Archiv - 2006 |1

Bäder: Neuer Termin ist der 24. Februar

 

 Lünen. (bc) Wie geht es denn nun weiter mit den Bädern in Lünen? Welches Bad wird geschlossen? Und wann?

 

Selbst der Stadtsportverband (SSV) kommt bei dieser Frage ins Schwimmen. Das sei Angelegeheit des Bäderbeirates, sagt SSV-Geschäftsführer Burkhard Körbl.

 

Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick, der Mitglied im Bäderbeirat ist, übernahm es, den Vorstand des Stadtsportverbandes am Mittwochabend auf den aktuellen Stand zu bringen: In Kürze:

 

· Vorgeschlagen wird der Bau eines neuen Hallenbades an zentraler Lage. Erst nach dessen Fertigstellung sollen die Hallenbäder in Altlünen und in der Stadtmitte sowie die zwei Kleinschwimmhallen geschlossen werden.

· Das Freibad Cappenberger See soll in Stand gesetzt werden.

· Für das Freibad in Brambauer wird noch nach Lösungen gesucht.

Unsere Redaktion hakte noch einmal beim Vorsitzenden des Bäderbeirats, Friedhelm Schroeter, nach und erfuhr: Der Bau eines neuen Bades sei unterm Strich billiger als die Sanierung von vier teils schon sehr maroden Bädern. Auf einen Standort für einen möglichen Neubau habe man sich noch nicht geeinigt. Lippholthausen sei nur eine von mehreren Möglichkeiten.

 

Am 24. Februar will der Bäderbeirat sich auf eine Empfehlung einigen - und diese dem Bürgermeister mitteilen. Der muss dann damit in die politische Beratung gehen.

So weit zur Seite des Bäderbeirats.

 

Die Sportfunktionäre im SSV dagegen, so teilte Pressesprecher Wolfgang Tautz gestern mit, seien zu dem Grundkonsens gekommen, dass zwei Freibadüberdachungen am Cappenberger See und in Brambauer, der Erhalt des Familienbades Altlünen sowie der Betrieb der Kleinschwimmhalle Horstmar in Vereinsregie unbedingt notwendig seien, um den Schulschwimm- und Vereinssport sowie das Öffentlichkeitsschwimmen wie bisher zu garantieren. Es wurde jedoch seitens des SSV auch Dialogbereitschaft signalisiert, wenn sich aus den Gutachterunterlagen andere Beurteilungskriterien ergeben würden.

 

16.02.2006





Das Freibad ist unverzichtbar und fester Bestandteil des Brambauer Lebens. Die Vertreter des Trägervereins machten gestern noch einmal mobil für den Erhalt. Im Frühling wird es viele Neuerungen geben; darunter Strandkörbe und eine Boule-Arena. (Foto: UL)

Stallmann: "Freibad muss überleben"

 

Brambauer. (UL) "Das Freibad muss überleben", erklärte Klaus Stallmann auf der gestrigen Pressekonferenz. "Egal, was bis jetzt berichtet wurde, auch in Verbindung mit dem Mutter-Papier: Wir bleiben in Verhandlungen mit dem Bäderbeirat und dem Rat der Stadt".

 

Der Tenor war bei allen Anwesenden der gleiche. Brami-Vorsitzender Michael Ristovitch betonte, dass der Zusammenhalt der Brambauer Bevölkerung und der Brambauer Vereine nicht übersehen werden dürfe. Allein in den drei großen Vereinen seien 2 000 Mitglieder engagiert und die wären sich einig. Das Bad sei fester Bestandteil des Brambauer Lebens. "Keiner soll versuchen, uns das wegzunehmen", so Ristovitch weiter.

 

Manfred Pöhland sprach nicht in seiner Funktion als Gewerkschafter oder Leiter der Arbeitsloseninitiative: "In Brambauer gibt es eine Arbeitslosenquote von 23 Prozent, sehr hohe Jugendarbeitslosigkeit, soziale Brennpunkte. Da ist es wichtig, im Freizeitbereich so viel wie möglich abzufedern". Auch Eleonore Köth-Feige, Vorsitzende des Fördervereins (SFB) betonte die Bedeutung des Bades als einzigster Naherholungsstandort in der Umgebung.

