Archiv - 2005 | Seite 2

Bau einer Halle weiter offen

 

Paul Jahnke jetzt immer im Freibad:

 

Brambauer. (kes) Für das Freibad Brambauer tritt ein Idealfall ein: Der Vorsitzende des Trägervereins, Paul Jahnke, der sich schon jahrelang um das Wohl und Wehe dieser Einrichtung kümmert, zieht in die Freibad-Wohnung, ist damit ständig präsent. Seine Frau übernimmt den Kiosk.

 

Jahnke sieht darin keine Sonderbehandlung oder irgendeine Art der Verfilzung, weil die Wohnung ebenfalls zum Trägerverein gehört. Man habe schon lange versucht, die Wohnung mit dem Kiosk zu verpachten, seitdem feststehe, dass Adrian Lederer nach Ingolstadt ziehen würde. Das sei aber nicht gelungen.

 

Darum habe er sich entschieden, die Wohnung selbst zu nehmen. Die Dauerpräsenz im Bad könne nur von Vorteil sein, meint Jahnke. Die Übernahme des Kioskes bedeute gleichzeitig eine Verpflichtung, ihn vom 1. Mai bis zum 15. September offen zu halten - mit Ausnahme von Tagen, an denen sich so gut wie niemand im Freibad aufhalte.

 

Arbeitskreis tagte zweimal

 

Wie nun der Winterbetrieb aussehen könnte, ist noch immer offen. Prokurist Dr. Gerd Koch von der Stadtwerke-Tochter Bädergesellschaft sagte am Montag, er wisse nicht, ob es vor der Sommerpause noch eine Entscheidung über eine irgendwie geartete Halle für das Freibad geben werden.

 

Der aus dem Bäderbeirat gebildete vierköpfige Arbeitskreis hat nach Kochs Aussage schon zweimal getagt.

 

Der Aufsichtsrat der Bädergesellschaft kommt zum letzten Mal vor der Sommerpause am morgigen Mittwoch zusammen.

 

05.07.2005

 

Leiter des Trägervereins: Paul Jahnke. (Foto: Archiv)

Preußenhafen kostet Freibad Gäste: Badeverbot gefordert



Trägervereinsvorsitzender Paul Jahnke ist sauer über neue Gratisbadeanstalt

 

Brambauer. (jens) Paul Jahnke, Chef des Trägervereins des Freibades Brambauer, wünscht sich ein Badeverbot für den Preußenhafen in Lünen-Süd. Grund: An heißen Tagen verwandelt sich das Becken des Wasserwanderrastplatzes in ein Gratis-Freibad. Wer im Kanal badet, plantscht eben nicht im Freibad Brambauer.

 

Wie berichtet, hatte Jahnke sich in einer Stellungnahme darüber beschwert, dass aus Mitteln der Steuerzahler der Wasserwanderrastplatz ausgebaut wurde und sich so ganz nebenbei in ein Freibad verwandelt hat. Gleichzeitig werde aber versucht, die Kosten der bestehenden Freibäder herunterzufahren.

 

"Ich könnte mir vorstellen, dass ein Badeverbot im Preußenhafen eine Möglichkeit wäre, mehr Menschen in die Freibäder zu locken", sagt Jahnke. In Euro und Cent kann der "Freibad-Chef" die entgangenen Einnahmen derzeit nicht beziffern, aber dass das Gratisbaden im Preußenhafen und im unweit gelegenen Horstmarer See Besucher kostet, steht für ihn fest.

 

Tut es auch für Thomas Gössing, CDU-Ratsvertreter und Mitglied im Bäderbeirat. "Ich kann den Ärger von Paul Jahnke verstehen. Wenn ich Badbetreiber wäre, würde ich mich auch darüber ärgern", sagt er. Die Lüner Bädergesellschaft, Tochter der Stadtwerke, sei von dem Problem gleichermaßen betroffen, wie der Trägerverein in Brambauer. Gössing siehts aber ein wenig moderater. "Man kann jetzt nicht den Preußenhafen sperren oder den See in Horstmar. Wir müssen eben mit den Gegebenheiten leben", sagt der Kommunalpolitiker.

 

Attraktivität ginge verloren

 

Gössing glaubt, dass sich zumindest das Problem Preußenhafen relativ schnell erledigen wird. Denn: "Ist die Gastronomie erst einmal fertig und die Boote steuern Lünen an, ist der Zugang zum Hafenbecken für Schwimmer schwieriger als zurzeit." Die Attraktivität ginge verloren.

 

09.07.2005

 



Konzept für Bäder Ende Oktober

 

Lünen - Wie es in der Lüner Bäderlandschaft weitergeht, soll bis Ende Oktober feststehen " zumindest aus Sicht der Bädergesellschaft.

 

Bis zu diesem Zeitpunkt, erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Achim Grunenberg, wolle man in der Bädergesellschaft eine Entscheidungsgrundlage erarbeitet haben, um sie dann den zuständigen politischen Gremien vorlegen zu können. In der jüngsten Sitzung des Bäderbeirats sei dieser Fahrplan so festgelegt worden.

 

Insbesondere der vom Bäderbeirat gegründete Arbeitskreis solle, so Grunenberg, in Abstimmung mit Schulen, Sportvereinen und Trägervereinen an Lösungen arbeiten. Für August ist eine weitere Sitzung des Bäderbeirates geplant.

 

Insbesondere in Brambauer wartet man bekanntlich sehnlichst auf Entscheidungen des Bäderbeirates " verbunden mit der Hoffnung, dass das Freibad Brambauer durch Überdachung zum Allwetterbad umgebaut werden könnte. Gleichzeitig hat der Bäderbeirat den Auftrag, insgesamt für Kostensenkung bei den Bädern zu sorgen. - Fie-

 

09.07.2005

 



Eleonore Köth-Feige leitete die Vorstandssitzung.

Warten aud Bad-Lösung

 

....

 

Warten auf Bad-Lösung

 

Der Ortsverein begrüßt den Einsatz eines Arbeitskreises, der eine Lösung für das Freibad vorbereitet. "Wir sind froh, dass die Traglufthalle vom Tisch ist und eine andere Lösung kommt", betonte Eleonore Köth-Feige. Vom Arbeitskreis werde jetzt erwartet, dass auch die Folgekosten bekannt werden. Denn damit müssten Träger- und Förderverein leben.

 

Mit einem Ergebnis werde im September oder Oktober gerechnet. Man könne nur beten, dass die Kleinschwimmhalle mit ihrer maroden Technik solange durchhalte, bis das Freibad auch im Winter zu nutzen sei.

