Archiv - 2006 |3

Ein neues Zentralbad soll in der Stadtmitte gebaut werden, dafür sollen diese Einrichtungen schließen (im Uhrzeigersinn): das Hallenbad Stadtmitte, die Kleinschwimmhallen Brambauer und Horstmar und das Hallenbad Altlünen. (Fotos: Ingo Neubold)

Kritik an neuem Zentralbad bleibt

 

Schulen und vor allem Vereine befürchten massive Einschränkung bei Schwimmzeiten

 

Lünen. Die geplante Schließung von Hallenbädern und Kleinschwimmhallen und der Bau eines Zentralbades als Alternative dazu stößt nach wie vor auf Widerstand bei Schwimmvereinen und Schulvertretern.

 

"Bei dem letzten Gespräch mit dem Bäderbeirat haben wir zwar gesagt, dass es jetzt darum geht, was man aus der Situation machen kann", räumte Udo Hermann, Sprecher der Lüner Schulleiter ein, "aber an der grundsätzlichen Kritik und der Linie mit den Vereinen hat sich nicht viel geändert."

 

Friedhelm Schroeter, Vorsitzender des Bäderbeirates und der CDU-Fraktion, hatte gegenüber der Presse bilanziert, dass er inzwischen "eine gewisse Akzeptanz des Zentralbades" ausmachen könne.

 

Doch diesen Eindruck wies der Sprecher der Startgemeinschaft, Christian Zapp, zumindest für die Vereine zurück. "Hier ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedankens", kommentierte er. "Wir haben zu einzelnen baulichen Gesichtspunkten Fragen gestellt und Bedenken geäußert." Zudem habe man die Bädergesellschaft um eine Aussage dazu gebeten, wie sie sich eine Aufteilung eines solchen Zentralbades zwischen Schulen, Öffentlichkeit und Vereinen vorstelle. "Wir schätzen die Einschränkung der Vereinszeiten um 50 Prozent ein", gab Zapp zu. Und dann stelle sich die Frage, wie sich solch eine Reduzierung gestalten lassen solle: "Soll ich einfach anteilig jedes Angebot in jeder Sparte kürzen? Sollen wir der Hälfte der Mitglieder nach Hause schicken? Das hätte auch eine wirtschaftliche Bedeutung für die Vereine. Oder kappe ich die qualitativen Angebote? Das ist doch die Frage", so Zapp. Deshalb hielten die Schwimmvereine ein Zentralbad nach wie vor "nicht für die Lösung - es sei denn, es würde baulich vergrößert zum Beispiel durch einen überdachten weiteren Bereich."

 

Auch die Frage des Standorts spiele für die Vereine und Schulen nach wie vor eine wichtige Rolle. Schroeter hatte darauf hingewiesen, dass das neue Zentralbad "im Bereich des inneren Stadtrings" angesiedelt werden solle. "Das können wir erst abschließend beurteilen, wenn der Standort konkret klar ist und wie die Fahrzeiten von den einzelnen Stadtteilen aus kennen", sagte Hermann.

 

Dennoch zeigte sich der Schul-Sprecher nach dem Gespräch schon zuversichtlicher: "Optimismus gibt es bei uns insofern, als wir bei Politik und Bäderbeirat nicht nur Mauern vorgefunden haben, sondern man offenbar bereit ist, über unsere Stellungnahmen und Vorschläge nachzudenken." Allerdings könne man keinesfalls davon sprechen, dass der Knoten durchgeschlagen sei: "Wir haben unsere Kritik vorgebracht und wir hören dazu immer die selben Argumente. Das ist der Status quo. Aber wir haben vereinbart, dass wir uns wieder treffen und im Gespräch bleiben."

 

02.08.2006



Signale für Erhalt des Freibades "durchaus positiv"

CDU-Politiker des Arbeitskreises Bildung und Sport besuchten das Freibad Brambauer und wurden vom Paul Jahnke (5. v. r.) durch die Anlage geführt. (Bild: IK/PiLi)

Paul Jahnke geleitete CDU-Arbeitskreis Bildung und Sport durch die Anlage - Positive Eindrücke

 

Brambauer. (IK/PiLi) Schwimmbecken, technische Anlagen, das Drumherum - alles nahmen zirka 25 CDU-Mitglieder bei der Besichtigung des Freibades vorgestern Abend unter die Lupe.

 

"Es ist eben doch noch mal etwas ganz anderes, sich vor Ort alles zeigen zu lassen, als immer nur theoretisch über einen Sachverhalt zu reden", sagt Dirk Wolf, CDU-Ratsmitglied und Vorsitzender des CDU-Arbeitskreises für Bildung und Sport. Der Arbeitskreis hatte den Vor-Ort-Termin initiiert, zu dem auch zahlreiche CDU-Mitglieder aus der Fraktion, des Rates und der Jungen Union erschienen waren.

 

Die Stimmung unter den Anwesenden war optimistisch. Und deutlich wurde von den Gästen signalisiert, nach ihrem Ermessen alles zu versuchen, um nach Möglichkeit dasBad so zu erhalten, wie es das Konzept des Trägervereins vorsieht.

 

Bildhaft zeigte der Vorsitzende des Trägervereins, Paul Jahnke, noch einmal seinen Entwurf: Auf einem Luftbild war das komplette Freibad zu sehen, dessen Schwimmbecken mit Strichlinien verkleinert waren. Das Schwimmerbecken war auf eine Länge von 33 Metern reduziert, ebenso die durchschnittliche Tiefe von 2,4 Meter auf zwei Meter; das Nichtschwimmerbecken zeigte sich um fünf Meter schmaler.

 

"Insgesamt könnten wir so 1 500 bis 1 600 Kubikmeter Wasser einsparen", erklärte Jahnke. Und somit auch einen erheblichen Teil der teuren Energiekosten. Stolz präsentierte der CDU-Politiker seinen Gästen das "Herz" des Schwimmbades - die technische Anlage und die Pumpen. Er machte keinen Hehl daraus, dass "diese älter und überholungsbedürftig sind". Trotzdem könnten man es schaffen, die notwendigen Mittel dafür aufzubringen.

 

Konkrete Versprechungen konnten die Mitglieder des Arbeitskreises zwar anschließend nicht geben, aber "die Signale stehen durchaus positiv", erklärt Wolf.