 

Und der Funktion als Naherholungsgebiet will das Freibad in der kommenden Saison "noch besser und schöner" nachkommen. Einen Anfang bildet die neue Terasse, die kürzlich in Eigenarbeit fertiggestellt wurde, erklärte Paul Jahnke, Vorsitzender des Trägervereins. Jetzt steht die Renovierung des Hauses an. Es soll gedämmt werden und einen neuen, terracotta-farbigen Anstrich erhalten. Die dann neu gestaltete Cafeteria soll einen weiteren Anziehungspunkt - auch für Leute, die nicht gleichzeitig das Bad benutzen wollen - bilden. Ebenfalls geplant ist die Anlage einer Boule-Arena und die Aufstellung von Strandkörben.

 

Boule-Arena und Strandkörbebau

 

Die anfallenden Arbeiten werden wahrscheinlich von der Arbeitsloseninitiative Lünen ausgeführt. "Baubeginn" ist der 1. März. Bis zum 1. Mai soll alles fertig sein.

Am 17. April wird ein großes Osterfeuer entzündet. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr ist die Beteiligung an der WM. Dann wird ein einzigartiges Paket geboten mit Übernachtung, Beköstigung, Ausflügen, Animation für Kinder und Übertragungen an Großbildschirmen. "Und das zu familienfreundlichen Preisen. Keine Abzocke", betonte Ristovitch.

 

Aber auch eine weitere Großveranstaltung steht auf dem Programm. Pfingsten werden die Wasserball-Bundesligisten der Damen und Herren erwartet. Die Unterbringung erfolgt in der Sportschule Kaiserau, die anschließend von der spanischen Nationalmannschaft bezogen wird.

 

17.02.2006

Hat bald das letzte Stündlein für das Hallenbad Stadtmitte geschlagen?Das 52 Jahre alte Gebäude ist in ziemlich schlechten Zustand ;die Sanierung würde rund 400000 Euro kosten.Zudem liegt das Bad auf einem recht attraktiven Grundstück.(Archivfoto: JS)

Ende in Sicht für vier Schwimmbäder

 

Bäderbeirat legt sich fest: In Lünen soll es nur noch 1 Zentralbad und maximal 2 Freibäder geben

 

Lünen. (bc) Auch wenn es keine Überraschung mehr ist: Bitter ist die Nachricht trotzdem. Der Bäderbeirat empfiehlt die Schließung von beiden Hallenbädern (Mitte und Altlünen) und von beiden Kleinschwimmhallen (Brambauer und Horstmar). Im Gegenzug soll ein neues Zentralbad die Versorgung der Freizeitschwimmer, der Schwimmvereine und der Schulen abdecken.

 

Die Entscheidung fiel am Freitag in nicht öffentlicher Sitzung. Doch es handele sich um keine verbindliche Entscheidung, betonte der Vorsitzende des Bäderbeirats, Friedhelm Schroeter. Der Bäderbeirät empfehle lediglich dem Rat der Stadt eine bestimmte Vorgehensweise.

 

Dieser Empfehlung müsse der Rat erst noch zustimmen. Dies geschieht möglicherweise am 4. Mai.

Der Vorschlag des Bäderbeirates an den Rat lautet (sinngemäß) wie folgt:

· Neubau eines Zentralbades mit 25-Meter-Bahn, möglichem mit Sole-Außenbecken, und separatem Nichtschwimmerbereich. Geschätzte Kosten: 9 Mio. E. Dauer bis zur Eröffnung: rund drei Jahre. Standort: zentral. "Es gibt vier oder fünf Möglichkeiten. Auf den bestmöglichen Standort muss sich der Rat verständigen", sagte Schroeter.

 

· Mit Fertigstellung des Zentralbades werden folgende Schließungen vorgeschlagen:

a) Kleinschwimmhalle Horstmar, b) Kleinschwimmhalle Brambauer, c) Familienbad Altlünen, d) Hallenbad Stadtmitte.