 

15.07.2005

 



"Wasser marsch" - Löschzug probte den Ernstfall im Freibad. Das Szenario für die Rettungskräfte lautete: Feuer om Sportübungsraum. Nach der Übung folgte der Sprung ins Becken für den "Schwimmteil" des Sportabzeichens. (Foto:UL)

Feuerwehr im Freibad gleich doppelt im "nassen" Einsatz

 

Nach Löschübung sprangen Wehrmänner fürs Sportabzeichen ins Wasser

 

Brambauer. (UL) Feuer im Sportübungsraum des Freibades. Eine Person befindet sich noch in dem verqualmten Gebäude und muss gerettet werden. Das war das Szenario der Übung des Löschzuges 5 Brambauer am Freitagabend.

 

Die Freiwillige Feuerwehr rückte mit vier Fahrzeugen an. 22 Wehrmänner waren im Einsatz, davon ein Trupp unter Atemschutz.

 

Die Brandbekämpfung wurde über Leitern und mit einem C-Rohr simuliert. Die Übungsleitung hatte Jörg Diekmann, der auch den Übungsentwurf gestaltet hatte. Obwohl der Ort nur über Leitern zu erreichen war, da sich der Sportübungsraum auf dem Dach über den Umkleidekabinen befindet, hat der Einsatzablauf reibungslos geklappt. Schnell hatten sich die Wehrmänner einen Überblick über die Lage gemacht und herausgefunden, wie sie am schnellsten zu dem vermeintlichen Brandherd vordringen konnten. Innerhalb weniger Minuten hatten zwei Wehrmänner das Dach erklommen. Auch die Schläuche waren äußerst flott verlegt. Alles klappte wie am Schnürchen. "Ist jetzt alles ok hier oben", riefen die beiden Einsatzkräfte auf dem Dach. Plötzlich meldete sich eine Stimme vom unteren Ende der Leiter: "Jungs, ihr habt vergessen, Wasser marsch zu sagen".

 

"Kleinere Probleme werden in der Übungsnachbesprechung noch einmal genau durchgegangen", erläuterte Diekmann im Anschluss. Nach dem fingierten Einsatz besichtigten die Wehrmänner das Freibad. Dann wurden sie noch einmal gefordert. Diesmal ging es darum, den "Schwimmteil" für das Sportabzeichen zu absolvieren. Danach machten sich die Männer auf den Weg zum Feuerwehrgerätehaus an der Wittekindstraße. Hier standen noch Beförderungen auf dem Programm. Schon im letzten Jahr hatten die Wehrmänner die theoretischen, praktischen und sportlichen Teile des Leistungsabzeichens für den Leistungsnachweis absolviert, die einmal jährlich zum Vergleich aller Wehren im Kreis gefordert werden. Der Leiter der Feuerwehr Karl Georg Schwarzner übergab in Anwesenheit von Löschzugführer Rüdiger Huld die begehrten Abzeichen an Marco Ehrenberg, Davis Szymanski, Sebastian Lübke, Tim Babucke, Daniel Lompa, Andreas Proszcek, Patrik Haarbrandt und Andre? Elting.

 

25.07.2005

 



Feuerwehrübung

In welchem Zustand sind die Lüner Bäder?

 

Jährliches Defizit: 2,2 Millionen Euro - Und mindestens die gleiche Summe wäre für Sanierungsmaßnahmen notwendig

 

Von Claudia Behlau

 

Lünen. "Die Situation drängt", sagt Hugo Becker, stellvertretender Fraktionschef der SPD. Er meint die Bäder in Lünen. Die beiden Freibäder in Brambauer und am Cappenberger See, die beiden Hallenbäder in Mitte und Altlünen und die zwei Kleinschwimmhallen sind teuer. Sehr teuer. Sie "erwirtschaften" jährlich ein Minus von 2,2 Mio. Euro. "Und wir haben darüber hinaus einen riesigen Instandhaltungsstau. Eigentlich müssten wir zusätzlich 2,5 Millionen Euro in die Sanierung der Bäder stecken", erläutert Dr. Gerd Koch, zuständiger Prokurist der Bäder GmbH, einem Tochterunternehmen der Stadtwerke.

 

Kein Wunder also, dass immer wieder Überlegungen aufkommen, ein Bad aus finanziellen Gründen komplett zu schließen. Oder möglicherweise das eine oder andere Freibad zu überdachen und damit einer Ganzjahresnutzung zuzuführen. 



"Fakt ist, dass wir das 2,2-Millionen-Defizit reduzieren müssen", kommentiert Hugo Becker. Aber wie? Im Bäderbeirat gibt es eine Arbeitsgruppe, die sich mit diesem heiklen Thema beschäftigt. Denn von jeder Änderung wären ja nicht nur die Freizeit-Schwimmer, sondern tausende von Schülern und Vereinssportlern betroffen.

 

Möglicherweise werde noch im August eine Vorentscheidung fallen, sagt Becker, der dieser Arbeitsgruppe angehört. Doch die letzte Entscheidung hat der Rat der Stadt Lünen. Wird er ein Bad schließen? Wird er eines überdachen? Wird viel Geld in eine Sanierung gesteckt?

 

Fragen über Fragen. Um sich ein Bild vor Ort zu machen, hatte sich die SPD, die im Rat die größte Fraktion stellt, am Donnerstagnachmittag auf den Weg gemacht und die Bäder besichtigt. Vor Ort erläuterte Gerd Koch den Politikern die völlig unterschiedlichen Problemlagen. Denn eins steht fest: Irgendein Problem gibt es in jedem Bad. Mal ein kleineres, mal ein größeres. Aber eines müsse klar gestellt werden, betont Koch. "Ein Bad fährt immer Verluste ein. Es kann sich nicht rechnen. Selbst im Jahrhundertsommer 2003 haben wir Verluste in den Freibädern gemacht." Und Lünen stehe immerhin noch besser da als andere Städte, tröstet Koch: Der Verlust in Lünen liegt bei 22,30 Euro pro Einwohner. Der Bundesdurchschnitt liegt jedoch bei minus 26,60 Euro pro Einwohner. Geringfügig minimieren könnte man dieses Minus nur durch eine Anhebung der Eintrittspreise oder möglicherweise auch durch die Erhebung von Parkplatzgebühren. Koch: "Aber wer will das schon?"



Freibad Cappenberger See

Minus: 600 000 Euro Sanierungsstau: 300 000 bis 350 000 Euro



Baujahr 1956, Überplanung in den Jahren 1981/82. Überregionale Bedeutung. An Spitzentagen im Sommer sind teilweise bis zu 8 000 Menschen gleichzeitig in dem riesigen Bad. An den 100 bis 110 Saisontagen kommen durchschnittlich bis zu 110 000 Besucher. Im bereits erwähnten Jahrhundertsommer 2003 waren es 160 000 Besucher.

