Archiv - 2003 |1
"Mit Trägerverein fürs Freibad muss Bürger-Belastung enden"
Von Reinhard Loeper
Brambauer. "Es zeichnet sich ab, dass sich möglicherweise ein Trägerverein für das Freibad findet", sagte der Vorsitzende der SPD Brambauer, Hans Michael Haustein, nach der Vorstandssitzung am Mittwoch im AWo-Festsaal.
Haustein betonte in diesem Zusammenhang, dass eine Lösung angestrebt werden müsse, wonach ein möglicher Trägerverein sowohl für den Betrieb des Freibades als auch der Kleinschwimmhalle zuständig sei, also beide Einrichtungen übernehmen müsse. Damit einher gehe ein hohes wirtschaftliches Risiko. Gleichwohl: "Wir gehen davon aus, dass sich der Schwimmverein personell in den Trägerverein einbringen wird", so der Vorsitzende. Haustein hält dies übrigens für eine naheliegende Lösung, damit Träger- und Schwimmverein wechselweise von einer "starken Bindung" profitieren und die Aufgabe gemeinsam schultern können.
Mit Spannung erwartet die SPD Brambauer das Gutachten für die Bäderlandschaft, das im ersten Quartal fertiggestellt sein soll.
Einsparungen von 500 000 Euro sollen danach realisiert werden. Eine erhebliche Kostenersparnis würde sich durch den Trägerverein verwirklichen, sagte Haustein. Nach seiner Ansicht muss aber die gesamte Bäderlandschaft der Lippestadt überplant werden. Zugleich sagte der SPD-Vorsitzende, dass die Belastung und das Engagement der Bürger in Brambauer mit einem Trägerverein fürs Freibad aber auch wirklich ein Ende finden müsse.
Abschließend sprachen die Vorstandsmitglieder der SPD Brambauer noch über die nächste Klausurtagung der Sozialdemokrakten. Die Tagung findet statt am 25. und 26. Januar im Sauerland in Burbecke.
09.01.2003
Trägerverein Freibad gegründet
Paul Jahnke zum Vorsitzenden gewählt
Brambauer. (kar) "Das was heute hier passiert ist, ist beispielhaft für ganz Lünen", mit diesen Worten würdigte Klaus Stallmann am späten Donnerstagabend die Gründung des des Trägervereins Freibad Brambauer e.V..
Schatzmeister Norbert Mecklenburg (v.l.), 1.Vorsitzender Paul Jahnke, 2. Vorsitzender Klaus Grahms, Beisitzer Dr. Gerd Kock, (st. v.l.) Kassenprüfer Profesor Rolf Kindmann, 2. Vorsitzender Klaus Stallmann, Schriftführer Hans-Peter Braun, Beisitzer Joachim Bioly und Kassenprüfer Josef Dröge. Es fehlt der Beisitzer Armin Hunke. (Foto: Klaus Karickas)
Nach einer Zeit der Sondierung ist am Donnerstagabend in der Gaststätte Hubertusstuben in Brambauer der Trägerverein mit 20 Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben worden. "Eigentlich sind es sogar 24 Personen, die dem Verein schriftlich ihren Beitritt erklärt hatten, doch vier waren verhindert und konnten an der ersten Versammlung nicht teilnehmen, sagte Stallmann.
Damit ist der zentrale Schritt in Richtung Erhalt des Freibades und der Kleinschwimmhalle Brambauer getan. Denn die einzige Aufgabe des Trägervereins sehen die Mitglieder darin, den "Erhalt und Weiterbetrieb des Freibades und der Kleinschwimmhalle Brambauer zu sichern, damit auch weiterhin Schulsport und die Aktivitäten des Schwimmvereins im Ortsteil möglich sind."
Nachdem Stallmann den anwesenden Mitgliedern die Satzung erläutert hatte und diese in Kleinigkeiten per Beschluss abgeändert wurde, galt es einen Vorstand für den Trägerverein zu finden. Satzungsgemäß besteht dieser aus acht Personen. Außerdem waren auch noch zwei Kassenprüfer zu bestimmen.
Der 1. Vorsitzende des Trägervereins wurde Paul Jahnke, in Brambauer wohnhaft und u.a. auch durch die Gründung des in freier Trägerschaft tätigen Kindergartens Hibiduri bekannt. Zu 2. Vorsitzenden gewählt wurden Klaus Stallmann und sowie Klaus Grams, Leiter der Stadtteil-Zweigstelle der Dortmunder Volksbank.
In das Amt des Schriftführers wurde Hans-Peter Braun, Zweigstellenleiter der Sparkasse in Brambauer, gewählt, und aller guten Dinge sind drei, so wurde mit dem Leiter der Brambauer Volksbank, Norbert Mecklenburg, ein dritte Bänker als Schatzmeister in den Vorstand gewählt. Die drei Beisitzer wurden Dr. Gerd Koch, von den Stadtwerken, Joachim Bioly, Vorsitzender des Fördervereines für das Freibad, sowie Armin Hunke, der 2. Vorsitzende des Schwimmvereins Brambauer. Als Kassenprüfer werden Professor Rolf Kindmann, Architekt und Brambauer Bürger, und Josef Dröge, Unternehmer in Brambauer fungieren.
31.01.2003
Trägerverein soll Freibad schaukeln
SPD-Vorsitzender pumpt Optimismus
Brambauer. In der Gründung eines Trägervereins sieht der SPD-Ortsvereinsvorsitzende, Hans-Michael Haustein die mögliche Rettung des Brambauer Freibades.
"Das Modell müsste allerdings unter Beteiligung des Schwimmvereins laufen", meinte Haustein.
In die Statuten eines möglichen Trägervereins gehöre außerdem eine Risiko-Minimierung und die Bürgschaft, dass im Falle größerer Investitionen (Reparaturen usw.) die Stadt bzw. die Stadtwerke dem Trägerverein beispringen müssten.