 

· Das Freibad Cappenberger See soll unverändert Bestand haben. "Es wäre schön, wenn man etwas tun könnte. Aber dazu fehlt das Geld", kommentierte Schroeter. Zur Erläuterung: das Freibad wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Um es auf Vordermann (Technik) zu bringen, wären 300 000 E nötig.

 

· Über die Zukunft des Freibades Brambauer soll der Rat befinden. Schließung? Sanierung? Unveränderter Fortbestand? Zur Erläutertung: Aus Geldmangel wurde kaum investiert. 800 000 E wären nötig, um Technik, Sonnenterrasse (gesperrt), Becken und Eingangsbereich in Stand zu setzen. Der Bäderbeirat hält sich mit Empfehlungen zurück. Nur so viel war aus Schroeter herauszulocken: "Das Bad ist völlig marode."

 

 

Die Bäder in Lünen

HINTERGRUND

· Alle städtischen Bäder verursachen ein Defizit von über 2 Mio. pro Jahr. Im Rahmen der Sparvorgaben muss dieses Defizit auf 1,8 Mio. gesenkt werden.

· Nicht von den Maßnahmen betroffen ist das kleine Freibad Gahmen, das sich in Vereinsbesitz befindet.

 

27.02.2006   

 



Noch ruht das Freibad Brambauer im wohl verdienten Winterschlaf. Doch bereits in dieser Woche wurde mit dem Bau der Bouls-Bahn begonnen. Zur Saisoneröffnung soll´s auch noch neue Strandkörbe geben. (Foto: Ingo Neubold)

 Freibadsaison 2006 ist gesichert

 

 

Vorbereitung für den Sommer hat schon begonnen - Alle stehen in den Startlöchern:

 

Brambauer. (wf) Freibad-Diskussion hin - Freibad-Diskussion her: Der Trägerverein für das Freibad Brambauer begann am Dienstag und Mittwoch mit den Arbeiten zur Vorbereitung der Badesaison am 1. Mai.

Am Dienstag, so Paul Jahnke, Vorsitzender des Trägervereins, auf Anfrage unserer Zeitung, hätten Mitglieder des Löschzugs Brambauer und der Arbeitslosen-Initiative (AIL) mit den vorbereitenden Arbeiten für den Bau der Zweifach-Boule-Bahn begonnen. Rasch - noch vor dem Termin "1. März" - sei noch eine Hecke beseitigt worden und man habe mit den Erdarbeiten begonnen, die mussten allerdings gestern wegen des Schneefalls schon wieder ruhen.

 

Noch ruht das Freibad Brambauer im wohl verdienten Winterschlaf. Doch bereits in dieser Woche wurde mit dem Bau der Bouls-Bahn begonnen. Zur Saisoneröffnung soll´s auch noch neue Strandkörbe geben. (Foto: Ingo Neubold)

 

Weitere Arbeiten laufen jetzt, denn im Kioskbereich tut sich ebenfalls so einiges.



Der Kiosk erhält eine zehn Zentimeter dicke Wärmedämmschicht, im Innern sind Elektroarbeiten vonnöten und es gibt eine neue Beleuchtung. Mitte März, so Jahnke, werden die Mitglieder des Schwimmvereins die Ärmel aufkrempeln. Das Wasser wird abgelassen, die Folien abgenommen und gereinigt.

Auch die AIL steht in den Startlöchern. Noch laufe zwar der Arge-Antrag, doch es sei kein Geheimnis, dass die AIL Strandkörbe für das Freibad Brambauer bauen wollen. Die Genehmigung erwartet Manfred Pöhland Leiter der AIL, für Anfang April.