 

Die Fläche des eigentlichen Freibades beträgt 5,4 Hektar; mit den Außenflächen sind es 8,7 Hektar. Angeboten werden drei Nichtschwimmerbecken in den Größen 750 qm, 525 qm und 270 qm sowie ein Schwimmerbecken mit 1050 qm Größe. "Dieses Flächenangebot ist herausragend", sagt Koch, "aber es kostet auch einiges, das sauber zu halten." Und ein bedeutender Ausgabeblock seien, wie in den meisten Bädern, die Personalkosten.

 

Vor jeder Saison werden die Anlagen im Freibad von den Winterschäden befreit und die Wassertechnik auf Stand gebracht. Doch die Wärmepumpen bereiten Koch Sorgen. "Wir hoffen, das sie durchhalten. Zumindest bis durch die Erdgas-Verlegung im Neubaugebiet Lüner Heide auch am Cappenberger See eine zeitgemäße Wärmetechnik zur Verfügung stehe. Insgesamt sei die Technik zwar zeitgemäß, aber nicht optimal, urteilt Koch. Und es gebe sicherlich schickere Gebäude sagt er - und deutet auf die kleine Gaststätte.

Hallenbad Altlünen

Minus: 650 000 Euro Sanierungsstau: 550 000 Euro

 

Baujahr 1976. Betonfassade wurde schon einmal saniert. Der Zustand sei dem Alter entsprechend, sagt Koch. Die Technik müsste angepasst werden, gerade aus Energie-Aspekten. Auch die Lüftung sei sanierungsbedürftig. Man scheue sich aber vor diesem Eingriff, da dafür auch die Decke geöffnet werden müsse. Die Filteranlage ist gerade repariert worden (siehe Seite Altlünen). Die Umkleiden, seien in einem sehr schlechten Zustand, klagt Koch. "Wir haben die Türen der Spinde schon mit Blechen geflickt". Die Fenster seien zum Teil blind. Und die kleine Sauna sei - Koch zögert - "bescheiden".

 

Immerhin: Das Hallenbad, das seit 1999 mit Sole statt Chlor betrieben wird, ist das besucherstärkste Bad. Bis zu 150 000 Menschen kommen in einem Jahr. Das Bad ist 330 bis 340 Tage im Jahr geöffnet. Die Nutzung durch Vereine (16 000 Besuche) und Schüler (20 000) ist relativ gering. Der größte Anteil der Gäste sind Freizeit-Schwimmer.

Hallenbad Mitte

Minus: 330 000 Euro Sanierungsstau: 400 000 Euro

 

Baujahr 1954; 1984 renoviert, 1996 saniert. Nur ein Becken (25 x 12,5 Meter). Deshalb ist ein Parallelbetrieb von öffentlichem Schwimmen und Schulsport schwierig. Wasser- und Bädertechnik sind laut Koch auf Stand. Problematischer ist die Bausubstanz. Koch: "Sehen Sie sich nur die Glasfassade an." Die Scheiben sind blind; der Wärmeschutz völlig unzureichend; die Holzumkleiden überaltet. 100 000 Euro würde alleine die Sanierung der Front an der Seite Dortmunder Staße kosten, schätzt Koch.

 

Die Besucherzahlen liegen bei rund 56 000 im Jahr - das ist etwa ein Drittel der Halle Altlünen. Den Großteil (24 000 Besuche) machen die Vereinsschwimmer aus: Die Schulen bringen es auf 20 000 Besuche. Der Rest sind Freizeitsportler, meist Frühschwimmer.

 

Anmerkung am Rande: Kein anderes Bad weckte soviele Emotionen bei den Sozialdemokraten: "Hier gab es mal eine Milchbar." "Hier war mal unser Jugendtreff." "Hier habe ich schwimmen gelernt."

Kleinschwimmhallen

Minus: je 95 000 Euro Sanierungsstau: insgesamt 854 000 Euro

 

Die kleinen Hallen in Brambauer (Baujahr 1975) und Horstmar (1976) sind nahezu baugleich und befinden sich mit einer Turnhalle direkt an der Schule. "Das war in den 70er Jahren modern", so Koch. Doch der Zustand ist alles andere als optimal. Auf 548 000 Euro schätzt ein Gutachter den Sanierungsstau in Brambauer, etwa 306 000 Euro wären es in Horstmar. "Und zwar nur für die Technik, nicht für die Schönheit", betont Koch. In Brambauer sind die Heizungsanlagen durchkorridiert; gleiches gelte für das Eisen, das das Becken hält.

 

Besucherzahlen: 13 000 Schüler und 14 000 Vereinsschwimmer in Brambauer; 11 500 Schüler und 15 000 Vereinssportler in Horstmar. Aber keine Öffentlichkeit.

 

Beide Kleinschwimmhallen werden durch Trägervereine betrieben. Dadurch falle das Defizit gering aus, lobt Koch. Die Vereine täten alles Mögliche, um den Alltagsbetrieb zu gewährleisten. Aber die gravierenden Mängel könnten sie nicht beseitigen.

 

Freibad Brambauer

Verlust: Minus 90 000 Euro Sanierungsstau: 800 000 Euro

 

Für das Betreiben des Bades erhält der Fördereverein jährlich 80 000 Euro.

 

Das älteste Bad: Baujahr 1938. 1953 wurde die Wassertechnik erneuert. 1974/75 wurde die Anlage überplant. Zum Angebot gehört auch ein 50-Meter-Schwimmerbecken.

 

Die Technik beurteilt Dr. Koch als "unzulänglich". Das Becken habe keine Fliesen, sondern sei mit einer Folie ausgekleidet, die nur noch aus Flicken bestehe.

 

Auch die Sonnenterrasse sei in einem unzulänglichen Zustand. Da sie nicht mehr verkehrssicher sei, sei sie für die Öffentlichkeit gesperrt.

 

Die Besucherzahl beläuft sich auf 50 000 Menschen pro Sommer; an einem Spitzentag können es bis zu 2000 Menschen sein.

 

Zwei Elemente erwähnt Koch lobend: Das 2,1 Hektar große Gelände sei "landschaftliche super gelegen". Und: Durch den Trägerverein sei viel Positives bewirkt worde. Man habe allein im vergangenen Jahr 40 000 Euro selbst geschultert, sagt Paul Jahnke vom Trägerverein des Freibades. Und im Jahr 2005 habe man 10 000 Euro investiert.