Haustein dankte dem CDU-Politiker Klaus Stallmann, der die Idee von einem Trägerverein ausgebrütet hatte.
Zunächst müsse das Gutachten abgewartet werden, das zur Analyse der Lüner Bäderlandschaft in Auftrag gegeben worden sei und das ein mögliches Einsparungspotenzial von ca. 500 000 Euro verspreche, so Haustein. k
11.01.2003
Klaus Stallmann: Freibad wird zu 99 Prozent im Mai eröffnet
Von Reinhard Loepe
Brambauer. Aus einer Gruppe von zwölf Personen wird sich aller Vorraussicht nach der Trägerverein des Freibades Brambauer bilden. Am 30. oder 31. Januar werden sich die Beteiligten treffen, um den Verein zu gründen. Dies sagte gestern ein zuversichtlicher Klaus Stallmann (CDU), der in den vergangenen Wochen und Monaten durch hohes Engagement beinahe sicher dafür gesorgt hat, dass das Freibad im Mai geöffnet werden kann. Zugleich soll der Trägerverein auch die Kleinschwimmhalle übernehmen.
Die Kuh sei noch nicht ganz vom Eis, sagte der Politiker einschränkend. Zugleich aber gehe er davon aus, dass das Bad zu 99 Prozent seine Pforten öffne. Stallmann und Andreas Mildner, Vorsitzender des Schwimmvereins, sowie Stadtwerkechef Detlef Bettin haben Ende der vergangenen Woche Gespräche geführt, die der Politiker als "sehr positiv" bezeichnete. Man sei sich "sehr, sehr nahe gekommen", so Stallmann.
Bei den zwölf Personen des Trägervereins handele es sich um Handwerker und Vertreter von Brambauer Banken. Die Satzung des Trägervereins soll nun entgegen dem ersten Vorschlag der Stadtwerke in Anlehnung an das Bürgerhaus einen persönlich haftenden Vorsitzenden ausschließen.
Vor allem dieses unternehmerische Risiko hatte aus verständlichen Gründen immer den Schwimmverein davon abgehalten, dass Bad zu übernehmen.
Der Trägerverein werde an den Start gehen und mit dem Vermögen haften, das sich aus den Einnahmen ergibt. Stallmann erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass das Freibad in der vergangenen Saison einen Zuschussbedarf von etwa 212 000 Euro erfordert hatte. Ziel sei es natürlich dieses Minus deutlich zu verringern, was nach seiner Ansicht auch durchaus zu erreichen sei.
Auch eine Einigung über einen noch strittigen Punkt. Ab welcher Summe die Bädergesellschaft für eine Reparatur aufkommt, sei noch Gegenstand weiterer "Abstimmungsgespräche, sagte Klaus Stallmann.
Es wird noch eine weitere Parallele in Anlehnung an den Trägerverein des Bürgerhauses geben. Auch das Freibad soll von dem Verein zunächst für eine Zeit von zwei Jahren übernommen werden. Es wird sich in dieser Zeit zeigen, ob das Freibad wirtschaftlich zu betreiben ist und eine Aussicht auf Weiterführung besteht. Wenn bis dahin ein dritte Parallele zum Bürgerhaus besteht, dann hat es geklappt.
14.01.2003
Trägerverein hofft auf Bäder GmbH-Geld
Laut Statuten: Keine persönliche Haftung
Brambauer. Der morgen zu gründende Trägerverein Freibad will sich durch Eintrittsgelder und einen Kostenzuschuss der Bädergesellschaft Lünen mbH finanzieren. Das sehen die Statuten vor, die Klaus Stallmann (Foto) für die Gründungsversammlung, die morgen um 19.30 Uhr in den "Hubertusstuben" beginnt, vorbereitet hat.
Zu der sensiblen Frage der Haftung heißt es in der vorläufigen Satzung: "Für die Schulden des Vereins haftet ausschließlich das Vereinsvermögen. Eine private Haftung der Mitglieder ist ausgeschlossen."
Als Ziel und Zweck definiert der Trägerverein den Erhalt des Freibads.
Wörtlich steht in dem Satzungsentwurf: "Der Verein strebt den Erhalt und Weiterbetrieb des Freibades und der Kleinschwimmhalle Brambauer."
Der Verein setzt sich für die Erhaltung als Bestandteil der Allgemeinheit zugänglichen öffentlichen Einrichtungen ein. Ferner ermögliche er auch weiterhin den Schulsport und die Aktivität des Schwimmvereins Brambauer. Der Trägerverein will selbstlos tätig werden "und verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke."
Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins. Die Tätigkeit des Vorstands sei ehrenamtlich, geben die Statuten vor. k
29.01.2003
Trägerverein trägt Hoffnung | |
BRAMBAUER - Mit Paul Jahnke steht ein versierter Vereinsmanager an der Spitze des am Donnerstagabend in den "Hubertusstuben" gegründeten Trägervereins Freibad
Brambauer. Als Allianz aus Bürgern, Bankern und Vereinsvertretern tritt der Verein künftig als Verhandlungspartner gegenüber Stadt, Stadtwerken und Bäder GmbH auf.
01.02.2003 |
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Trägerverein trägt Tonnen an Erwartungen
Konsens über Parteigrenzen hinweg
Brambauer. Noch gar nicht gegründet, legen Brambauers Politiker, Bramis, Banker und Bürger ihm die Last der folgserwartung auf die Schultern:
Die Rede ist vom Trägerverein Freibad, der nach den Worten seines Initiators, Klaus Stallmann, am 30. Januar in den "Hubertusstuben" mit dem Taufwasser der Gründung besprengt werden soll. Ungeachtet der noch offenen politischen Entscheidung, die erst im Rahmen der Haushalts-Etatisierung fällt und der noch nicht einzuschätzenden Reaktion der Bäder GmbH (Stadtwerke) setzen die Brambauer große Hoffnung auf den Trägerverein.