 

08.08.2006



So sah die Brechtener Straße im Jahre 1927 aus, als der Eingemeindungsvertrag zwischen Brambauer und Lünen unterzeichnet wurde. Damals war Brambauer für die Lippestadt ein Gewinn, heute ist der Stadtteil ein Sorgenkind. (Foto: Archiv)

"Vermählung" mit Ansprüchen heute?

 

 

Von Reinhard Loeper

 

Brambauer. Der 14. November 1927 war ein denkwürdiger Tag. Seine Geschehnisse haben Wirkung bis in die Gegenwart. Seinerzeit wurde ein Vertrag zwischen Brambauer und der Stadt Lünen unterzeichnet, der die Eingemeindung des westlichen Stadtteils in die Lippestadt besiegelte. Eines Vertrages, der sehr genau regelt, woran sich Lebensqualität in Brambauer misst: an einem Freibad zum Beispiel, an einer Polizeiwache und an einer Verwaltungsnebenstelle.

 

 

Unterzeichnet wurde das historische Dokument von Seiten der Stadtgemeinde Lünen durch den 1. Bürgermeister Becker und Stadtrat Demtröder. Für die Gemeinde Brambauer gaben Amtmann Tiltmann und Gemeindevorsteher Steinacker ihre Unterschriften. Der Vertrag schreibt in elf Paragraphen und unter "Anderweitigen Vorschriften" in weiteren neun Paragraphen das Miteinander zwischen Lünen und Brambauer fest.

 

Michael Ristovitch, Vorsitzender der Bramis, hat das Papier in diesen Tagen ausgegraben, und war ganz erstaunt, wie detailliert das Regelwerk ausfällt. Ristovitch ist der Auffassung, dass auch heutiges politisches Handeln nicht losgelöst von dem Vertragsabschluss aus dem Jahre 1927 sein kann. "Dass eine politische Mehrheit heute gegen die Buchstaben des Eingemeindungsvertrages entscheidet, ist mit dem Papier nicht zu vereinbaren", meint der Brami-Vorsitzende.

 

Ob Schlachtungen, ob die Reinhaltung von Straßen und Bürgersteigen, ob Posthilfstelle oder die Versorgung Brambauers mit Gas und Fernheizung - kaum etwas, was der - im übertragen Sinne - "Ehevertrag" bei der "Vermählung" zwischen Brambauer und Lünen nicht festhielt. Aktuelle Brisanz vor dem Hintergrund der beschlossenen Schließung der Bürgerberatungsstelle im Stadtteil birgt vor allem der Paragraph 6:

 

· "Das in Brambauer befindliche Amtshaus muss als Verwaltungsnebenstelle mit fogenden Dezernaten:

 

· Polizei,

 

· Standesamt,

 

· Meldeamt,

 

· Steuerabteilung,

 

· Fürsorgestelle,

 

· Steuererhebungsstelle sowie Hebestelle für Krankenkassenbeiträge in der bisherigen Weise im Anschluss an die Steuerhebestelle bestehen bleiben. Außerdem muss eine Sparkassennebenstelle in Brambauer bestehen bleiben."

 

Und im Paragraphen 3 heißt es:

 

· "Es muss das ernsthafteste Bestreben der Stadt Lünen sein, einen zur Erholung der Bewohner des eingemeindeten Gebietes erstandenen

 

"Das ernsthafteste Bestreben Lünens"

 

Volkspark sowie die Grünflächen und Waldparzellen im Gebiete der Gemeinde Brambauer zu erhalten und eine geeignete Frei-Badanstalt baldigst zu errichten." Und: "(...) Mietskasernen dürfen stadtseitig nicht errichtet werden."

 

Für Michael Ristovitch bedeutet der Passus "Frei-Badanstalt baldigst zu errichten" zuvorderst, die Freizeiteinrichtung auch zu erhalten. "Was damals vertraglich vereinbart wurde, hat einen Sinn zum Wohle der Bürger in Brambauer". Gerade die Insellösung des Stadtteils mit seinen mehr als 20 000 Einwohnern müsse auch heute berücksichtigt werden, mahnte Ristovitch. Angesichts der finanziellen Lage der Stadt Lünen will er nicht auf die Einhaltung des Vertrages in all seinen Facetten pochen. "Aber das Nötigste in Brambauer muss beibehalten werden", sagte Ristovitch. Deshalb ist der Brami-Vorsitzende auch nicht weit davon entfernt, die heutige Rechtsgültigkeit des Vertrages von der Bezirksregierung in Arnsberg prüfen zu lassen. Ristovitch: "Ich würde es gerne tun, wenn es möglich ist", sagte er und weist ganz besonders hin auf den Paragraphen 1 der "Anderweitigen Vorschriften". Dort heißt es:

 

· "Die Stadt Lünen garantiert die Erfüllung des von der Gemeinde Brambauer geschlossen Vertrages und der übernommen Verpflichtungen, soweit diese sich auf das eingemeindete Gebiet beziehen."

 

Die CDU-Politikerin und stellvertretende Bürgermeisterin Annette Droege-Middel sagte ganz freimütig, dass sie die "weitreichenden Vereinbarungen" aus dem Jahre 1927 nicht in allen Einzelheiten kenne, wohl aber wisse, dass ein solcher Vertrag seinerzeit geschlossen wurde. Verständlicherweise wollte die Politikerin sich nicht über den Vertragsinhalt äußern, ohne das Papier vorher in Händen zu halten. "Ich möchte den Vertrag selber lesen und ihn in der Fraktion besprechen und weiter seine heutige Rechtsgültigkeit juristisch überprüfen lassen", sagte die stellvertretende Bürgermeisterin.

 

Inwieweit das Papier von der gesamtgeschichtlichen Entwicklung längst überholt wurde, sei ihrer Ansicht nach eine Frage, die sich durchaus stelle. Heute müsse man den Blick auf das gesamte Lünen richten, und es sei bei der wirtschaftlichen Lage der Stadt wohl unvermeidbar, mit alten Dingen manchmal zu brechen oder sie zumindest auf den Prüfstand zu stellen, so die gebürtige Brambaueranerin, deren "Herz auf zwei Seiten steht".

 

Anmerkung: Die Redaktion hat den Eingemeindungsvertrag am gestrigen Freitag in der CDU-Geschäftsstelle zu Händen von Annette Droege-Middel abgegeben.