 

Dennoch: Um das Bad - als reines Freibad - in einen ansprechenden Zustand zu versetzen, müssten 500 000 Euro in die Technik investiert werden, sagt Koch. Und ein neuer Eingangsbereich würde 300 000 weitere Euro verschlingen.

Freibad Gahmen

Das Freibad Gahmen ist in der Auflistung nicht enthalten; es wurde von der SPD nicht besucht. Es befindet sich nicht in "Obhut" der Bäder GmbH, sondern in Vereinsträgerschaft. Der SV 08 Lünen erhält von der Stadt Lünen einen kleinen finanziellen Zuschuss.

 

Alle Zahlen (Verlust und Instandhaltungsstau) sind geschätzte Zahlen und Jahresdurchschnittswerte. Wirklich große Investitionen will die Bäder GmbH nur durchführen, wenn sie Sicherheit über den langfristigen Bestand eines Bades hat.

 

06.08.2005

 

Träume gehen baden

 

Brambauer - Dem Trägerverein Freibad kommt es nicht mehr auf das Wie an, also, wie teuer, wie groß und wie komfortabel das Freibad wird, sondern nur noch auf das Dass. Dass es zum Allwetterbad ausgebaut wird. Dass es bald zu einer Entscheidung kommt.

 

Vorbei die Zeiten, in denen man bei der Planung zum Allwetterbad noch in Sphären von über einer Million Euro Investitionskosten träumte.

 

"Wir akzeptieren die neue Situation der Kommune, die finanzpolitisch durch den Haushalts-Vorbehalt geprägt wird, trotzdem hoffen wir, dass der Umbau zum Allwetterbad im Herbst vom Rat beschlossen wird."

 

Das erklärte der Vorsitzende im Trägerverein Freibad, Paul Jahnke, am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung.

 

Die Bäder-Tour der SPD-Fraktion am Donnerstag wertet Jahnke positiv: "Ein gutes Zeichen, dass man politisch darauf drängt, dass über das gesamtstädtische Bäderkonzept im Herbst entschieden werden soll."

 

Die bisherige Saison im Freibad ist mit ca. 27000 Besuchern seit der Eröffnung am 1. Mai auf gutem Weg, das Vorjahr mit ca. 35000 Badegästen zu toppen.

 

Paul Jahnke: - (Foto) "Das Super-Ergebnis aus dem Jahr 2003 können wir so leicht nicht überbieten, das war damals ein Traum-Wetter."

 

Der Trägerverein, der das Freibad schon in der 3. Saison bewirtschaftet ("Ohne den Förderverein als Spenden-Einnehmer und den Schwimmverein mit seinem Personal könnten wir das nicht stemmen", Jahnke) will die Saison Mitte September ausläuten.

 

Bei schönem Wetter wird das Wochenende vom 17. und 18. September noch mitgenommen.

 

Dank einer radikalen Preissenkung bei den Dauerkarten (um ca. 50 Prozent ermäßigt) hat der Ticket-Verkauf in diesem Segment kräftig zugelegt.

 

"Wir können jetzt schon für die Saison 2006 stabile Preise versprechen", sagt Jahnke. Mit dem Vorverkauf der Dauerkarten für 2006 beginne man im Oktober.

 

Ungeachtet des Zeitpunkts der politischen Entscheidung zum Bäderkonzept, akzeptiert der Trägerverein die als beschlossene Sache geltende Reduzierung der Wasserfläche in den Bädern der Stadt.

 

Trägervereins-Vorsitzender Jahnke: "Wir müssen die Bäderfrage gesamtstädtisch sehen und dürfen nicht in Kirchturmdenken verharren."

 

Der vom Bäder-Beirat eingesetzte Arbeitskreis zur Konzeptfindung, in dem der Trägerverein zur Überraschung vieler nicht vertreten ist, genießt dennoch Jahnkes Vertrauen:

 

"Der Arbeitskreis hat mir zugesagt, dass er auch mit uns sowie Schulen und Vereinen sprechen will."

Es sei gut für den Trägerverein, zu wissen, dass auch im Falle des entstehenden Allwetterbades in Brambauer die Dreigleisigkeit von Trägerverein, Förderverein und Schwimmverein gewahrt bliebe.

 

Paul Jahnke: "Diese, für uns wichtigste Frage, ist auch vom Schwimmverein und vom Förderverein eindeutig in unserem Sinne beantwortet worden." - k

 

06.08.2005

 

 



Paulus Jahnkes Bruderschaft der Bescheidenheit

 

Wort zur Woche

 

Von Karl-Heinz Knepper

 

Dem Trägerverein Freibad ist kein Bypass zur besseren Zirkulation der Bescheidenheit gelegt worden.

 

Vielmehr reicht die Beherrschung der Grundrechenarten, um in neuem Anspruchsdenken das Erträumte vom Erreichbaren, das Utopische vom Machbaren, zu trennen.

 

Dass der Umbau des Freibads zum Allwetterbad längst kein Wunschkonzert mehr ist, sondern eher die karge Mitgift eines durch Haushalt-Vorbehalt eingeengten Spielraums der Kommune, schlucken die tapferen Bäder-Amigos mit entkrampfter Mimik.

 

Trägervereins-Vorsitzender Paul Jahnke ist zwar nicht die klassische Biografie eines Paulus gewordenen Saulus auf den Leib zu schreiben, dennoch ist der agile Streiter fast übergangslos vom Frust-angesäuerten Widerborst zum verständnisvollen Abnicker des Unvermeidbaren mutiert.

 

Die noch unlängst in den Köpfen der Brambauer Konzeptdrechsler herumschwirrende Summe von 1,2 Millionen Euro für ein Allwetterbad hat ihnen die Faust der Zwänge aus dem Kopf geschlagen.

 

Die Stadt darf nicht in Neues investieren. Vielmehr muss sie jede Modernisierung des Vorhandenen mit deren Unverzichtbarkeit begründen, was die Sache nicht lustiger macht. Das alles hat dem Trägerverein nicht die Mundwinkel in den Keller gezogen oder sein Engagement angeknackst.

 

Not macht wohl doch erfinderisch. Auch scheint der tiefere Blick ins Ganze zu ihrem Gefolge zu gehören. Das Gespür für die Unterscheidung zwischen eigenem Nutzen und allgemeinem Fortschritt. Erster Reflex auf die gelernte Lektion: Runter mit der Stadtteil-Brille, rein in die Sehschule für gesamtstädtische Sicht.

 

"Wir wissen, dass es nur eine Lösung für ganz Lünen geben kann".

 

"Bruder Paul" könnte also doch Paulus Jahnke heißen.