Nicht nur die. Auch Stadtwerke-Geschäftsführer Detlef Bettin, der beim sonntäglichen Neujahrsempfang der Brambauer CDU im Bürgerhaus angeregte Gespräche führte, bezeichnete einen Trägerverein á la Brambauer als möglicherweise beispielhaft für die gesamte Lüner Bäderlandschaft. Weitere Gespräche zum Brambauer Freibad, so Bettin, würden Ende dieses Monats geführt.
Für den CDU-Ortsunionvorsitzenden, Werner Dunsche (Foto), ergibt sich dank des Trägervereins eventuell eine dauerhafte Option, um die immer wieder mit einer Rolle im städtischen "Streich-Orchester" in Verbindung gebrachte Freizeit-Anlage in Tockhausen zu erhaten.
"Was Klaus Stallmann vorbereitet hat, verdient erstens Dank und Anerkennung und nährt zweitens die Aussicht auf einen durchschlagenden Erfolg", meinte Dunsche.
Parteipolitsches Gezänk dürfte bei der Vereinsbildung nicht zu erwarten sein, zumal im Stadteil konsens besteht, was das Freibad angeht.
Einen Kreis von gut 15 Personen erwartet Klaus Stallmann zur Gründungsversammlung am 30. Januar. Scheimmverein und Förderverein Freibad, soviel dürfte sicher sein, werden mit dem jungen Burder, Trägerverein, sicher gerne an einem Strang ziehen. k
22.02.2003
Freibad: Bis März zu Potte kommen
Brambauer - Nicht über Summen, über Rechte und Pflichten des Trägervereins im Falle einer Übernahme des Freibads und der Kleinschwimmhalle Karrenbusch haben gestern Paul Jahnke (Trägervereins-Vorsitzender) und Klaus Stallmann (Stellverteter) mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke, Detlef Bettin (Foto) und Stadtwerke-Prokurist Dr. Gerd Koch verhandelt. Koch ist pikanterweise auch Beisitzer im Vorstand des vor Wochen gegründeten Trägervereins für das Freibad Brambauer.
Das Gespräch habe sich auch deswegen zeitaufwändig und umfangreich gestaltet, so Bettin auf Anfrage, "weil es jetzt neben dem Freibad auch um einen zweiten Standort, nämlich die
Kleinschwimmhalle Karrenbusch, handelt."
Ende Februar bzw. Anfang März, würde er mit der Präsentation des Gutachtens über die Lüner Bäderlandschaft (Architekturbüro Dr. Krieger, Velbert, Anm. d. Red.) rechnen, sagte Bettin.
Das Papier soll Fingerzeige liefern auf mögliche Einsparungs-Potenziale und konzeptionelle Alternativen.
Für Stadtwerke-Chef Bettin war es gestern Nachmittag das erste Gespräch mit dem neuen Trägerverein.
Auf eine Prognose hinsichtlich des Zeitpunktes einer Entscheidung wollte er sich nicht einlassen. Detlef Bettin: "Jedenfalls müssen wir bis Ende März zu Potte kommen, weil dann das Auswintern des
Freibads in Brambauer auf dem Programm steht."
Inwieweit sich eine mögliche Vereinbarung zwischen Stadtwerken und Trägerverein inhaltlich mit der vorliegenden Satzung des Vereins und der darin erhobenen Forderung nach einem Kostenzuschuss durch
die Bäder GmbH decken könnte, vermochte Bettin noch nicht zu sagen. k
25.02.2003
Trägerverein und Bäder GmbH einig: Chance für´s Freibad
Vetragsunterzeichnung am heutigen Freitag
Brambauer. Die für heute vorgesehene Vetragsunterzeichnung zwischen dem Trägerverein Freibad und den Stadtwerken (Bäder GmbH) dürfte auf eine zumindest mittelfristigige Sicherung der Anlage hinaus laufen.
Der stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins, Klaus Stallmann, entgegnete auf die Frage unserer Zeitung, ob er in dem Vertrag eine positive Vorentscheidung zum Erhalt des Freibades sehe? "Ja." "Mehr Katze" wollten weder Stallmann noch der Vorsitzende des Trägervereins, Paul Jahnke, vor dem Trocknen der Vertragsunterschriften nicht aus dem Sack lassen.
Aber auch Jahnke bestätigte mit bedeckter Einsilbigkeit, dass der Vertrag selbstverständlich als Indiz für eine erzielte Einigung zwischen den Verhandlungspartnern zu werten sei.
Was am Freitag im Stadtwerke-Gebäude als Vertrag auf den Tisch kommt, ist der vierte oder fünfte Textentwurf, so ausgiebig haben beide Seiten über den Wortlaut gebrütet.
Auf unsere Frage, ob die Finanzierung des Freibades künftig, wie in der Satzung des Trägervereins gefordert, durch Eintrittsgelder und einen Kostenzuschuss der Bädergesellschaft Lünen GmbH erreicht werden könne, meinte Klaus Stallmann: "Dazu nehmen wir am Stellung."
Und das Hallenbad?
Bis dahin bleibt die Frage offen, ob die in den Statuten des Trägervereins erhobene Forderung, neben dem Freibad auch die Kleinschwimmhalle Am Karrenbusch zu erhalten, erfüllt wir.
Seit der Gründung des Fördervereins Freibad Brambauer im Jahr 1995 hat es keine so wichtige Weiche für den Erhalt der Anlage gegeben, wie der Vertrag mit der Bäder GmbH.
Ohne in trüben Spekulationen zu fischen, kann der Vertrag als Befreiungsschlag gewertet werden. k
22.02.2003
Unterschriften beenden Kampf ums Freibad: Erhalt gesichert
Brambauer. (bc) Nun ist es amtlich: Das Freibad Brambauer ist gerettet. Der neu gegründete Trägerverein "Freibad Brambauer" übernimmt mit sofortiger Wirkung die beliebte Sportstätte. "Wir setzen alles daran, das Bad am 1. Mai zu öffnen", versprach gestern der 2. Vorsitzende des Trägervereins, Klaus Stallmann.