 

10.08.2006



Hans-Michael Haustein, Vorsitzender Brambauer SPD

Entwurf ermöglicht attraktives Bad

 

Vorstand der Brambauer Sozialdemokraten traf sich zur Sitzung

 

Brambauer. In seiner parteioffenen Vorstandssitzung am vergangenen Mittwoch begrüßte der SPD Ortsverein Brambauer Paul Jahnke. Der CDU-Politiker und Vorstandsvorsitzende des Trägervereins Freibad Brambauer erläuterte vor den Anwesenden die Vorstellungen des Trägervereins über den künftigen Zuschnitt des Bades.

 

Paul Jahnke stellte die Planungen vor und erläuterte die Reduzierung von Fläche und Volumen an Wassermengen mit Bezug auf die heutigen Gegebenheiten. In der Diskussion wurde festgestellt, dass der vorgelegte Entwurf auch in der Zukunft ein attraktives Freibad ermöglicht. Ehrenamtliche Helfer hatten viele Ideen eingebracht, die zu einem vorzeigbaren Ergebnis führen.

Paul Jahnke, Vorsitzender Trägerverein Freibad Brambauer

„Wenn die jetzt anzustellenden Berechnungen eine vertretbare Lösung ergeben, muss das Votum für den Erhalt des Freibades gegeben werden“, betonte Hans-Micheal Haustein, Vorsitzender der Brambauer Sozialdemokraten. Er und die anderen Vorstandsmitglieder des Ortsvereins dankten dem Trägerverein für dessen konstruktive und ehrenamtliche Arbeit. Eine solche Diskussion über wäre auch Sicht des Ortsvereins nicht möglich gewesen, wenn der Kompromissvorschlag im Bäderkonzept nicht die Mehrheit bekommen hätte. Hans-Michael Haustein: „Somit sehen sich die SPD-Ratsvertreter in ihrem Abstimmungsverhalten bestätigt.“

 

Die Ergebnisse und Bürgerbeteiligungen bei den Bürgergesprächen diskutierte der Vorstand im Anschluss. Vor allem die schwindende Teilnehmerzahl stieß auf. Die Inhalte wurden noch einmal am gestrigen Donnerstag beim Parteibeirat erörtert, an dem neun Delegierte des Ortsvereins teilnahmen.

11.08.2006

Leser sagen ihre Meinung

Überdachtes Freibad, Nummernschild und ein Rathaus
Betr.: Eingemeindungsvertrag zwischen Brambauer und Lünen aus dem Jahre 1927.

War das ein Jubel am Dienstagmorgen in Brambauer, als wir aus der Presse erfuhren, dass wir Brambaueraner nicht mehr zur Stadt Lünen gehören. So teilte uns Herr Reinhold Urner, Pressesprecher und Rechtsabteilung der Stadt Lünen in Personalunion mit, dass der Altvertrag von 1927 seine Rechtskraft verloren hat.



Brambauer befindet sich nun in einem vertragslosen Zustand mit der Stadt Lünen. Damit dürften nun wieder die Bedingungen von vor 1927 gelten und Brambauer sich wieder "Freie Landgemeinde Brambauer" nennen. Wann dieser Vertrag seine Gültigkeit verloren hat, werden wir sicherlich noch in den nächsten Tagen von Herrn Urner erfahren, weil wir unsere zuviel gezahlten Steuern und Grundbesitzabgaben von der Stadt Lünen zurückfordern müssen. Diese stehen natürlich der Gemeinde Brambauer rückwirkend zu. Da kommt eine Menge Geld in die Gemeindekasse und eine Generalrenovierung des Freibades mit anschließender großzügiger Überdachung werden wir uns sicherlich aus der Portokasse leisten können. Die Bürgerberatungsstelle werden wir zum Rathaus ausbauen und aus dem Bürgerhaus machen wir ein Veranstaltungs- und Eventzentrum.

 

Herr Ristovitch, Sie haben für diesen Stadtteil hervorragende Arbeit geleistet und die Unterstützung von 20 000 Brambaueranern bei der Klärung des Altvertrages dürfte Ihnen sicher sein. Das kommende zehnte Brambauer Stadtteilfest sollten wir schnell zu einer Unabhängigkeitsfeier mit großem Feuerwerk umfunktionieren.

 

Ach ja, neue Autokennzeichen brauchen wir auch noch. Mit den Kürzel "FLB" für "Freie Landgemeinde Brambauer" lässt sich sicherlich hervorragend leben.

 

Michael Krippes
Am Kelmbach 44
44536 Brambauer



17.08.2006

 

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Nachruf

 

Die Freunde des Brambauer Freibades
trauern um den langjährigen Vorsitzenden ihres Fördervereins

 

Herr

Joachim Bioly

 

Stand spontan zur Verfügung, als sich 1995 der Förderverein Freibad Brambauer gegen die Schließungspläne des traditionsreichen Bades organisierte.

Die Brambauer Politiker, Sportler und viele engagierte Bürger gründeten den Förderverein für das Freibad Brambauer.

 

Der Verstorbene, zu diesem Zeitpunkt Rektor der Wittekindschule in Brambauer, übernahm in der Gründungsversammlung am 31. August 1995 das Amt des 1. Vorsitzenden im Förderverein Freibad
Brambauer

 

Bis zu seiner beruflichen Veränderung 2002 blieb Joachim Bioly mit viel persönlichem Einsatz und seinem Verhandlungsgeschick an der Spitze des Vereins.

Dafür schulden wir alle besonderen Dank.

 

Auch als er 2002 berufliche Aufgaben in einer Nachbargemeinde übernahm, galt sein Interesse immer wieder unserer gemeinsamen Arbeit.

 

Die Mitglieder im Förderverein und Trägerverein für das Freibad Brambauer und im Schwimmverein Brambauer 1950 haben einen lieben Freund verloren, dessen Andenken sie bewahren werden. 