 

* * *

 

Jubelbrausen in Tockhausen. Wie" Schwimmen jetzt schon fertig zubereitete Finkenwerder Speckschollen auf das mit Gabelklappern erfüllte Ufer zu"

 

Ach was. Aber die hochschießende Freude der Angler gilt den letzten vier Worten einer endlosen, von Behörden-Gefummel, beschwerten Geschichte: "Endlich sind wir Pächter!"

 

06.08.2005

 

Sonnige Tage wie dieser sind im aktuellen Sommer rar - den Freibädern fehlen die Badegäste.

Freibad : Allein Grundsanierung kaum bezahlbar

 

Gerd Koch: Technik ist unzulänglich

 

Brambauer. (susa) Das Freibad Brambauer soll zu einem Allwetterbad umfunktioniert werden, so das Bäderkonzept. "Das Bad soll teils überdacht und teils offen sein", sagt Paul Jahnke, Vorsitzender des Trägervereins. Im Gegenzug solle die Kleinschwimmhalle geschlossen werden, ebenfalls Teil des Bäderkonzeptes. Doch das droht zur Makulatur zu werden.

 

Eigentlich müsste erst einmal eine mehrere Hunderttausend Euro schwere Grundsanierung durchgeführt werden. Wo das Geld dafür herkommen soll, ist angesichts des schwindssüchtigen Lüner Haushalts schleierhaft.

 

Laut Dr. Gerd Koch, Prokurist der Stadtwerke, der Mutter der Bäder GmbH, sind Sanierungen unumgänglich, um einen "ansprechenden Zustand" zu erreichen. Da ist zum einen die Sonnenterrasse, die gesperrt ist, weil sie nicht mehr verkehrssicher ist. Zum anderen habe das Becken keine Fliesen, sondern es ist nur Folie ausgelegt. Insgesamt sei die Technik laut Koch "unzulänglich". Doch der Trägerverein des Freibades wird nicht in der Lage sein, die schätzungsweise benötigten 800 000 Euro aufzubringen. Obwohl der Brambauer SPD-Vorsitzender Michael Haustein zustimmt, dass Sanierungen nötig sind, findet er dass diese noch Zeit haben: "5, 6, 7, 8 Jahre hält das noch, aber wie lange genau, kann keiner vorhersagen."

 

Nicht nur Geld für Sanierungen fehlt. Wie jedes Bad ist auch das in Brambauer defizitär. Haustein bestätigt, dass die Einnahmesituation schlechter als in den Jahren zuvor sei. Aber "momentan macht bei dem Wetter jedes Freibad mehr Verluste." Durch die Schulterung der Finanzierung des Trägervereins, Fördervereins und Schwimmvereins, ist im Vergleich zu anderen Bädern zumindest weniger Defizit vorhanden. Denn allein "der Schwimmverein leistet ganz viel Arbeit und übernimmt gemeinsam mit dem Trägerverein die Organisation", so Haustein.

 

Obwohl der Trägerverein die Jahreskarte von 86 auf 46 Euro ermäßigt hat, wird sich zum Saisonende die Bilanz kaum retten lassen. "Optimal war 2003. Da hatten wir in dem Supersommer 55 000 Besucher. Dieses Jahr sind es bis zu 30 000 Besuchern", so der Vorsitzende des Trägervereins.

 

08.08.2005

 

Über technischen Zustand des Bades nicht informiert"

Stellungnahme von Michael Haustein:

 

Brambauer. Zu unserem Artikel "Freibad: Allein Grundsanierung kaum bezahlbar" vom 9. August erreichte unsere Redaktion eine Stellungnahme vom Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Brambauer, Hans-Michael Haustein.

 

"In dem gestern erschienenen Artikel [...], wurde ich nicht korrekt zitiert, sodass eine Falschinterpretation meiner Aussagen entstanden ist. Aus diesem Grunde möchte ich um Korrektur bitten.

 

Wiederholt habe ich die Aussage getroffen, dass ich über den technischen Zustand des Bades nicht informiert bin, und hierzu Herr Jahnke Informationen geben kann.

 

Ob die technische Sanierung jetzt stattfinden müsse, kann ich ebenfalls nicht beurteilen, es sei allerdings möglich, dass die Technik noch einige Jahre, vielleicht 3, vielleicht 8 halten könnte, aber es könnte auch möglich sein, dass die Technik schon jetzt saniert werden müsse. Die Kleinschwimmhalle ist meines Wissens in sehr schlechtem technischen Zustand, weil dort, nach Auskunft von aktiven ehrenamtlichen Helfern, ständig der Trägerverein Reparaturen durchführen muss, wie man hörte.

 

Das Brambauer Freibad verursacht gegenüber dem Freibad am Cappenberger See geringere Kosten, da durch ehrenamtliches Engagement der Brambauer Bürger und dem Einsatz des Schwimmvereins Personal- und Sachkosten erheblich reduziert wurden.

 

Alle Nachfragen nach eventuellen Kosten habe ich immer wieder abgelehnt zu beantworten, da diese erst bei der Bäder GmbH erarbeitet werden und vom Bäderbeirat zu einem Entscheidungsvorschlag vorbereitet werden müssen.

 

Nach wie vor gilt für die Brambauer SPD der Grundsatz, dass das Freibad in Brambauer mit dem Träger- und Förderverein seine Hausaufgaben gemacht hat und nun das beschlossene Szenario 3 zur Umsetzung gelangen muss."

 

11.08.2005

 

Freibad Brambauer wieder den ganzen Tag geöffnet

 
(krä) Das Freibad Brambauer reagiert auf den aktuellen Wetterumschwung. Da die Temperaturen in den nächsten Tagen wieder deutlich ansteigen sollen, ist das Freibad wieder zu den regulären Zeiten von 6.30 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet. Somit kommen nun wieder nicht nur die Frühschwimmer auf ihre Kosten, das Freibad hatte vergangene Woche auf die schlechte Witterung reagiert und das Bad bereits um 10 Uhr wieder geschlossen. Besonders freuen können sich darüber die Schüler im westlichen Stadtteil. Bevor in der kommenden Woche der Ernst des Lebens wieder beginnt, können sie - wie auf unserem Foto - nochmal das kühlende Nass genießen. Und der Trägerverein des Bades hofft dementsprechend auf einen Anstieg der Besucherzahlen. (Foto: Archiv)
 
18.08.2005
 
Informierten sich am Teich, an der Grillhütte und später im Freibad: Die Mitglieder der CDU-Ortsunion. Paul Jahnke (links), Vorsitzender von Ortsunion, ASV und Trägerverein war der ideale Führer beim Informationsbesuch. (Foto: Kürbs)

Freibad kann nach dem verregneten August keinen Rekord mehr schaffen

 

Ortsunionsmitglieder informierten sich an der Grillhütte, am Teich und im Bad:

 

Brambauer. Das waren Ortstermine mit dem dreifachen Jahnke in Personalunion: Paul Jahnke als Vorsitzender der CDU-Ortsunion, des Freibad-Trägervereins und des Angelsportvereins konnte an jeder Stelle informieren.