Gestern um 15 Uhr war es soweit: Stallmann, der 1. Vorsitzende des Trägervereins, Paul Jahnke, und Detlef Bettin, Geschäftsführer der Stadtwerke und der Bäder GmbH, unterzeichneten einen Zwei-Jahres-Vertrag zur Übernahme des Freibades. Die Stadt bleibt Eigentümer; der Förderverein ist Pächter und Träger der Einrichtung. Damit ist nach fast zwei Jahren der Kampf um den Erhalt des Freibades erfolgreich beendet. "Ich bin bewegt. Das ist ein historisches Datum", sagte Detlef Bettin, bevor er mit den Anwesenden auf einen schönen Sommer anstieß. Denn schönes Wetter ist der größte Wunsch aller Beteiligten, damit die Besucherzahl - und damit die Kasse - einigermaßen stimmt.
"Ich bin froh. Die Kuh ist vom Eis", seufzte Friedhelm Schroeter, Vorsitzender des Bäderbeirates, erleichtert. Denn die Bäder GmbH (ein Tochterunternehmen der Stadtwerke) hat nun ein Problem weniger, nämlich das defizitäre Freibad Brambauer. Über 2,5 Mio. Euro Minus fuhren alle Bäder im vergangenen Jahr ein. Viel zu viel, reklamierte die Aufsichtsbehörde und forderte Konsequenzen.
Nun kostet das Freibad Brambauer die Bäder GmbH "nur" noch 80 000 Euro. So hoch ist der Zuschuss, mit dem sie den neuen Verein unterstützt. Der kümmert sich im Gegenzug um die Rechnungen für Strom und Wasser ebenso wie um den Einsatz des 30- bis 40-köpfigen Personals.
Auch die Öffnungszeiten obliegen dem Trägerverein. "Wir bieten bei jedem Wetter Frühschwimmen an", versicherte Stallmann. "Und Abendschwimmen gibt es zum ermäßigten Preis", ergänzte Joachim Bioly, dessen Trägerverein den Druck der Eintrittskarten übernimmt. "Bei technischen Schwierigkeiten steht unser Personal zur Verfügung", versprach Wolfgang Tautz, Prokurist der Bäder GmbH. Und bei größeren Investitionen gebe es ja auch noch die Bädergesellschaft, versicherte Bettin.
21.03.2003
Die Wogen sind geglättet: Freibad Brambauer gerettet!
Heute Vertragsunterzeichnung - Trägerverein übernimmt Sportstätte
Lünen. (bc) Ab heute gibt es nur noch ein einziges städtischen Freibad - das Freibad Cappenberger See. Das latent von der Schließung bedrohte Freibad Brambauer wird ab sofort vom neuen "Trägerverein Freibad Brambauer" betrieben. Das Geschäft wird heute mit den notwendigen Unterschriften besiegelt.
"Das ist ein historischer Moment", sagte Klaus Stallmann, CDU-Landtagsabgeordneter und engagierter Büger aus Brambauer nicht ohne Stolz. Er ist der 2. Vorsitzende des Trägervereins, der erst Ende Januar aus der Taufe gehoben wurde, und hatte die Rettung des Freibades unermüdlich vorangetrieben. Ein Engagement, das gestern von Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick ausdrücklich gelobt wurde. Anerkennung gab es auch vom Stadtoberhaupt aber auch für die anderen Mitglieder des 24-köpfigen Vereins. "Wenn in der derzeit finanziellen Situation der Stadt Lünen die freiwilligen Angebote weiter aufrecht erhalten werden sollen, müssen das die Bürger in die eigenen Hände nehmen." Das sei in Brambauer der Fall freute sich Stodollick. "Als ich vor eineinhalb Jahren ein solches Modell bei einer Bürgerversammlung vorgeschlagen habe bin ich ausgebuht worden. Aber die Bäder fahren jährliche Verluste über 2,5 Mio. Euro ein. Das ist einfach nicht akzeptabel."
Auch Friedhelm Schroeter, Vorsitzender des Bäderbeitates, schien erleichtert. "Der Vertrag ist eine gute Sache. Hier hat die Hartnäckigkeit aller Beteiligten zu einer Lösung geführt."
Wie diese Lösung konkret aussieht, wird heute in einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Doch schon gestern war zu erfahren, dass es auf jeden Fall Ziel sei, im Mai den Freibadbetrieb aufzunehmen. Hilfe gibt es dabei vom SV Brambauer 1950, der wegen der Nutzung des Bades als Trainingsstätte und möglicher Personaleinsätze schon in der kommenden Woche einen Vertrag mit dem Trägerverein abschließen will.
21.03.2003
Endlich: "Bad frei" für das Freibad
Von Karl-Heinz Knepper
Zischen wir uns den "Martini ´a la Brambauer" hinter das Zäpfchen.
Die Bond´sche Rezeptur. Winzige verändert. Erst von Sorgen um das Freibad geschüttelt, dann gerührt vom Hormonkick Erleichterung.
Steine, die von Herzen plumpsen, zermalen zu pulverisierten Hoch- und heissagefühlen.
Conny komm. Die Froboess kann uns das immergrüne "Pack die Badehose ein" zwitschern, während wir, die wir die unsäglich lange Zitterpartie um das Brambauer Plantschparadiso miterlitten haben, uns gerne vom Sekt bekribbeln lassen, den die Stadtwerke auf den Vertragsabschluss goss. "Bad frei" also für das Freibad. Bädergesellschaft und der junge Trägerverein haben den Deal gedengelt, haben die schiefe Kiste in die Waage gebracht.
Die im Überlassungsvertrag versprochenen 80 000 Euro Unterhaltungszuschuss für den Trägerverein mögen im großen Haushaltsbrocken nur eine Tüte Erdnüsse sein, für die sich ehrenamtlich abstrampelnden Träger und Muckis eingespannten Schwimmverein ist es ein Strahl aus der Tube.