Förderverein                                       Schwimmverein                          Trägerverein
Freibad Brambauer  Brambauer 50 Freibad Brambauer
Eleonore Köth-Feige Andreas Mildner Paul Jahnke
Vorsitzende Vorsitzender Vorsitzender
"Juke in the box" ist eine Drei-Mann-Band aus Düsseldorf. Sie hat sich längst über die Grenzen der Landeshaupstadt hinaus Bekanntheit erworben und sorgt als Oldie-Cover-Band auch für humorvolle Einlagen. (Foto: privat)
Brami-Mitglied Stefan Sattler organisiert die Feierlichkeiten

Alle Einnahmen gehen ans Freibad

 

Große Fete zum Abschluss der Badesaison am 09.September – „Juke in the box“ covert Oldies

 

Brambauer. Die Freibadsaison ist nicht ganz abgeschlossen. Noch ziehen die Frühschwimmer ihre Bahnen, und erst am Samstag, 9. September, verabschiedet sich das Freibad in den Winterschlaf: mit einer großen Fete.

 

Paul Jahnke, Vorsitzender des Trägervereins Freibad Brambauer, hat von der Badesaison bislang einen „gemischten Eindruck“. „Der August ging in die Hose“, sagte Jahnke. Es sei ausgeschlossen, dass die Besucherzahlen an jene des Supersommers 2003 heranreichten. Eine Bilanz sei aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abschließend möglich, so Jahnke.

 

Möglich aber wird etwas ganz anderes: eine große Fete zum Abschluss der Badesaison, die von den ehemaligen Brami-Vorsitzenden Stefan Sattler organisiert wurde. Sattler hat nunmehr die Aufgabe übernommen, die Feierlichkeiten der Händlergemeinschaft auf die Beine zu stellen.

 

Auftreten wird am 9. September die Düsseldorfer Band „Juke in the box“. Die Drei-Mann-Combo ist eine Oldie-Cover-Band, die zugleich auch für Spaß und Humor sorgen will. Musikalisch dürften sich die Gäste der Benefizveranstaltung auf Altbekanntes, vor allem Tanzbares freuen.

 

„Im Freibad wird für die Band eine Bühne mit einer Lichtanlage aufgebaut“, sagte Stefan Sattler. Außerdem werde eine überdachte Tanzfläche mit einem Sonnensegel aufgestellt. Mehrere Zelte sollen für den Fall der Fälle auch bei Regen den Spaß an der Freibadfete nicht schmälern können.

 

Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr und soll um 24 Uhr ihr Ende finden. Zwischen den Auftritten der Band gibt es Musik von der Konserve, die durch die Disco „Culture Band“ aufgelegt wird.

 

Alle Einnahmen der Feier kommen dem Förderverein Freibad Brambauer unter Vorsitz von Eleonore Köth-Feige zugute und soll später einmal ganz konkrete Maßnahmen im Freibad ermöglichen. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. So kosteten die Karten fünf Euro, an der Abendkasse im Freibad werden 7,50 Euro fällig. Erhältlich sind die Tickets in der Drogerie Pieper, im Reisebüro Holiday Land bei Stefan Sattler und an der Kasse am Freibad. Von Reinhard Loeper

29.08.2006

Paul Jahnke, Vorsitzender Trägerverein Freibad

Freibad soll weniger Kosten verursachen

 

Paul Jahnke in SPD-Fraktionssitzung

 

Brambauer. Paul Jahnke, Vorsitzender des Trägervereins Freibad Brambauer, war einer Einladung der SPD-Fraktion gefolgt, um die aktuellen Vorstellungen des Trägervereins zum Erhalt des Freibades vorzustellen. Die Fraktion kam am vergangenen Montag zusammen.

 

Obwohl man derzeit noch keine konkreten Zahlen vorlegen könne, gehe es im Wesentlichen darum, den Eckwertebeschluss des Rates einzuhalten und die Folgekosten des laufenden Badbetriebes zu reduzieren. Es sei, so Jahnke, unter anderem daran gedacht, durch Umbau und Verkleinerung der Becken Wasserkosten zu sparen, als auch durch den Einsatz moderner Technik die Kosten der Erwärmung des Bades zu verringern. Hier werde man in nächster Zeit Angebote einholen, so dass voraussichtlich Mitte Oktober belastbare Zahlen vorlägen.

 

Rolf Möller, SPD-Fraktionsvorsitzender, sicherte dem Trägerverein zu, die Pläne unmittelbar nach Vorliegen der Zahlen vor Ort zu diskutieren. "Ich will Ihnen bei Ihrer Arbeit den Rücken stärken und danke für die bisher geleistete Arbeit", so Möller, der ausdrücklich den Förder- und Schwimmverein einschloss. Gerade der Schwimmverein leiste wichtige Dienstleistungen wie die Badeaufsicht, und von daher sei es wichtig, dass er dem vom Trägerverein vorgelegten Modell positiv gegenüber stehe, so Jahnke. Im Moment sei es allerdings für großen Optimismus noch zu früh. Abwarten, hoffen und Tee trinken, das sei bis zum Vorliegen der Zahlen die Devise.

 

Michael Haustein, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender der Brambaueraner Genossen, stellte noch einmal das besondere Engagement heraus, welches in Brambauer in vielerlei Hinsicht eine Menge bewegt habe. "Wir schaffen das, und es wäre lobenswert, wenn Vergleichbares auch am Cappenberger See passiert wäre", so Haustein.

 

06.09.2006



Freibad-Fete zugunsten des Trägervereins

 

Brambauer. Wer feiert, tut Gutes. Die Brami-Gemeinschaft veranstaltet im Freibad Brambauer am heutigen Samstag, 9. September, ab 19 Uhr eine Open-Air-Freibadparty. Die Einnahmen der Feier kommen dem Trägerverein des Freibades zugute. An der Abendkasse beträgt der Eintritt 7,50 Euro. im Vorverkauf ist es günstiger. Im Reisebüro Hufnagel und in der Drogerie Pieper kostet die Karte 5 Euro. Die Händlergemeinschaft ruft ausdrücklich die Bürger und Bürgerinnen auf, durch ihr Erscheinen das Brambauer Freibad zu unterstützen. Klaus Stallmann in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins Freibad Brambauer hofft auf eine gute Beteiligung - nicht nur aus den Reihen von Träger-, Förder- und Schwimmverein.

 

08.09.2006



Rhythmus im Blut: Die "Sönke Ahrens Band" sorgte mit ihren Hits aus den 60er- bis 90er-Jahren für ausgelassene Partystimmung beim Open-Air-Fest. (Bild: IK/PiLi)

Rhythmus im Blut, Freibad im Sinn

 

 

Brambauer. (IK/PiLi) Mehrere hundert Menschen strömten am Samstagabend zur Open-air-Veranstaltung der Bramis ins Freibad.

