Joachim Bioly.

 

Prognose bitte.Wird es das Freibad in fünf Jahren noch geben?



Bioly: "Das hoffe ich doch sehr. Natürlich liegt das nicht in den Händen unseres Fördervereins, sondern beim Schwimmverein. Aber ich bin und bleibe grundsätzlich ein realistischer Optimist."

Was würde passieren, wenn das Freibad geschlossen wird?



Bioly: "Dann würde unser Förderverein sofort aufgelöst.

 

So steht es in der Vereinssatzung. In den Statuten wird unser Zweck eindeutig definiert: Nämlich der Erhalt des Bades und die Verbesserung seiner Attraktivität."

 

Ihr Förderverein zählt knapp 1 500 Mitglieder und hat in den sieben Jahren seit der Gründung am 31. August 1995 viele Spenden eingenommen. Wie hoch ist das Guthaben?

 

Bioly: "Diese Frage beantworte ich nicht.

 

" Es soll sich um, grob geschätzt, über 30 000 Euro handeln. Korrekt?



Bioly: "Sagen wir so, es sind etwas mehr als 10 000 Euro. Das ,etwas mehr können sie getrost in Anführung setzen."

...hat neue Nahrung

Was geschieht mit dem Geld, wenn der Verein sich auflöst?



Bioly: "Unsere Vereinssatzung besagt klipp und klar, dass das Geld in dem Fall an die Stadt überwiesen wird. Die wiederum ist verpflichtet, es für gemeinnützige Zwecke zu verwenden.

 

"Hat der Förderverein das Übernahme-Angebot der Stadtwerke mit dem Schwimmverein analysiert und darüber mit entschieden?



Bioly: "Ja. Wir haben sehr ausführliche Gespräche über das Angebot geführt und haben die Entscheidung des Schwimmvereins mit den Schwimmern abgestimmt. Wir liegen da absolut auf einer Wellenlänge.

 

Kann der Förderverein im Falle eines eventuell noch zu entwickelnden neuen Trägermodells für das Bad eine aktive Rolle spielen?

 

Bioly: "Wir werden zum Erhalt des Bades alle Kräfte bündeln und unser Engagement bis an die Grenze des Leistbaren führen. Das gilt insbesondere auch für meine Person.

 

" Wäre der Förderverein in der Lage, finanzielle Beiträge zu leisten?



Bioly: "Wir würden uns sicher auch finanziell einbringen, wenn die Möglichkeit besteht. Wir haben auch schon mit dem Schwimmverein über verschiedene Modelle der Energieeinsparung gesprochen. Doch, wir könnten schon finanzielle Beiträge leisten.

 

" Wo steht denn die Stimmung bei den Mitgliedern angesichts der unendlichen Freibad-Diskussion?



...erhalten.

Bioly: "In den letzten Wochen meine ich, einen stimmungsmäßigen Aufschwung, eine neue Hoffnung, gespürt zu haben. Man bekommt das ja mit. Man wird ja auch auf der Straße angesprochen.

 

" Plant der Förderverein noch eine Offensive, zieht er Veranstaltungen auf, um die Bürger unter die Fahne zu bringen?



Bioly: "Da ist zurzeit konkret nichts geplant. Wir müssen jetzt abwarten, wohin die Reise geht. Was wir brauchen, was vor allem der Schwimmverein braucht, ist Planungssicherheit. Ich sage noch einmal, eine Schließung des Brambauer Freibads kann nicht den Haushalt dieser Stadt sanieren. Wenn Opfer verlangt werden, dann bitteschön überall, nicht nur bei uns."k

 

Fotos: S.Böhlke

Investitionsstau am Freibad abbauen

 

Brambauer - Bis Ende Januar wird über die Zukunft des Brambauer Freibades entschieden sein.

 

In der Jahreshauptversammlung des Fördervereins für das Brambauer Bad im Bürgerhaus gab es eine lebhafte Diskussion zu diesem Themenkomplex. Die Brambauer Bürger, der Vorstand des Fördervereins, die Mitglieder des Schwimmvereins und auch die Politiker des Stadtteils sind nach wie vor für die Erhaltung der Anlage.



Intensive Verhandlungen zum Thema Bäderlandschaft sehen sowohl Klaus Stallmann, Martin Fleischmann, Dieter Klecha und Werner Dunsche (CDU) als notwendig an. Auch Eleonore Köth-Feige (SPD) unterstreicht die Bereitschaft zu Gesprächen. Bei den satzungsmäßig notwendigen Wahlen wurden Joachim Bioly als Vorsitzender, Eleonore Köth-Feige und Klaus Stallmann als Stellvertreter und Schatzmeister Ralf Gröning wieder gewählt. In das Amt des Geschäftsführers wählte die Versammlung Heinz Peper als Nachfolger des aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidierenden Gustav Neuhäuser. Beisitzer sind Armin Hunke (Wiederwahl) und Andreas Mildner. Die Kasse prüfen zusammen mit Gerd Oldenburg als neu gewählte Friedhelm Becker und Klaus Grünert.