Der Renovierungsstau im Freibad kann mit dem Geld aufgelöst, das Nötigste an technischen Nachbesserungen, erledigt werden.
Was in der Überschwangslyrik der Vertragsunterzeichnung am Freitag ("Historischer Tag") keinem der Häuptlinge über die Zunge floss, stand menetekelnd an der Wand der Erinnerung: Ohne den patriotischen Aufschrei im Westen, ohne den auf Biegen, Brechen und Bohren angelegten Widerstand gegen die Schließung des Freibads, wäre das Orgelbrausen jovialer Lob-Zuweisung stumm, wäre das Happy-End ausgeblieben. Wie alle Geschichten, so lehrt auch diese Epistel der schlussendlich Einigung, dass es immer die Personen sind, die den Karren entweder vor die Wand setzen oder ihn zum Freuden-Picknick auf die Weise schaukeln.
Stadtwerke-Chef Detlef Bettin hat sich seinen Meister "Gutgemacht" schnell ausgeguckt: Klaus Stallmann, dieser quecksilbrige "Immerda", hat die Seinen in der Konzeptschmiede des Trägervereins gesammelt, damit die Bevölkerung das Ihre behält. Ihr Brambauer Freibad.
22.03.2003
Ein "köpper" ins Glück: Freibad gerettet
Bädergesellschaft und Trägerverein schließen einen Überlassungsvertrag für Zwei Jahre
Lünen - Dass das Brambauer Freibad am 1. Mai aufmacht, ist genauso gesichert, wie seine nächsten zwei Jahre.
Stadtwerke (Bädergesellschaft) und der vor Wochen gegründete Trägerverein Freibad Brambauer unterschrieben am Freitag einen zunächst für zwei Jahre gültigen Überlassungsvertrag.
Der mit Option auf Verlängerung verfasste Vertrag sieht u.a. vor, dass die Bädergesellschaft dem Trägerverein einen Unterhaltungszuschuss von 80 000 Euro gewährt und ihm die Anlage betriebsbereit übergibt.
"Wir stehen dem Verein mit Rat und Tat zur Seite", meinte Wolfgang Tautz, Prokurist der Bäder GmbH, am Rande der Vertragsunterzeichnung.
Stadtwerke-Geschäftsführer Detlef Bettin ("Ein historischer Tag am Ende langwieriger, aber fairer Verhandlungen") lobte vor allem den stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins, Klaus
Stallmann.
"Ohne seine hervorragende Arbeit und sein Verhandlungsgeschick wäre es kaum zu diesem Abschluss gekommen", so Bettin.
Eigentümer des Freibads, das in diesem Jahr 65 Jahre alt wird, bleibt die Bädergesellschaft, der Brambauer Trägerverein tritt als Pächter und Betreiber auf.
In der nächsten Woche schließen die Träger eine weiteren Vertrag ab, dann mit dem Brambauer Schwimmverein 1950, der das komplette Personal beim Badebetrieb stellt.
Sowohl Bürgermeister Stodollick, als auch Stadtwerke-Chef Bettin und der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke, Friedhelm Schroeter, werteten den Vertrag als wegweisend für die
Bäderlandschaft.
Das zum Austarieren der Bäderszene in Auftrag gegebene Gutachten erwartet Detlef Bettin in den kommenden Wochen.
Fortsetzung.......
22.03.2003
Trägerverein pachtet Freibad
Erlösende Nachricht: Das lange Zeit gefährdete Bad kann am 1.Mai eröffnet werden
Fortsetzung von Seite 1
Der Jauchzer "historisch" fiel, die Laune stieg, das Freibad Brambauer bleibt: Stadtwerke und Trägerverein haben am Freitag einen Überlassungsvertrag unterzeichnet, der die Übergabe
des Freibads in Vereinspacht regelt.
Das am 1. April 2003 wirksame Abkommen gilt zunächst für zwei Jahre, beinhaltet aber die Option auf Verlängerung.
Das Bad soll in der nächsten Woche ausgewintert und am 1. Mai eröffnet werden kann.
Sekt zirkulierte als Freudentröpfchen. In der 4. Etage der Stadtwerke an der Borker Straße kamen sich die Brambauer Mitglieder von Träger- bzw. Förderverein Freibad ein bisschen wie im siebenten Himmel vor.
Historischer Tag
"Ein historischer Tag, ich bin froh, dass wir nach harten, aber fairen Verhandlungen, zu einem Ergebnis gekommen sind," meinte Stadtwerke-Geschäftsführer Detlef Bettin.
Klaus Stallmann, stellvertretender Vorsitzender im Trägerverein, Vorsitzender Paul Jahnke, der Vorsitzende des Fördervereins Freibad, Joachim Bioly sowie der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke,
Friedhelm Schroeter, maßen dem Vertrag große Bedeutung bei.
Für Stadtwerke-Chef Bettin könnte das Modell sogar Pionier-Charakter für die neu zu ordnende Lüner Bäderlandschaft haben.
Klaus Stallmann schrieb den Stadtwerken auf die Serviette, jederzeit "ein fairer Verhandlungspartner gewesen zu sein."
Wolfgang Tautz, Prokurist der Bäder GmbH, versprach dem Trägerverein, "dass wir jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung stehen, wenn Bedarf ist."
Bürgermeister Stodollick sah Lünen mit dem "Brambauer Pacht-Modell" im bundesweiten Trend, da immer mehr finanzschwache Kommunen Bäder privatisierten.
Der Vertrag sieht vor, dass die Bädergesellschaft dem Trägerverein einen Unterhaltungszuschuss von 80 000 Euro gewährt und das Bad betriebsbereit übergibt.
Klaus Stallmann kündigte für die nächste Woche einen Vertrag mit dem Schwimmverein 1950 an: "Die Modalitäten sind geklärt, wir sind uns einig."