 

Zum Saisonabschluss wurde es im Bad besonders idyllisch. Die Bier- und Essensstände, das Cafè und die Tanzfläche waren mit Lichterketten behangen. Bald schon standen die Besucher zum gemütlichen Beisammensein an den Tischen oder saßen auf den Festzeltbänken, die gut verteilt auf der Festwiese standen.

 

Bei milden Temperaturen gingen kühle Getränke über die Theke, und auch vor der Cocktailbar "Shakers" bildete sich eine kleine Warteschlange. Die "Sönke Ahrens Band" spielte Hits aus den 60er bis 90er Jahren und in den Pausen sprang die rollende Disko Culture Live ein. Als die ersten Partygäste ihre Hemmschwelle überwanden und auf die Tanzfläche traten, war der Knoten geplatzt. Bei Stücken von Elvis, den Beatles, den Rolling Stones, den Cranberries oder Robin Williams kam ausgelassene Partystimmung auf.

 

Es war bereits die zweite Benefizveranstaltung in diesem Jahr, die die Bramis zugunsten des Schwimmbades veranstaltet hatten. "Alles was nach Abzug der Unkosten übrigbleibt, geht zu 100 Prozent an den Trägerverein", beteuerte Stefan Sattler von den Bramis und Organisator des Festes nachdrücklich. Bereits 700 Euro gingen als Erlös aus der ersten Open-air Party hervor. Wieviel am Samstag herumkam, stand gestern noch nicht fest. "Wir hoffen, dass wir eine vierstellige Summe errreichen", so Sattler.

 

Dass sich die Brami-Gemeinschaft auf diese Weise stark für den Erhalt des Schwimmbades einsetzt, ist für ihn selbstverständlich: "Es ist nicht nur für unsere Jugend wichtig, es ist überhaupt ein wichtiges Rückzugs- und Naherholungsgebiet." Auch für den Trägerverein fand Sattler lobende Worte: "Was der hier alles auf die Beine stellt, ist unglaublich, und auch das WM-Camp war beachtenswert. Eigentlich kann man sich als Brambaueraner den Ortsteil ohne Freibad gar nicht vorstellen."

 

Ähnlich sahen es auch die Gäste. Zwar waren einige vordergründig wegen der Fete da, doch viele fanden den Weg zum Schwimmbad, um mit ihrer Anwesenheit zu demonstrieren, dass sie den Weiterbetrieb fördern möchten. Vor allem für Jugendliche, argumentierten viele, sei die Einrichtung ein wichtiger Treffpunkt.

 

Auch Schwimmer, die regelmäßig das Freibad nutzen, kräuselten die Stirn, wenn sie auf die Pläne angesprochen wurden. So etwa Beispiel Anne Häcker und Jutta Knieling: "Wir sind fünf bis sechs Mal pro Woche früh hier - und es ist immer voll. Es ist wie eine große Familie und das Freibad ist wunderschön." Etwas ärgerlich fügten sie hinzu, dass die Politik doch bei anderen Projekten sparen solle.

 

10.09.2006





Die Saison ist gelaufen, das Bad seit dem 3. September geschlossen. Doch es kommen noch Kosten auf den Verein zu, weil Heizung, Rohrleitungen und Filteranlage dringend repariert werden müssen. Die Ausgaben reißen ein dickes Loch in die Kasse. (Bild: Archi

Minus ist der Sturz ins eiskalte Wasser

 

 

Gahmen. (AGr) Der Schwimmverein Lünen 08 wird nach Abschluss der Freibad-Saison auf einem Minus von rund 10 000 Euro hängenbleiben. Das teilte SV-Vorsitzender Franz-Josef Richter mit. Die Zukunft des öffentlichen Schwimmens werde ein Drahtseilakt, den der Verein aus eigener Kraft nicht schaffe.

 

Man habe im vereinseigenen Freibad gespart, wo es nur ging. "Wir haben das Personal runtergefahren, das Wasser so knapp es ging beheizt und die Anlage in dieser Saison besonders gut bewirtschaftet", sagte Richter. Und doch: "Es lässt sich nicht verhindern, es wird in diesem Jahr eine erhebliche Unterdeckung geben."

 

Gründe dafür gebe es mehrere. Der Sommer sei mehr schlecht als recht gewesen, und die Bilanz würde noch schlechter ausfallen, wenn es nicht die hohen Temperaturen zu Saisonbeginn gegeben hätte. Außerdem stünden noch wichtige Reparaturen an. Die Arbeiten an der Heizung, an den Rohrleitungen und an der Filteranlage ließen sich nicht weiter aufzuschieben, so Richter.

 

Was dem Vorsitzenden aber viel mehr aufstößt: Die Stadt hatte im vergangenen Jahr ihren Zuschuss gekürzt. Es gab nur noch 60 Prozent der zuvor gezahlten 28 125 Euro - eine Summe, die der Verein dringend brauche, so Richter. "Wir konnten keine Rücklagen mehr bilden." So unerwartet kam das Minus daher nicht.

 

Es gehe hier um ein paar Tausend Euro, und dem stehe die Zukunft eines ganzen Bades gegenüber, sieht Richter die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt. Der Stadt müsse doch klar werden, dass der Zuschuss keine Sportförderung für den Verein sei, sondern damit vor allem das öffentliche Baden finanziert werde. Es handele sich um eine Investition in die Stadtteilstruktur.

 

Um Geld zu beschaffen, werde der Schwimmverein 08 auf keinen Fall seine Beiträge zusätzlich erhöhen, stellte Franz-Josef Richter klar. "Wir können und wir werden unseren Mitgliedern nicht zumuten, dass sie das öffentliche Schwimmen mitfinanzieren."

 

Wenn es gar nicht anders gehe, müsse der Verein auch darüber nachdenken, ob das Freibad Gahmen in Zukunft nur noch für den Vereinsbetrieb unterhalten wird. Ein Modell in Bochum zeige, so Richter, dass sich der Ausschluss der Öffentlichkeit durchaus rechnen kann.