 

Mitglieder seiner Ortsunion sahen sich zunächst die Grillhütte an, die generalüberholt werden muss. Dies erledigt die Jugend des rund 500 Mitglieder starken Angelsportvereins. Zu der Gruppe gehören 40 junge Leute, 20 von ihnen sind aktiv.

 

Dieselbe Gruppe hegt und pflegt jetzt auch den Teich am Haus Overthun neben der Halde, betreut das Gewässer, hält den Rain sauber und legt die Gräben frei.

 

Die dritte Station war das Freibad, wo Jahnke bekanntlich jetzt auch wohnt und seine Frau seit dem 1. September den Kiosk übernommen hat. Die Zahlen sind bei dem warmen Wetter zur Zeit sehr positiv mit 300 bis 400 Besuchern pro Tag.

 

Der verregnete August sei aber nicht mehr aufzuholen, sagt der Vorsitzende, darum werde es am Ende der Saison rund 30 000 Besucher gegeben haben. Und damit keinen Rekordsommer.

 

Mit einem gemütlichen Abend auf der Freibadterrasse endete der Informationsbesuch der CDU.

 

07.09.2005 

 



"Die will mit uns schwimmen und hat nicht´mal bezahlt"

 

09.09.2005

Sturmwarnung



Brambauer - Der Trägerverein Freibad kommt sich langsam vor wie ein Springer, der vom Fünfmeterbrett unterwegs ist und sich nicht mehr sicher ist, ob Wasser im Bassin ist. Karrenbusch-Halle am Bein, Allwetterbad-Rätsel und Energiepreis-Explosion...so wird Stress geschrieben.

 

90000 Liter Heizöl dieses Jahr schon ins Feuer gejagt, damit über 50000 Euro verheizt, plus 5000 Euro, die pro Monat allein für Stromrechnung draufgehen...dazu die Kleinschwimmhalle Karrenbusch mit ihren tausend kleinen Wehwehchen und Reparaturen: Der Trägerverein schluckt viel Wasser.

 

"Am Montag wird unser Trägerverein mit Dr. Gerd Koch (Prokurist Stadtwerke, Anm. d. Red.) sprechen, wir brauchen eine Anpassung unseres Übernahmevertrags an die gewaltige Verteuerung bei den Energiepreisen":

 

Das erklärte Paul Jahnke, Vorsitzender des Trägervereins Freibad, gegenüber unserer Zeitung. Klaus Stallmann (2. Vorsitzender) malt sich die Wirklichkeit nicht schön:

 

"Es ist gelaufen, die nächste Saison 2006 wird im Freibad ablaufen, die Träume vom Allwetterbad, das bis dahin fertig sein könnte, sind geplatzt."

 

Im Oktober, heißt es, wolle der Arbeitskreis Bäder, den der Bäder-Beirat zur Neustrukturierung der Lüner Bäderlandschaft installiert hat (die jährliche Belastung soll von 2,5 auf 1,8 Millionen Euro gesenkt werden), das Konzept für das Brambauer Freibad aufdecken.

Klaus Stallmann hat eine neue, trübe Witterung aufgenommen:

 

"Ich halt es für denkbar, dass das Konzept Allwetterbad eingestampft wird. Wenn das so kommen würde, würden wir sagen, so, Freunde, jetzt seid ihr aber verpflichtet, unser schönes Freibad in Brambauer auf 20 Jahre hinaus modern, attraktiv und mit eigener Technik aufzurüsten. Dazu gebe es dann keine Alternative mehr."

 

Die Energiekosten fressen dem Trägerverein Freibad die Haare vom Kopf. "Wir mussten uns an unseren Förderverein wenden, der uns mit seinen Spenden den Rücken freihält", so Träger-Vorsitzender Paul Jahnke.

 

Und die Einnahmen aus dem Tagesgeschäft" Stallmanns und Jahnkes Mimik verabschiedet sich ins Sorgenvolle:

 

"Es war nicht so toll", sagt Paul Jahnke. "Wir lagen mit ca. 35000 Besuchern in etwa auf der Höhe des Vorjahres."

 

Vor zwei Jahren, als der Sommer brannte und das Geschäft brummte, konnte man bei ca. 65000 Besuchern locker kostendeckend wirtschaften.

 

Klaus Stallmann: "Wir haben die Schwimmhalle Karrenbusch zum 1. Januar 2005 in dem guten Glauben übernommen, dass das Allwetterbad 2006 fertig wird. Jetzt hat sich ein ganz anderes Zeitfenster geöffnet. Wir können als Verein die Schwimmhalle nicht ewig betreiben."

 

Das Bad ist eingewintert. Die Sonne malt es zu einem Herbst-Idyll schön. Wind spielt in den Bäumen. Wind, der zum Sturm werden könnte. Sturmwarnung. - k

 

24.09.2005

 



Kassandra flüstert im Freibad leise von eisigem Herbst

 

Wort zur Woche

 

Von Karl-Heinz Knepper

 

Die Autos bauenden Japsen liefern dem Theater ums Freibad für die Herbstspielzeit den Premierentitel:

"Nichts ist unmöglich!

 

Der in autistisches Schweigen gefangene, Rätsel produzierende Arbeitskreis "Bäder", den der Bäder-Beirat zur Neuausmalung der Bäderlandschaft aufgestellt hat, sagt nichts, verrät nichts, verkündet und verlautet nichts, was den Hunger der Öffentlichkeit auf Mitwissen stillen könnte.

 

Nichts ist unmöglich. Klaus Stallmann, 2. Vorsitzender im Trägerverein, der in duzender Diskretion mit der Bruderschaft des Bäder-Beirats schon mal ein Wörtchen ungebügelter Offenheit zu wechseln beliebt, hat eine neue Witterung aufgenommen.

 

Nichts ist unmöglich. Nicht unmöglich, dass der Arbeitskreis "Bäder", der Bäder-Beirat oder später der Rat sagen, wisst ihr was, Freunde der immergrünen Hoffnung da draußen" Euren netten Traum vom Allwetterbad, den begrabt mal fix unter der nächsten Buche.