Wie´s mit dem Freibad Brambauer weiter geht, kann Paul Jahnke noch nicht sagen. Er hofft - wegen der sozialen Funktion des Bades im Ortsteil - darauf, dass es nicht geschlossen werde. Noch in diesem Monat gebe es zwei Gesprächstermine zum Thema. So viele Menschen hätten sich - über Parteigrnzen hinweg - fürs Freibad engagiert und es sei viel Geld ausgegeben worden. Die Freibadsaison ist gesichert

 

01.03.2006

Leser sagen ihre Meinung

Ein Schlag ins Gesicht aller Betreuer und Übungsleiter
Brambauer. Zur Diskussion um Einsparungen im Bäderbereich und Schließungen von Bädern erreichte uns folgender Leserbrief von Gustav Neuhäuser. Er schreibt:

LESER SCHREIBEN Kassierer des Schwimmvereins reagiert bestürzt auf Vorschläge des Bäderbeirats "Mit Bestürzung haben wir die Vorschläge des Bäderbeirates zur Kenntnis genommen eine neue Schwimmhalle mit einem 25-Meter-Becken zu planen. Was sollen die Schwimmer und besonders die Wasserballer damit anfangen. Da im Bäderbeirat Sachverständige sitzen die eigentlich wissen müßten, dass ab einer gewissen Klassenzugehörigkeit diese Beckengröße nicht ausreicht, können wir diese Vorgaben absolut nicht nachvollziehen.

 

Wo sollen denn die zahlreichen Jugend- und Seniormannschaften des SV Brambauer und natürlich des SV Lünen ihre Heimspiele und ihr Training durchführen.

 

Wieder in Kamen, Dortmund, Bork oder Gladbeck? Gerade der SV Brambauer hat immer an der Seite der Bädergesellschaft gestanden wenn es galt Kosten zu sparen in der Hoffnung, dass sich dies einmal auszahlt und unser geliebte und mit viel Herzblut betriebener Sport wieder in Lünen betrieben werden kann.

 

Diese, jetzt angekündigten Aussichten, sind ein Schlag ins Gesicht aller ehrenamtlichen Betreuer und Übungsleiter in unserem Verein.

 

Was meinen Sie, Herr Schroeter, wie sich Trainer, Spieler und Vorstand fühlen, die den SV Brambauer in den letzten Jahren auf dieses Niveau gehoben haben? Der SV Brambauer ist mit seinen Erfolgen im Jugend- und Seniorenbereich mittlerweile eine feste Größe im Deutschen Schwimmerverband.

 

Herr Salmen kann ihnen sicher Auskunft dazu geben. Was sagen wir eigentlich nach diesen Ankündigungen unseren Sponsoren? Sie können sich sicher vorstellen, dass die Unterstützung für unseren Verein und insbesondere für unsere 2. BL-Mannschaft nun gegen null tendiert.

 

Jahrelang haben Sie unserem Konzept vertraut und uns großzügig unterstützt. Das wird nun bald Geschichte sein. Wenn diese Vorgabe umgesetzt wird bedeutet dies das Aus des Schwimm-und Wasserballsports in Brambauer und auch den Niedergang des gesamten Vereins.

 

Noch ist, wie angekündigt, keine endgültige Entscheidung gefallen und wir appellieren an die in der Verantwortung befindlichen Politiker, bei allen Sparzwängen, eine vernünftige Entscheidung pro Sport zu treffen.

 

Diesen Appell richten wir natürlich insbesondere an unsere Ratsvertreter aus Brambauer. Helfen Sie uns!"

 

Gustav Neuhäuser
Vorstandsmitglied des SV Brambauer

02.03.2006

 


Leserbrife müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen, die sich das Recht auf Kürzung vorbehält.

Aktuelle Probleme schnitt die CDU mit ihrem Vorsitzenden Paul Jahnke beim Frühlings-Kaffeetrinken an. (Foto: IK/PiLi)

CDU bekräftigt Forderung nach Erhaltung des Freibades

 

Frühlings-Kaffeetrinken - Wunsch nach dezentraler Jugendarbeit - Ladenmieten senken

 

Brambauer. (IK/PiLi) Zum zweiten Frühlings-Kaffeetrinken der CDU Brambauer fanden sich über 40 Mitglieder im Saal des Bürgerhauses ein, um bei einem gemütlichen Zusammensein über aktuelle Probleme des Stadtteils zu diskutieren.