 

Das sei aber nur eine Option und nicht der Wunsch des Vereins, sagte Richter und versicherte, der SV 08 werde alles dransetzen, das Freibad weiter auch für die Öffentlichkeit zu halten. "Wir müssen schauen, wie wir Mittel mobilisieren." Der SV 08 werde auf jeden Fall auf die politischen Gremien zugehen, um noch einmal über die Höhe des Zuschusses zu sprechen.

14.09.2006





Die Rutsche im Freibad ist eine kleine Attraktion. Ihre Anschaffung ermöglicht haben zahlreiche und fleißige Helfer aus den Reihen des Fördervereins Freibad Brambauer. (Bild: Archiv)

Sprungturm führt die Wunschliste an

 

 

Förderverein Freibad Brambauer fragte die Bürger - Vorsitzende Köth-Feige präsentierte Ergebnis

 

Von Reinhard Loeper

 

Brambauer. Volkes Stimme spricht wie aus einem Mund. Die Brambaueraner wollen ihr Freibad behalten.

 

Wiewohl dies wenig überraschend ist, Eleonore Köth-Feige war doch angetan darüber, wie durchgängig und geschlossen sich die Bürger für ihr Bad engagieren. Die Vorsitzende des Fördervereins Freibad hatte die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und beim Stadtteilfest der Gemeinschaft Brambauer Vereine (GBV) vor einigen Wochen am Ufo einen Stand aufgebaut und einen Fragebogen verteilt. Was die dringensten Arbeiten sind, die im Freibad geleistet werden müssen, war die zentrale Fragestellung der Bögen, die mehr als 100 Bürger ausfüllten. Inzwischen ist eine Auswertung erfolgt, und danach steht ein Sprungturm auf der Wunschliste obenan. Gleichviele Antworten sprachen sich vordringlich für eine Renovierung der Umkleiden und Duschen und der Toiletten aus. 



Eleonore Köth-Feige, Vorsitzende Förderverein Freibad

Vielen hat gefallen, was in diesem Jahr wegen der Fußballweltmeisterschaft erstmals im Bad aufgebaut wurde: die Zeltlandschaft, Quartier der Fans. Zelte überhaupt, in den Ferien oder am Wochenende, ist nun ein gleichfalls gehegter Wunsch der Bevölkerung. Außerdem besteht Nachfrage nach Abendveranstaltungen wie Poolpartys, die sich an Jugendliche wie Erwachsene richten. Andere Bürger votieren für eine Strandbar oder Cafe?bar. Inwieweit - gewiss in Absprache mit dem Schwimmverein und dem Trägerverein - ein Begehr der Bürger umgesetzt werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht abzusehen.

 

Der Förderverein Freibad Brambauer besteht seit nunmehr elf Jahren. Er ist mit 1 400 Mitgli

edern der größte in Brambauer. Eleonore Köth-Feige legt Wert auf die Feststellung, dass der gemeinnützige Verein keine Beiträge erhebe. "Wir finanzieren alle Ziele und Aufgaben ausschließlich durch Spenden und Einnahmen bei besonderen Aktionen", so die Vorsitzende.

 

Was die Freibad-Förderer seit 1995 auf die Beine gestellt haben, ist beachtenswert: die Rutschen im Nichtschwimmer- und Planschbecken, die Beachvolleyball-Anlage auf der Liegewiese, hölzerne Umkleidepavillons auf der Wiese, ein Schattensegel und verschiedene Baumanpflanzungen - dies und manches mehr ermöglichte das Engagement des Fördervereins. "Brambauer Bürger fordern nicht nur", sagt Eleonore Köth-Feige. Im Gegenteil: "Der Stadtteil geht mit gutem Beispiel voran."

 

15.09.2006

Schulen für erweitertes Zentralbad

 

Lünen - Ein erweitertes neues Zentralbad, wie es sich die Schwimmvereine vorstellen könnten, wird von den
Lüner Schulen "ausdrücklich unterstützt". Das teilte Udo Herrmann für den Sprecherkreis der Lüner Schulleiterinnen und Schulleiter als Fazit des Gespräches vom Montag bei der Bädergesellschaft mit.

Wie gestern im Sportteil berichtet, wäre aus Sicht der Schwimmvereine ein Zentralbad in folgender Konfiguration akzeptabel: Sechs statt acht 25 m-Bahnen, dafür mit überdachtem Außenbereich
und zweitem Lehrschwimmbecken und einem reinen Sportbecken im Wasserballformat.

Möglicher Standort: Der Stadtpark an der Rundturnhalle.

Verbesserung Diese Lösung "würde aus
unserer Sicht eine nochmalige Verbesserung des Zentralbades auch für das
Schulschwimmen ausmachen", teilen die Schulleiter mit. In einer kleineren
Version des Bades könnten 85 Stunden weniger als jetzt an Schwimm-Unterricht
erteilt werden, was die Schulen für nicht akzeptabel halten.

Friedhelm Schroeter - (Foto),
Vorsitzender des Bäderbeirates, warnte vor Wünschen, die sich mit dem
finanziell Machbaren nicht in Einklang bringen ließen. - Fie-

28.11.2006

Bad im Stadtpark die Rettung?

 

Lünen - Die vier Schwimmvereine der Stadt fürchten um ihre Existenz. Sie wehren sich jetzt vehement gegen den bisherigen Vorschlag zur Neugestaltung der Bäderlandschaft im hoch
verschuldeten Lünen.

 

Aus einem Gespräch gestern Nachmittag bei der Bädergesellschaft kamen SV Brambauer, SC Cappenberger
See, SV Lünen 08 und SC TUS Lünen-Wethmar mit zwei Vorschlägen, die das
Überleben garantieren könnten.

 

1. - Das neue Zentralhallenbad wird gebaut. Als der beste von sechs möglichen Standorten gilt der Stadtpark neben der Rundsporthalle. Das Bad wird von acht auf sechs 25-m-Bahnen verkleinert. Dafür gibt es einen überdachten Außenbereich mit zweitem Lehrschwimmbecken und reinem Sportbecken - sechs Bahnen im 33 m langem Wasserball-Format. Kleine Hallen erhalten Während auf das Stadtbad und das Hallenbad Altlünen verzichtet werden könnte, sollen die beiden Kleinschwimmhallen in Brambauer und Horstmar erhalten bleiben. -

 

2. - Beim zweiten Vorschlag handelt es sich um eine Bestandslösung. Mit dem Geld für den Badneubau - angedachte 10 Millionen Euro - sollen die vorhandenen Bäder ertüchtigt werden. Altes erneuern

"Dafür spricht die bessere Erreichbarkeit" so Christian Zapp als Sprecher der vier Schwimmvereine.
"Wir reden hier aber nur um Training und Wettkampf während der Winterzeit und auch nicht über die Freibäder Cappenberger See und Brambauer!" Für diese gibt es vom Stadtsportverband den einstimmigen Beschluss einer Überdachung - eine weiterer Lösungsversuch.