 

Zu teuer. Zu illusorisch. Zu gestrig gestrickt, um im heutigen Sparzwang zu bestehen.

 

Nicht unmöglich, dass der mühsam aus dem Topf gekratzte Kitt von Konsens und Stillhalten, mit dem der Trägerverein die Fliehkräfte der Wut und des Widerspenstigen in den eigenen Reihen verleimt und verborgen hat, dann bricht und bröckelt.

 

Nicht unmöglich, dass alles am Ende ganz anders kommt und doch noch alles gut wird.

 

Nicht unmöglich, dass das Freibad seinen Karrierekick als Allwetterbad erlebt und dass dann Kassandra, die jetzt leise hinter den Bäumen des Freibads von Frust, Verrat und böser Ahnung flüstert, das gleiche Schicksal hinnimmt, wie die ach so klugen Demoskopen, die vor der Bundestagswahl auf Menetekel gemacht und sich nachher selbst zum Deppen gemacht haben.

 

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24.09.2005

 

 

Sein oder Nichtsein

 

- Karl-Heinz Knepper -

 

Als großer Bruder der armen Kirchenmaus und unfähig, Geld zu stricken, stößt der Weltmeister in Ehrenamt und Einsatz, der Trägerverein Freibad, an seine Grenzen.

 

Angefressen vom leidigen Stillstandssyndrom im Freibad-Thriller und aufgefressen vom Ölpreis-Horror (schon über 50 000 Euro dieses Jahr) wendet sich der Verein an den Bäder-Beirat, um den Vertrag um den Passus fort zu schreiben, den jährlichen Zuschuss von 80 000 Euro den verrückt spielenden Energiekosten anzupassen.

 

Hinter dem geplanten Brandbrief an den Bäder-Beirat steht nicht weniger als die Frage von Sein und Nichtsein eines Erfolgsmodells, das den Energiepreis-Wahnsinn nicht auf der Rechnung hatte. "Wie auch"

 

28.09.2005

 



 



Stadtsportverband: Bad ist unverzichtbar 

 

Lünen. Für einen zeitlich unbegrenzten Weiterbetrieb des Familienbades Altlünen sprach sich der Vorstand des Stadtsportverbandes Lünen 1950 als Dachorganisation von 101 Sportvereinen mit ca. 25.000 Mitgliedern aus.

 

Unter dem Vorsitz von Friedhelm Deuter erklärten die Sportfunktionäre, dass das beliebte Bad an der Laakstraße mit seinen rund 100.000 öfentlichen Besuchern im Jahr (bundesweit einsamer Rekord für Bäder vergleichbarer Größenordnung) neben den zwei in die Diskussion gebrachten Kombi-Bad-Standorten Cappenberger See und Brambauer unverzichtbar sei. Nur so können der Bedarf für den Schul-, Vereins- und Öffentlichkeitsbetrieb sowie die Nichtschwimmerausbildung im gesamten Stadtgebiet abgedeckt werden.

 

Mit Sorge wird im SSV Die Umsetzung der Sportförderungsrichtlinien der Stadt Lünen gesehen. Wärend für die Unterhaltung vereinseigener Sportanlagen noch mit quotieten Zuschüssen zu rechnen sei und vertragliche Leistungen garantiert würden, entfielen für die Jahre 2005 und 2006 die Zuschüsse für Fahrtkosten von Jugendmannschaften zu Meisterschaftsspielen, die 1-Euro-Pauschale je jugendliches Mitglied sowie Zuschüsse zur Anschaffung von Grundsportgeräten. Insgesamt fehlten den Sportvereinen mit Großem sozialen Engagement 18.500 Euro, "ein harter Schlag ins Jugendkontor".

 

Gut voran gingen die organisatorischen Vorbereitungen des Internationalen Zelltlagers vom 24. Juni bis 2. Juli 2006 während der Fußball-WM, das im Freibad Cappenberger See fünf Delegationen mit ca. 125 Teilnehmern aus Lüner Partnerstädten beherbergt.

 

Die Sportjugend im SSV veranstaltet am 8. Oktober den 2. Inline-Skaterlauf am Cappenberger See, am 8. November findet das obligatorische Organisations-Seminar in Meschede statt.

 

28.09.2005

 



Dickes Loch klafft in der Freibad-Kasse

  

Bäderbeirat um Finanzspritze gebeten

 

Brambauer. (memu) Die Stimmung von Paul Jahnke, dem Vorsitzenden des Trägervereins Freibad Brambauer, ähnelt dem Wetter des vergangenen Sommers: wolkenverhangen. "Das war ein schlechtes Jahr. Besonders der August war ein Reinfall", sagt Jahnke. Das Resultat: ein dickes Loch in der Freibad-Kasse.

 

Das schlechte Wetter hat den Betreibern des Freibades in Brambauer ordentlich das Geschäft verhagelt - gerade mal rund 35 000 Besucher haben den Weg ins Bad gefunden. "Für ein gutes Jahr müssen schon mehr als 50 000 Besucher kommen", sagt Jahnke. Das Problem: Auch das Jahr 2004 war schon ähnlich bescheiden wie das diesige.

 

"Uns geht das Geld aus", sagt Jahnke nüchtern. Und dabei seien die ausbleibenden Besucher nur ein Faktor. "In diesem Jahr mussten wir Reparaturen von über 25 000 Euro bewerkstelligen", so Jahnke. Filteranlagen, Fliesen - "Kleingedöns" eben, das sich summiert. Zudem musste die Folie im Becken repariert werden. "Die ist veraltet, hat auch schon über 30 Jahre auf dem Buckel. Da kann es beim Reinigen passieren, dass sie reißt" - so geschehen in diesem Jahr.

 

Im Vorjahr, sagt Jahnke, habe man über 40 000 Euro an Reparaturen ins Bad gesteckt - insgesamt in den vergangenen drei Jahren über 100 000 Euro. 2004 allerdings habe man noch einen kleinen finanziellen Puffer gehabt - nach dem Super-Sommer 2003. Doch auch im vergangenen Jahr sei der Förderverein bereits in die Bresche ge- sprungen, weil das Geld nicht reichte - und in diesem Jahr erneut. "Das Geld vom Förderverein ist aber eigentlich nicht dazu gedacht, die laufenden Betriebskosten zu decken...", sagt Jahnke.