Eröffnung am 1. Mai
Das Personal im Freibad wird komplett vom Schwimmverein gestellt. Die kaufmännische Abrechnung des Vereins übernimmt der Eigentümer-Verein "Haus und Grund".
Wie bei der Vertragsunterzeichnung zugesichert wurde, wird das Bad wieder tägliches 7 Uhr-Frühschwimmen anbieten.
Bis zum Schluss der Verhandlungen, so Klaus Stallmann, habe der Trägerverein auch versucht, die Kleinschwimmhalle Karrenbusch zu übernehmen, wozu es nicht kam.
Die Kleinhalle bleibt unverändert Schulen und Vereinen vorbehalten.
Perspektivisch fällt dem Vertrag nach Meinung der Handelnden nachhaltige Bedeutung zu.
Sowohl die Bevölkerung, als auch die Schwimm-und Wasserballsportler des SV 50 wären die Nutznießer.
"Jetzt", meinte Stadtwerke-Geschäftsführer Detlef Bettin, "müssen nur noch die Brambauer Bürger in ihr Freibad strömen." k
22.03.2003
Toll! Freibad ist endlich gerettet
Brambauer. Endlich geschaft! Das Freibad Brambauer ist gerettet. Ab 1.Mai haben die Bürger nun Gelegenheit, ihr Bad nach allen Kräften zu unterstützen und viel schwimmen zu gehen.
Nach vielen Gesprächen, Konzepten und Berechnungen wird das von der Schließung bedrohte Freibad ab sofort vom "Trägerverein Freibad Brambauer " betrieben. Die Eintrittspreise werden neu gestaltet und gelten nur für das Freibad Brambauer. Wer bis zur Eröffnung des Freibades eine Saisonkarte kauft, erhält einen Rabatt. Um Folgekosten zu sparen werden Zukunftsmaßnahmen, wie der Einsatz von Solartechnik gemeinsam besprochen (Trägerverein und Bädergesellschaft) und je nach Möglichkeit umgesetzt.
Klaus Stallmann, 2. Vorsitzender des Trägervereins, bezeichnet die Rettung als historisch: "Wir alle werden für den Fortbestand des Freibades Brambauer kämpfen, und wir werden Erfolg haben."
22.03.2003
Trägerverein: Alle Brambauer müssen Bad vereint tragen
Brambauer - Nicht Eins zu Eins, aber grob zu 85 Prozent, sei der Inhalt der Satzung des Trägervereins Freibad Brambauer in das Vertragswerk mit der Bädergesellschaft
eingeflossen.
Das erklärte bei der Vertragsunterzeichnung auf Frage unserer Zeitung der stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins, Klaus Stallmann.
Selbst in der sensiblen Frage der Finanzierung findet der Trägerverein seine Forderungen aus den Vereinsstatuten im Vertrag weitgehend erfüllt.
So wird sich der Verein als Betreiber des Freibads vorderhand durch Eintrittsgelder refinanzieren, zuzüglich eines Unterhaltungszuschusses von 80 000 Euro, gezahlt von der Bädergesellschaft.
Laut Vertrag werden die Eintrittspreise zur neuen Saison, die am 1. Mai in Brambauer beginnt, neu gestaltet. Die Preise gelten nur für das Brambauer Bad.
Wer bis zur Saison-Eröffnung eine Dauerkarte kauft, erhält Rabatt.
Inwieweit energieeinsparende Solartechnik demnächst im Freibad zum Zuge kommt oder andere technische Innovationen umgesetzt werden, darüber bleiben Trägerverein und Bädergesellschaft im
Gespräch.
Sowohl Klaus Stallmann als auch der Vorsitzende im Trägerverein, Paul Jahnke, rühren schon kräftig die Werbetrommel:
"Jetzt liegt es an der Brambauer Bevölkerung, mit den Füßen abzustimmen und mit ihrem Besuch zu zeigen, dass sich der Kampf um den Erhalt gelohnt hat", meinte Stallmann.
Für den Förderverein Freibad versprach sein Vorsitzender Joachim Bioly (Foto), dass sich der Verein mit Spenden an den Trägerverein engagieren werde.
Bioly: "Als erste unterstützende Maßnahme wird der Förderverein den Druck der Eintrittskarten bezahlen und den Vorverkauf mit übernehmen."
Der 1995 gegründete Förderverein definiert sich weiterhin als Partner des Trägervereins und des Schwimmvereins.
Mit dem Schwimmverein will der Trägerverein in den nächsten Tagen einen Vertrag zur Regelung der personellen Einsätze abschließen, die der SV 50 im Freibad schultern soll. k Standpunkt
26.03.2003
Ärmel hoch und Preise runter
Mitglieder des Schwimmvereins wintern das Freibad aus / Preise sollen gesenkt werden
BRAMBAUER - Als wäre das Freibad nicht nur seiner knapp 4 000 Kubikmeter Wasser, die es zur Auswinterung unter sich ließ, sondern auch aller Sorgen ledig:
Andreas Mildner guckt wie der Entdecker der Fröhlichkeit in den Nieselmorgen.Auswintern
im Freibad. Auswintern ist Schwimmvereins- und Firmensache. Fliesenausbessern, klar, machen Profis.
Alles andere erledigen die engagierten Schwimmer. Knapp 4 000 Kubikmeter Wasser wurden abgeleitet, Fliesen und Folien punktuell ausgebessert, 12 Säcke Quarzsand für Filter nachgefüllt, Kabinen
geschrubbt, auf den Grünanlagen gebuckelt.
"Am 15. April wollen wir wieder Wasser einlassen und am 1. Mai die Saison eröffnen", sagt Andreas Mildner, Vorsitzender im Schwimmverein
"Wir stellen zur neuen Saison 25 bis 30 Mann vom Schwimmverein für den Badebetrieb", verrät Mildner. Klartext: Die Ehrenamtlichen werden das Kassieren, die Beckenaufsicht und die Reinigung der Sanitär- und Umkleidekabinen übernehmen.