 

Die beiden neuen Vorschläge sollen jetzt im Bäderbeirat erörtert werden. Das letzte Wort hat der Stadtrat.

Die letzte Stunde dürfte dem Lüner Schwimmsport schlagen, wenn es beim Belegungsvorschlag auf Basis des neuen Zentralbades bleibt.

 

Verminderte Wasserfläche, gekürzte Trainingszeit zu gerade für Kinder unfreundlichen Zeiten am Samstag- und Sonntagabend, gleichzeitiges Aufeinandertreffen von Training und Wettkampf sowie öffentlichen Nutzern würde zu einer Reduzierung der sportlichen Aktivitäten der Vereine um 70 Prozent, führen, also das Aus bedeuten. - Bernd Janning

28.11.2006

Unter der Dusche - RN-Kommentar von Bernd Janning

 

Ein Deutscher Vize-Meister auf dem Trockenen

Platz zwei für die D-Jugend-Wasserballer des Schwimmvereins Brambauer 50 !

Das ist die erste nationale Medaille für den SVB, das ist fast die absolute Krönung

einer erfolgreichen Nachwuchsarbeit.

 

Es ist nur schade, dass dabei ein fader Beigeschmack bleibt. Denn dem Bäderkonzept

unserer hoch verschuldeten Stadt fehlen immer noch Hand und Fuß.

 

Die Gedanken von Bäderbeirat, dem letztendlich entschließendem Stadtrat und den
Wassersportlern, den absoluten Fachleuten auf ihrem Gebiet, liegen noch weit
auseinander. So weit auseinander, dass Schwimmer und Wasserballer um das
Überleben ihrer Klubs fürchten müssen.

05.12.2006



Zugeknöpft wie ein Wintermantel

 

Brambauer - Der Trägerverein Freibad hat sein Bewirtschaftungskonzept der Stadt vorgelegt. Vorsitzender Paul Jahnke mauert bei Fragen nach den kalkulierten Umbaukosten wie ein Polier mit neuer Kelle. Er erwartet eine Entscheidung im Februar 2007.

 

Ran an die Rätselei: Ist es eine Million Euro, die der Umbau kosten soll? 1,1, 1,2 oder gar 1,3 Millionen, wie
Klaus Stallmann, der stellvertretende Vorsitzende im Trägerverein, noch vor Monaten als Obergrenze unserer Zeitung gegenüber genannt hatte?

 

Der Trägerverein verschließt die Zahlen seines fertiggestellten und vor Tagen der Stadt vorgelegten Konzeptes im unknackbaren Tresor eisernen Schweigens.

 

"Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass ich zurzeit über Inhalt und Zahlen des Konzeptes keine Angaben
machen möchte", sagte Träger-Vorsitzender Paul Jahnke gestern auf Anfrage.

Das vom Trägerverein liebend gerne zur Grundlage einer Generalsanierung gemachte und quasi als
Lebensversicherungs-Police für das Bad gedachte Exposé würde in diesen Wochen
von der Verwaltung begutachtet und dem Bäderbeirat zugeleitet.

 

Auf unsere Frage, wann er mit einer Entscheidung rechne, meinte Jahnke gestern: "Im Februar kommenden Jahres. Dann müssten die Würfel gefallen sein. Davon gehe ich jedenfalls aus."

Die am 1. Januar 2005 vom Trägerverein übernommene Kleinschwimmhalle am Karrenbusch ist mit erstaunlicher Beharrlichkeit perfekt in die Bösewicht-Rolle als Stressfaktor, Euro-Grab und
ständige Baustelle hinein gewachsen.

 

Die Träger sprechen bei der Kleinschwimmhalle in der Öffentlichkeit von jährlichen Betriebskosten in Höhe
von ca. 100 000 Euro. Paul Jahnke: "Was wir aber an Eigenarbeit, an so genannter Man-Power in die Kleinschwimmhalle stecken, ist gewaltig."

 

Auf unsere Frage, ob sich der Trägerverein nicht an der chronischen Reparatur-Anfälligkeit der Halle verheben
könnte, meinte Jahnke: "Wir haben die Halle übernommen und wir bleiben da
auch am Ball. Wir tun unser Bestes." - k Standpunkt -

11.12.2006

 

Schotten dicht

Mit näher kommenden Entscheidungen ist das so eine Sache: Sind es die Lichter am Ende des Tunnels, die wir sehen oder die am Anfang des Zuges, der uns überrollt?

 

Bedient werden wir in der Spekulationswaren-Abteilung in Freibadfragen wohl erst im nächsten Jahr. Im Februar erwarte er eine Entscheidung, mutmaßt Trägervereins-Vorsitzender Jahnke. Ist es das
"Gebrannte-Kind-Syndrom", dass man oft schon zu besitzen glaubte, was doch wieder davon geflattert ist? Oder warum macht man die Schotten dicht bei den Zahlen zum neuen Konzept? - Karl-Heinz Knepper

11.12.2006

Brambauer - Auf dem Taschenrechner-Display von Paul Jahnke leuchtet eine Zahl: "H-mm",
machen die drei Männer vom Ulu-Moschee-Verein. Sie machen "H-mm" wegen der neuen Pauschale. 380 Euro für das Schwimmen der türkischen Frauengruppen in der Kleinsschwimmhalle. "H-mm." Abgenickt.

Handschlag drauf.

 

"Einverstanden?" fragte der Vorsitzender des Trägervereins Freibad.
"Einverstanden", sagen die drei Männer vom Ulu-Moschee-Verein. Dann
sagen sie, dass sie sehr zufrieden sind mit dem Schwimmen der Frauengruppen in
der Schwimmhalle Karrenbusch und dass das Freibad wichtig ist für Brambauer.
Sie sagen, dass es im Koran eine Sure gibt, die vorschreibt, dass sich Frauen
nur bedeckt in der Öffentlichkeit zeigen und deswegen auch nicht mit Männern
schwimmen dürften.