 

Dazu gehörte der Erhalt des Freibades und der Bürgerberatungsstelle genauso wie die Forderung nach dezentraler Jugendarbeit. "Wir sehen im Erhalt des Freibades nicht nur die Notwendigkeit, den Vereinen und Schulen eine Versorgung zu gewährleisten, sondern es hat auch für die Öffentlichkeit eine nicht zu unterschätzende Bedeutung", beteuert der Vorsitzende Paul Jahnke. Wiederholt hatte sich die Union bereits für eine Standortsicherung des Bades eingesetzt. Nach ihrer Ansicht sind das Einzugsgebiet und die Nachfrage groß genug, und sie wertet den Ort auf. "Neben den Brambauer Gästen haben wir viele Besucher aus Brechten, Mengede und Eving", so Jahnke. "Wird das Waltroper Freibad tatsächlich geschlossen, würden von dort weitere Gäste kommen."

 

Mit Spannung wird die nächste Ratssitzung am 4. Mai erwartet, in der die Bädergesellschaft ein Schwimmbadkonzept vorlegen wird. Die Bürgerberatungsstelle zu schließen, mache zur Zeit keinen Sinn, meint die CDU. "Zumindest solange wir für die Räume im Kestinghaus Miete bezahlen müssen," meint Jahnke. Erst wenn der Mietvertrag ausläuft, könne sich die CDU das vorstellen, wenn nicht anders Kosten zu sparen seien, als den Bürgerservice einzustellen. Eine Außenstelle müsse bleiben.

 

Eine klare Meinung haben die Mitglieder zu der Förderung der Jugendarbeit im Bürgerhaus. "Es muss eine dezentrale Jugendarbeit geben", so der Ortsunions-Vorsitzende, "nicht alle Jugendlichen sind in Sportvereinen oder anderweitig aktiv, und da ist es wichtig, dass Vororte auch Treffpunkte für junge Menschen anbieten."

 

Ferner wurde die Belebung der Waltroper Straße diskutiert. Ein Vorschlag der Union: Hausbesitzer und Verpächter sollten über eine Senkung der Mieten nachdenken. Viele Einzelhändler, die über eine Ansiedlung nachdenken, würden von den hohen Mieten abgeschreckt.

 

06.04.2006



Im Freibad Brambauer ist gerade Frühjahrsputz. Unser Bild zeigt Horst Winterberg, der die Becken reinigt. (Foto: IK/PiLi)

Freibad: Bald wird die Saison eröffnet

Seifenlauge und Arbeiter sind Schon im Einsatz

 

Bambauer. (IK/PiLi) Die Vorbereitungen auf die kommende Badesaison laufen im Freibad Brambauer auf Hochtouren. Und wie jedes Jahr wird die Zeit kurz vor der Eröffnung genutzt, um alles auf Hochglanz zu reinigen.

 

Eine Menge Schmutz und Laub haben sich in den Wintermonaten in den Schwimmbecken angehäuft. Auch Algen konnten sich ungehindert vermehren und verleihen dem ungereinigten Wasser eine dunkelgrüne Farbe.

 

Seit Tagen sind nun die Helfer des Schwimmvereins damit beschäftigt, diesen Zustand zu ändern. Unterstützt werden sie durch die fleißigen Kräfte der Arbeitsloseninitiative (AI), die sich hauptsächlich um die gärtnerischen Arbeiten und die Pflege des Geländes kümmern.

 

Rund zwei bis zweieinhalb Millionen Liter Leitungswasser werden abgelassen. Wurde das Wasser früher noch teuer in die Abwässerkanäle geleitet, ist nun die Freiwillige Feuerwehr Brambauer vor Ort und pumpt diese in den benachbarten Overthun-Teich. Durch einen Überlauf am Teich fließt es in einen Bach, der letztendlich in die Lippe mündet.

 

Ist das Becken leer, heißt es dann: die Wände dampfstrahlen, mit Seifenlauge schrubben und nachspülen.