30 Mann in Habacht
Schwimmmeister Horst Winterberg verkörpert die amtlich geforderte Kompetenz am Beckenrand.
"An jedem Tag der Saison wird ein Schwimmmeister der Bädergesellschaft vor dem Frühschwimmen, das um 6.30 Uhr beginnen soll, das Bad abnehmen und es auf seine Betriebsbereitschaft überprüfen", so
Mildner.
Die neuen Eintrittspreise werden unter den alten liegen. Mildner: "Wir wollen auch über den Eintritt safür sorgen, dass die Besucher strömen, denn für den Trägerverein als Pächter spielen diese
Einnahmen eine wesentliche Rolle."
Wer was bezahlt und ob es auch Ferienkarten gibt, das soll am Freitag bei der Präsentation des Vertrags zwischen Träger- und Schwimmverein mitgeteilt werden.
Der Förderverein Freibad sponsert neben dem Druck der Eintrittskarten auch den Neuanstrich von Schwimmmeister-Häuschen, Toiletten und Sanitärzonen.
Die im Laufe der Auswinterung anfallenden Reparatuen (Fliesen, Folie etc.) trägt die Bädergesellschaft.
Klaus Gürtler (60) alter Wasserball-Hase und früher Vositzender im Schwimmverein, wird als offizieller Bad-Koordinator Mittler zwischen Schwimm- und Trägerverein Freibad.
"Der Klaus", weiß Andreas Mildner "kennt das Geschäft und das Freibad wie seine Westentasche."
Auswintern. Der Regen lässt nacht. Die Fliesenleger kommen aus der Deckung. Und dann wird wieder in die Hände gespuckt.
Mildner misst das Freibad mit alles sortierendem Blick. "Mein Gott, was haben wir in den letzten Jahren um den Erhalt gekämpft."
Könnte man Steine von Herzen fallen hören, es würde nur so krachen.
Konkurrenz im Blick
"Wir wollen auch deswegen am 1. Mai mit der Saison anfangen, um der Konkurrenz in Waltrop oder am Cappenberger See keinen Vorsprung beim Wettlauf um Badegäste einzuräumen", schmunzelt Andreas
Mildner.
Er krempelt die Ärmel hoch. Ärmelhochkrempeln ist schon lange neben Schwimmen und Wasserball die dritte Disziplin im Freibad. Im Ärmelaufkrempeln sind die Schwimmer nämlich Stadtmeister. Mindestens.
k
03.04.2003
Freibad öffnet am 1.Mai mit zivilen Preisen
Bramis spendeten 1641,40 Euro
Von Reinhard Loeper
Brambauer. "Nun wird das Freibad bald 65, doch in Rente geht es noch lange nicht." Ebenso wahr wie erfreulich, was Joachim Bioly, Vorsitzender des Fördervereins, gestern in der Anlage sagte.
Dort fand sich eine Runde aus engagierten Mitgliedern von Förder-, Träger- und Schwimmverein zusammen, die mit einem Gläschen Sekt auf ihren großen Erfolg anstoßen durfte: den Erhalt des Bades, für den sich ganz besonders der CDU-Politiker und Landtagsabgeordnete Klaus Stallmann eingesetzt hatte.
Der Vorsitzende des Trägerverein, Paul Jahnke, stellte das neue Konzept für das Freibad vor und sagte, mit den künftigen Preisen liege man zehn bis 15 Prozent unter den Eintrittsgeldern der Bädergesellschaft. Konkret heißt dies: Erwachsene ab 16 Jahre zahlen für die Tageskarte 3,20 Euro, Kinder, Jugendliche bis 15 und Behinderte 1,80 Euro und die Familienkarte kostet 6,50 Euro pro Tag. Die Zehnerkarte kostet Erwachsene 29 Euro, bis 15-Jährige zahlen 16 Euro.
Entsprechend staffeln sich die Saisonkarten, die 86, 26 und als Ferienspaß für Kinder 11 Euro kosten. Früh- (ab 6.30 Uhr) und Abendschwimmer (ab 18 Uhr) zahlen jeweils zwei Euro pro Tag und 18 Euro für die Zehnerkarte. Frühbuchungen sind bis zum 4. Mai möglich und reduzieren die Preise bei Zehner und Saisonkarten noch einmal. Schulkinder können für ihren feuchten Ferienspaß bis zum 1. Juli frühbuchen.
Geöffnet ist das Freibad ab dem 1. Mai täglich von 6.30 bis 9 Uhr und von 13 bis 20 Uhr. Samstags, sonntags in den Sommerferien und an den Feiertagen ist von 6.30 bis 20 Uhr geöffnet, wobei nach Ankündigung auch Öffnungszeiten bis 22 Uhr möglich sind.
Vorverkaufsstellen für den Kartenerwerb sind eingerichtet in den Sparkassen-Filialen am Markt und an der Mühlenbachstraße, in den Volksbank-filialen an der Waltroper und Mengeder Straße sowie im Reisebüro Sattler und im Eisenwarenhandel Nüchter.
Brami-Vorsitzender Heinz Schnettker überreicht bei dieser Gelegenheit eine Spende über 1641,40 Euro als Erlös einer Brami-Aktion fürs Bad.
Seit gestern in Kraft ist der Vertrag mit dem Schwimmverein. Vorsitzender Andreas Mildner sprach von einem historischen Tag für den Verein, der sich auch in Zukunft als verlässlicher Partner erweisen werde.
Klaus Stallmann, zugleich 2. Vorsitzender des Trägervereins, lobte das Engagement des SV, dessen Mitglieder einen Großteil der Arbeiten im Bad bewerkstelligten und betonte, dass der Vertrag zwischen Trägerverein und SV ausgesprochen freundschaftlich abgewickelt worden sei. Alle Vorsitzenden blickten zuversichtlich in die Zukunft des Freibades.