 

Und die sind immens - ob Personal, Energiekosten oder Grünanlagenpflege. Alle Ausgaben, die im Freibad anfallen, werden vom jährlichen Zuschuss der Bädergesellschaft - 80 000 Euro - und den Einnahmen abgedeckt. Oder sollten es zumindest. Allein die Energiekosten, die enorm hohen Heizölpreise - lassen Jahnke in diesem Jahr verzweifeln: Vier Öllieferungen à 30 000 Liter werden pro Jahr benötigt - bei der ersten Rechnung im Januar musste Jahnke noch 11 000 Euro zahlen, bei der letzten 4 000 Euro mehr. "Die Ausgaben fressen uns auf - das Minus wird erheblich sein." Um die 50 000 Euro, schätzt Jahnke. "Und dass wir seit diesem Jahr auch noch die Kleinschwimmhalle am Bein haben, machts nicht besser." Dort würden allwöchentlich Reperaturen anstehen.

 

Und nun? "Wir hoffen, dass der Bäderbeirat uns unterstützt", sagt Jahnke. Die enormen Einsparungen in den vergangenen Jahren, das große ehrenamtliche Engagement - nur zwei Aspekte, von denen Jahnke hofft, dass sie Pluspunkte bringen. "Das Schreiben an den Bäderbeirat haben wir schon losgeschickt", so der Vorsitzende des Trägervereins. "Die Stadt müsste uns unter die Arme greifen."

 

01.10.2005

 

 

" Sind die Grausamkeiten zu groß?"

UWG-Chef macht sich Sorgen um die Bäderlandschaft in Brambauer

 

Brambauer. Zu unserem Bericht über das "dicke Loch" in der Kasse des Freibades erreichte uns nachstehende Stellungnahme von Dieter Klecha (UWG-Fraktion):

 

"Dass das Freibad Brambauer auch im Sommer 2005 noch vielen Bürgern zur Verfügung stand, ist Klaus Stallmann und seinen Helfern zu verdanken. Nun aber ist genau das eingetreten, wovor ich den Initiator des Trägervereins, Klaus Stallmann, des Öfteren gewarnt habe. Wie kann man einen Vertrag abschließen, in dem u. a. das große Risiko Energiekosten nicht schriftlich fixiert ist? Sich nur auf das Wort des Fraktionsvorsitzenden der CDU, Friedhelm Schroeter, zu verlassen, reicht, wie ich befürchtet habe, nicht. Das Freibad Brambauer wird, das glaube ich nach wie vor, nicht überdacht. Der Trägerverein steht tatsächlich und bildlich gesprochen im Regen. Durch die zusätzliche Übernahme der Kleinschwimmhalle stellt sich die Situation des Trägervereins noch schwieriger dar.

 

Mir ist es nicht erklärbar, warum die Pläne zur Bäderlandschaft nicht, wie vom Bürgermeister zugesagt, in der Oktobersitzung des Rates, sondern erst im November vorgestellt werden. Ist es wirklich so kompliziert, dass man nach 5 Jahren immer noch keine Lösung gefunden hat, oder sind die Grausamkeiten, die verkündet werden müssen, zu groß?

 

Seit Jahren wird taktiert, lamentiert und vertröstet. Auch Klaus Stallmann (...) hätte die Bädersituation kritischer begleiten müssen. Brambauer hat mit der Aktion Trägerverein seinen Beitrag zu Einsparungen im Bäderhaushalt geleistet. Mir sind ansonsten keine nennenswerten weiteren Anstrengungen bekannt.

 

Viele Bürger (...) haben erhebliche finanzielle Unterstützung für das Freibad geleistet. Bürgerschaftliches Engagement, immer hochgepriesen, wird gewürdigt, aber hoffenlich in diesem Fall auch belohnt. (...) Ob CDU oder SPD, beide lassen der Hinhaltetaktik des Bäderbeirates freien Lauf! Welcher Bürger wird sich in Lünen noch ehrenamtlich engagieren, wenn er das Gefühl hat, hinters Licht geführt zu werden?

 

Aber trotzdem: Wir müssen für das Freibad Brambauer weiter kämpfen. Jammern und klagen hilft nichts."

 

05.10.2005

 



Stallmann hofft auf "Nachschlag"

 

Heizkosten für Bad

 

Brambauer. (bc) Mindestens noch zwei Lieferungen Heizöl sind in diesem Jahr nötig, um die Kleinschwimmhalle warm und kuschelig betreiben zu können. Doch die explodierten Energiekosten verursahen pro Lieferung Mehrkosten in Höhe von 5 000 Euro und bringen damit den Trägerverein des Freibades und der Kleinschwimmhalle in immer größere finanzielle Zwickmühlen (wir berichteten).

 

Dennoch herscht Optimusmis beim Verein. "Ich bin zuversichtlich, dass wir von der Bäder GmbH noch einen Nachschlag zu unserer Pauschale erhalten", sagte Klaus Stallmann, stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins und des Fördervereins. Entsprechende Gespräche mit der Bäder GmbH seien bereits geführt worden.

 

Wie berichtet, erhält der Verein jährlich 80 000 Euro von der Bäder GmbH als Zuschuss für die Betreibung der beiden Bäder in Brambauer. Gestern hatte der UWG-Fraktionsvorsitzende Dieter Klecha aus Brambauer scharf kritisiert, dass im Vertrag, den der Verein mit der Bäder GmbH geschlossen hatte, die gestiegenen Energiekosten nicht einkalkuliert worden seien. "Das konnte doch 2003 keiner ahnen", konterte Stallmann verärgert, der die Kritik von Dieter Klecha als "wenig hilfreich und wenig dienlich" zurückwies. Zudem sei der Vorwurf falsch. Man habe durchaus eine Vereinbarung mit der Bäder GmbH, die bei "besonderen Vorkommnissen" auch besondere Regelungen vorsehe. "Das ist jetzt der Fall", sagte Stallmann. "Wir werden uns an einen Tisch setzen und die Probleme lösen. Und wir werden sie lösen.Wir stehen kurz vor dem Abschluss."

 

Am 2. November soll im Bäderbeirat eine abschließende Entscheidung getroffen werden; Stallmann will bereits positive Signale empfangen haben. "Ich gebe die Hoffnung auf eine Überdachung des Freibades nicht auf." Der Verein habe schließlich am Jahresanfang die marode Kleinschwimmhalle mit der Zusage übernommen, dass sie mittelfristig geschlossen werden, sobald das Freibad überdacht und damit ganzjährig nutzbar sei.

"Bisher hat Herr Schroeter immer Wort gehalten", lobte Stallmann den Vorsitzenden des Bäderbeirates - und wies in diesem Zusammenhang ebenfalls die Kritik von Dieter Klecha zurück. "Diese persönlichen Angriffe auf Herrn Schroeter sind nicht in Ordnung und entbehren jeder Grundlage", so Stallmann.

 

06.10.2005