Akribisch müssen momentan die Außentemperaturen berücksichtigt werden, denn "die Beckenwand ist mit einer Kunststofffolie versiegelt, die durch Frost zerstört werden kann", erklärt Klaus Gürtler vom Schwimmverein, "dafür reichen bereits feinste Haarrisse aus, die sich durch Frost erweitern und die Folie undicht werden lässt." Der Grund auch, weshalb über die Wintermonate das Wasser im Becken bleibt. Sinken die Außentemperaturen so tief, dass das Wasser gefrieren kann, springt eine Pumpe an, die das Wasser zum Zirkulieren bringt und so das Gefrieren verhindert.

 

"Eine Spezialfirma wird in diesen Tagen vorbei kommen, die Folie begutachten und undichte Stellen ausbessern", so Gürtler. "Wir hoffen, dass sich die Reparaturen in diesem Jahr in Grenzen halten", sagt Paul Jahnke, Vorsitzender des Freibad-Trägervereins. Sobald alles wieder pikobello ist, kann es losgehen: Dann wird frisches Wasser eingelassen, die Umwälzanlage und das Heizungssystem angeschmissen, werden Chemikalien zugeführt.

 

Bereits Pfingssamstag und -sonntag kommt es zum ersten Highlight: Die deutsche Meisterschaft im Wasserballturnier wird im Freibad ausgetragen. Die vier besten deutschen Mannschaften, jeweils Damen und Herren, kämpfen dann um den Deutschen Pokal. Dafür wird auf der südlichen Seite des Beckens extra eine eigene Tribüne errichtet, auf der rund 500 Zuschauer Platz haben werden.

 

Am 1. Mai geht´s los

HINTERGRUND

· Die Saisoneröffnung erfolgt voraussichtlich am 1. Mai. Voraussetzung: Das Wetter spielt mit, die Arbeiter werden rechtzeitig mit den Arbeiten fertig und es sind keine unerwartetene Reparaturen mehr nötig.

· Eintrittskarten können schon im Vorverkauf erworben werden. Die Preise wurden NICHT erhöht. Doch bisher laufe der Vorverkauf nur schleppend, bedauert Paul Jahnke, Vorsitzender des Trägervereins. Das kalte Wetter und die Diskussionen um eine mögliche Freibad-Schließung seien nicht förderlich gewesen. Doch fest steht, dass das Freibad auf jeden Fall den gesamten Sommer 2006 geöffnet ist, betont Jahnke.

· Karten gibt es in den Volksbanken, in der Sparkpasse, bei Optik Beyer und im Reisebüro Hufnagel. Preisbeispiele: die Jahreskarte für Erwachsene kostet 46 E; eine Zehnerkarte für Kinder kostet 13,50 E. (bc)

 

10.04.2006

"Das Protokoll, das die Empfehlung des Bäderbeirats enhält, geht noch in dieser Woche an den Bürgermeister." Dr. Achim Grunenberg, Chef der Stadtwerke und der Bäder GmbH

Schwimmvereine drängeln: Was wird nun aus den Lüner Bädern?

 

Vorentscheidung ist gefallen - aber noch geheim

 

Lünen. (bc) Die unendliche Geschichte der Lüner Bäder scheint nun zu einem Ende zu kommen. "Auf meinem Schreibtisch liegt das Protokoll, das die Empfehlung des Bäderbeirats für die weitere Vorgehensweise enthält. Dieses Protokoll geht noch in dieser Woche an den Bügermeister."

 

Das sagte gestern Dr. Achim Grundenberg, Chef der Stadtwerke und der Bäder GmbH.

 

Seit Jahren tagt und berät sich der Bäderbeirat zur Zukunft der Lüner Bäderlandschaft. Auch Gutachter wurden zu Rate gezogen. Denn die immensen Zuschüsse der Lüner Bäder müssen drastisch reduziert werden; zudem gibt es einen gewaltigen Sanierungsstau.

 

Die Empfehlung auf dem noch geheimen Protokoll wird - über den Bürgermeister - an den Rat weitergeleitet, der dann über mögliche Schließungen von Bädern entscheiden muss - wahrscheinlich am 4. Mai.