 

"Es gibt meines Wissens nicht
viele Hallenbäder, in denen rein türkisches Frauenschwimmen möglich ist", sagt Paul Jahnke.

 

Die Männer vom Moschee-Verein sagen, dass sogar türkische Frauen aus Waltrop, Dortmund und Datteln kommen, um am Frauenschwimmen in der Kleinschwimmhalle teilzunehmen. "Bisher",
sagt Paul Jahnke vom Trägerverein Freibad, "haben wir pro Monat vom
Moschee-vereine 350 Euro für das Frauenschwimmen genommen, aber. . ."

 

Dann stöhnt er über die steigenden Kosten. Stöhnt, dass immer wieder Reparaturen in der Schwimmhalle anfallen, dass die Betriebskosten so hoch und der Trägerverein eigentlich doch arm ist.

Ylmaz Tabakoglu, Vorsitzender im ca. 350 Mitglieder starken Moschee-Verein, sagt: "Unsere Frauen haben
sogar für den Erhalt des Brambauer Freibads demonstriert. Wir sind alle
Brambauer. Wir stehen voll auf der Seite unserer deutschen Freunde."

 

Paul Jahnke lächelt. So etwas hört man gerne. Jahnke sagt zu den türkischen Männern, sie sollen schön für das  Freibad werben und ihren Landsleuten sagen, dass jetzt der Vorverkauf für die
Saisonkarten 2007 beginnt.

 

Yusuf Yacvz vom Moschee-Verein wäre ein schlechter Türke, wollte er nicht über die Hallen-Pauschale verhandeln."Wir", sagt er und stöhnt fast so gut wie Paul Jahnke, "wir haben in unserer Kasse ein kleines
Minus." "Wer hat das heutzutage nicht?" sagt Paul Jahnke.

"H-mm", machen die drei Männer vom Moschee-Verein. Dann einigen sie sich. 380 Euro. - k

14.12.2006

Nur Mut, nur prüfen

Prüfen kann man alles.

Vom Krümmungsgrad der Banane über den statistisch ermittelten Haltbarkeitsfaktor einer Ehe im siebenten Jahr bis. . .bis zum statistisch nicht ermittelbaren Wahrscheinlichkeitswert vom

Brambauer Baden in Waltrop bzw. Waltroper Baden in Brambauer.

Interkommunal ist Lünen seit Groppenbruch (ja ja, das erhoffte, aber entglittene Gewerbegebiet mit Dortmund) ein gebranntes Kind. Es soll gebrannte Kinder geben, die das Feuer lieben.

Doch sind die Gedanken so frei wie die Bäderfrage wichtig. Also: Alles überdenken, was einmal Ziel und Lösung werden könnte. Der angedeutete Weg hat Kurven und Staus.

Staus, wo sich das Staunen ballt über ein erstmal bizarr anmutendes Konzept. - Karl-Heinz Knepper

19.12.2006

Es geht ein Bikini auf Reisen

Brambauer - Plan B ist Plan W. W wie Waltrop. In der Verwaltungsspitze gibt es Überlegungen zu einem
interkommunalen Bäder-Tourismus. Waltrop zahlt danach eine Pauschale für das
Baderecht seiner Bürger im Freibad Brambauer. Oder das Ganze läuft in umgekehrte Richtung.

 

Plan B würde für das sanierungsbedürftige Freibad unter Umständen dann greifen, wenn Plan A
scheitern und sich das jetzt vom Trägerverein Freibad erarbeitete
Bewirtschaftungskonzept nach Beurteilung durch den Gutachter, Stellungnahme des
Bäderbeirats und Entscheidung des Rates der Stadt als nicht realisierbar erweisen würde.

 

Sparberater

Eine ebenfalls in der Verwaltung mit gedämpfter Stimme diskutierte Variante: Brambauer Bürger baden bei
Nichtzustandekommen einer Freibad-Renovierung im eigenen Stadtteil gegen eine
kommunale Kostenerstattung in Waltroper Bädern.

 

Zugegeben, eine auf dem aktuellen Hintergrund eher aberwitzig anmutende Theorie.

Das deswegen, weil nach Entscheidung der für Waltrop zuständigen Bezirksregierung Münster, die

ca. 30 000 Einwohner-Stadt im Landkreis Recklinghausen einen externen Sparkommissar an
die Seite gestellt bekommen hat.

 

Waltrop muss in den kommenden Jahren zwei Bäder schließen, um jährlich eine Kosteneinsparung bei Bädern von mehreren hunderttausend Euro zu erzielen.

Einen externen Sparberater, der das Waltroper Geld zusammen halten soll, hat es nach Darstellung der
Bezirksregierung Münster in dieser Form in der Bundesrepublik noch nicht
gegeben.

 

Bürgermeister Hans Wilhelm
Stodollick hatte in der letzten Ratssitzung des Jahres auf die Möglichkeit eines interkommunalen Ansatzes in der Bäderfrage hingewiesen.

Stodollick sagte unserer Zeitung jetzt auf Anfrage, dass man sich mit der Option einer interkommunalen Lösung nur für den Fall beschäftigen werde, dass sich das Bewirtschaftungskonzept des
Brambauer Trägervereins als nicht realisierbar erweist.

 

Wie uns Trägervereins-Vorsitzender
Paul Jahnke auf Anfrage sagte, gehe er davon aus, dass das
Bewirtschaftungskonzept seines Vereins gute Chancen habe, sowohl vor dem
Gutachter, als auch vor dem Bäderbeirat und später dem Rat zu bestehen.

Jahnke: "Es gibt Hinweise, dass sich in der CDU in der SPD viele mit unserem Konzept anfreunden können.
Ich bin optimistisch. Und was diese ins Gespräch gebrachte interkommunale
Lösung mit Waltrop angeht, will ich das jetzt nicht kommentieren. Solche

Überlegungen sind im Trägerverein zurzeit jedenfalls kein Thema."

Jahnke rechnet mit einer Entscheidung in der Bäderfrage im Februar kommenden Jahres. Im Herbst 2007
könnte, wenn alles gut läuft, der Umbau beginnen. - k

19.12.2006