05.04.2003
Freibad aus dem Wellental
Vertrag zwischen Träger- und Schwimmverein regelt: Preise bis 15 v.H niedrieger als bisher
BRAMBAUER - Die Retter machten Prösterchen, Alles-in-Butter-Miene und Brambauer ein Geschenk: Bis zu 15 Prozent billiger werden in der neuen Badesaison die Eintrittspreise im Brambauer Freibad.
Prickelsekt, Prickellaune, Prickelstunde: Gestern stellten Trägerverein und Schwimmverein den Vertrag vor, der das Mucki-Management regelt und die Schwimmer als anpackende Dienstleister in der neuen Saison ausweist.
"Ein historischer Tag", zog Schwimmvereins-Vorsitzender Andreas Mildner eine hohe Schublade, "nach langem Kampf ist es uns gelungen, diese Sportstätte zu erhalten."
Der Schwimmverein werde dem Trägerverein ein verlässlicher Partner sein ("Sonst gibts was auf die Hucke", flachste Trägervereins-Vorsitzender Paul Jahnke), was aber keine Spitze, sondern
Ausdruck der freundschaftlichen Bande zwischen den Vereinen war.
Jahnke sprach von einer zehn- bis 15-prozentigen Preis-Vergünstigung gegenüber den alten, von der Bädergesellschaft festgelegten Preisen und von der Hoffnung, dass die Brambauer Bürger mit regem
Freibadbesuch für sprudelnde Einnahmen und eine stabile Zukunft des Freibads sorgen sollten.
Klaus Stallmann, 2. Vorsitzender im Trägerverein, war froh, "dass der Schwimmverein laut Vertrag den Großteil der Arbeiten leistet, wie Vor- und Nachbereitung der Saisons, die Reinigung, das
Kassieren und die Beckenaufsicht übernimmt."
Auch Joachim Bioly, Vorsitzender im Förderverein Freibad, pustete durch und gab zu, "froh zu sein, dass wir jetzt hoffentlich eine Dauerlösung gefunden haben."
Bis zum 4. Mai kann ab nächster Woche der günstige Vorverkauf in folgenden Stellen in Anspruch genommen werden: Sparkasse am Markt, Sparkasse an der Mühlenbachstraße, Volksbank Lünen, Mengeder Straße
und Volksbank Dortmund, Waltroper Straße sowie im Reisebüro Hufnagel und bei der Firma Meinolf Nüchter.
Die Saisonkarte kostet für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren 86 Euro (Vorverkauf 83), für Kinder und Jugendliche 26 Euro (Vorverkauf 24). Der bis zum 1. Juli zu buchende Ferienpass für
Schulkinder kostet elf Euro (Vorverkauf zehn).
Die Tageskarte kostet für Jugendliche und Erwachsene 3,20 Euro, für Kinder und Jugendliche 1,80 Euro und die Familienkarte 6,50 Euro.
Die Zehnerkarte für Jugendliche und Erwachsene macht 29 Euro (Vorverkauf 27), für Kinder, Jugendliche und Behinderte 16 Euro (Vorverkauf 15).
Die Öffnungszeiten im Freibad sind ab 1. Mai wie folgt: Werktags von 6.30 bis 9 Uhr und 13 bis 20 Uhr; samstags, sonntags, an Feiertagen und in den Sommerferien von 6.30 bis 20 Uhr durchgehend.
Brami-Vorsitzender Heinz Schnettker überreichte dem Trägerverein einen Scheck über 1 641,10 Euro. Es handelt sich um den Erlös aus dem Verkauf der Brami-Hasen. k
05.04.2003
Drei Szenarien für Bäder
LÜNEN - Das Gutachten zur Neuordnung der Bäderlandschaft liegt vor: Es sieht drei Szenarien vor, um die Vorgabe einer Einsparung im Volumen von 500 000 pro Jahr zu erreichen.
Bäderbeirat und Aufsichtsrat der Stadtwerke befassten sich gestern erstmals mit der Expertise. Nach Angaben von Friedhelm Schroeter, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke, kommt
Gutachter Dr. Krieger aus Velbert zu einer grundlegenden Erkenntnis: "Lünen besitzt, gemessen an der Bevölkerung und weiteren Kriterien, für Vereins- wie Schulschwimmen ein Überangebot an
Wasserfläche in Hallen- wie in Freibädern."
Das Gutachten leite daraus die drei Szenarien "Die reine Reduktion", "Der große Rotstift" und "Kleine Schritte zum langsamen Erfolg" ab. Szenario eins sieht laut Schroeter die Schließung der
Kleinschwimmhallen in Brambauer und Horstmar vor, genutzt für Schul- und Vereinssport.
Den "großen Rotstift" will der Gutachter bei einem Hallenbad ansetzen - sprich es schließen. "Da das Freibad Cappenberger See erhalten werden soll, käme aufgrund der Verteilung der Bäder im
Stadtgebiet nur das Hallenbad Altlünen in Frage", sagte Schroeter, "doch das bringt uns nur jede Menge Ärger und nicht weiter".
In Szenario drei - kleine Schritte - schlägt der Gutachter u.a. vor, die Belegung der Bäder für Schwimm- und Vereinssport neu zu organisieren. Denkbar sei z.B., den Vereinssport aus dem Hallenbad
Altlünen komplett ins Bad Mitte zu verlegen. Auf längere Sicht halte der Gutachter für Lünen zwei große öffentliche Bäder und ein Vereinsbad für ausreichend.
Schroeter betonte, dass man, wenn irgend möglich, die Bäderlandschaft ohne Radikalmaßnahmen verändern wolle. Knapp 100 000 Euro der angepeilten 500 000 seien durch die Übernahme des Freibades
Brambauer durch den Trägerverein bereits erreicht und vom Gutachter noch nicht berücksichtigt worden.
Schroeter kündigte an, dass man das Gutachten ausführlich mit allen Betroffenen diskutieren und "im Laufe des Sommers oder kurz danach" zu ersten Entscheidungen kommen wolle.Peter Fiedler
05.04.2003