Kritisch sieht Gustav Neuhäuser die Situation. Seit sieben Jahren warteten die Brambauer Bürger vergeblich auf einen Investitionsplan für das Freibad. Er wendet sich gegen die Entlassung der Bäder GmbH aus der Verantwortung. Eine ähnliche Auffassung vertritt auch Werner Dunsche, der einen regelrechten "Investitionsstau" beim Bad feststellt und diesen erst aufgelöst sehen möchte, ehe der Schwimmverein Verantwortung übernimmt. Fehlende Flexibilität bei den Eintrittspreisen und der Öffnungszeit merkte der CDU-Ortsvorsitzende kritisch an. Klaus Stallmann hält sachliche Gespräche auf der Suche nach einem Kompromiss für notwendig. Der Schwimmverein Brambauer mit seinen 773 Mitgliedern hat daran mitzuwirken, die Interessen des Schul- und Vereinssports müssen berücksichtigt werden. Einig waren alle Versammlungsteilnehmer im Brambauer Bürgerhaus in der Meinung, dass die gesamte Bäderlandschaft in Lünen gesehen werden muss.

Der Förderverein wird auch weiterhin um Spenden für das Brambauer Freibad bitten.SP

 

16.12.2002



Entscheidung zu Trägerverein fürs Freibad soll Januar fallen

Andreas Mildner, Vorsitzender Schwimmverein

Andreas Mildner: Training in den ersten drei Monaten des neuen Jahres gesichert

 

Von Reinhard Loeper

 

Brambauer. Wohl kein Thema hat die Bürger in Brambauer im vergangenen Jahr so sehr beschäftigt wie der drohende Untergang des Freibades. Auch zum Jahreswechsel ist noch nicht klar, ob das Bad im kommenden Jahr geöffnet wird. Allerdings zeichnet sich ein Hoffnungsschimmer ab.

 

"Wir alle wünschen uns, dass das Bad im kommenden Jahr wieder öffnet", sagte Andreas Mildner, Vorsitzender des Schwimmvereins. Beinahe genauso groß ist sein Wunsch, dass bei einer entsprechenden Entscheidung die Zukunft des Bades auch langfristig gesichert ist und dass der alljährliche Eiertanz um den Fortbestand des Bades endlich ein Ende findet. An die 773 Mitglieder kann Mildner nach dem Vorstoß von Bürgermeisters Hans Wilhem Stodollick (wir berichteten) zumindest eine frohe Botschaft richten: "Der Trainingsbetrieb im kommenden Jahr ist in den ersten drei Monaten gesichert", sagte Mildner. Er beruft sich damit auf eine schriftliche Zusage von Stadtwerkechef Detlef Bettin, die gestern bei ihm eingegangen ist.

Joachim Bioly, Vorsitzender Förderverein Freibad

Der Vorschlag von CDU-MdL Klaus Stallmann, einen Trägerverein für das Freibad zu gründen, werde derzeit geprüft, sagte Mildner. Der Schwimmverein, der auch die Betreuung der Kleinschwimmhalle übernehmen wolle, werde sich mit 20 bis 25 Leuten allein fürs Freibad einbringen und werde über seine früheren Tätigkeiten hinaus auch für die Kasse, die Aufsicht und die Reinigung des Bades sorgen, sagte Mildner. Eine Regelung müsse noch bis Ende Januar gefunden werden, so der Vorsitzende des Schwimmvereins.



Jochaim Bioly, Vorsitzender des Fördervereins Freibad, betonte im Gespräch mit unserer Redaktion, dass die Lösungsvorschläge der Bäder-GMBH zur Haushaltssanierung in einem Gesamt-Sparkonzept alle Bäder der Stadt treffen müssten und nicht allein das Freibad Brambauer. Außerdem erinnerte er daran, dass der Schwimmverein durch private Initiative in den vergangenen Jahren Hunderttausende Euro gespart und der Förderverein deutlich über 50 000 Euro investiert habe.

Verhalten optimistisch gibt sich der Vorsitzende der CDU Ortsunion Brambauer, Werner Dunsche. Er sieht die größten Schwierigkeiten darin, jemanden zu finden, der als eine Art Geschäftsführer die Belange des Bades regelt. Seine vorsichtige Einschätzung: "Ich gehe zu 60 Prozent davon aus, dass das Freibad im kommenden Jahr geöffnet werden kann."

31.12.2002