 

Grunenberg hielt sich mit inhaltlichen Angaben zurück. Doch der Vorsitzende des Bäderbeirats, Friedhelm Schroeter, hatte im Vorfeld schon die grobe Marschrichtung vorgegeben: Auf dem Prüfstand stehen ALLE Bäder, außer dem Freibad am Cappenberger See. Statt millionenschwerer Sanierungen wünscht sich der Bäderbeirat einen Neubau. Den müssten die Stadtwerke stemmen. Doch dürfen diese das überhaupt, da doch der Gesetzgeber derartige "steuerliche Querverbünde" unterbinden will? "Sobald wir eine Entscheidung des Rates haben, werden wir unsere weiteren Vorgehensweise vom Finanzamt prüfen lassen", versprach Grunenberg.

 

Doch was ist die weitere Vorgehensweise? Das wollen auch die 3 500 Mitglieder der SG Lünen (Startgemeinschaft) wissen. In einem offenen Brief wandten sie sich gestern an den Bäderbeirat und kritisierten, dass es niemals den angebotenen Dialog mit den "mit Fachkompetenz ausgestatteten Gesprächsparnern" der Schwimmvereine gegeben und die SG nie das zuletzt eingeholte Gutachten zu sehen bekommen habe. Die Politiker, die über die Zukunft der Bäder entscheiden, müssten doch auch die Benutzer anhören, um sich eine funierte Meinung zu bilden, meint SG-Vorsitzender Christian Zapp - und bat eindringlich um einen aktuellen Informationsstand.

 

13.04.2006



Jahnke gibt Bäder-Beirat volle Deckung

 

 

Vorsitzender der CDU-Ortsunion im Interview

 

BRAMBAUER. Freibad? Erhalten. „Stadt mach Platz“? Fördergelder beantragen. Waltroper Straße? Feinstaub messen. Die CDU-Ortsunion hat viel vor. Was? Wir interviewten den Vorsitzenden Paul Jahnke.

 

 

Stadtplanerin Astrid Linn war Dienstagabend Gas Ihrer CDU-Vorstandssitzung Was war das Interessanteste?

 

Jahnke: Ihr Szenario, wo nach Brambauer aktuell ein Erweiterungs-Potenzial von ca. 200 Wohneinheiten hat und dass der Bedarf an Single-Wohnungen zunimmt und die Nachfrage nach Familienwohnungen abnehmen wird. Darauf muss man sich einstellen.

 

Was sind die drei wichtigsten Ziele der Ortsunion?

 

Jahnke: Erhalt unseres schönen Freibads, gar keine Frage, dann müssen wir beim Wettbewerb „Stadt macht Platz“ weiterkommen, die Fördergelder beantragen und zusehen, dass wir den zehnprozentigen Eigenanteil der Stadt von ca. 20 000 Euro hinkriegen.

 

Sie gehörten immer zu denen, die bei diesem Projekt am lautesten geklatscht haben für die Bramis und die Glückaufwohnungsbau. Erklärung bitte.

Jahnke: Brami-Gemeinschaft und die Glückauf haben sich mit Rat, Tat und großem Engagement diesem Projekt, das so wichtig ist für die Waltroper Straße und ganz Brambauer, auf eine lobenswerte Weise verschrieben. Das ist einfach großartig.

 

Teilen Sie die Kritik von Stadtsportverband und dem Förderverein Freibad Brambauer, wonach es Bäder-Beirat unter dem Vorsitz ihres Parteifreundes Friedhelm Schroeter an Transparenz und Information der Öffentlichkeit den Vereinen gegenüber beim Bäderkonzept habe mangeln lassen?

 

Jahnke: Nein, diese Kritik kann ich deswegen nicht teilen, weil ich vielmehr den Eindruck gewonnen habe, dass wir, ich spreche jetzt für die CDU-Ortsunion Brambauer, sehr wohl informiert und eingebunden wurden in die Planungen zur Bäderlandschaft. Wir gehen im Übrigen davon aus, dass der Rat der Stadt in seiner Sitzung Anfang Mai eine für unser Brambauer Freibad positive Entscheidung treffen wird.

 

Ganz sicher sind Sie nicht?

Jahnke: Sicher könnte ich nur sein, wenn ich ein Prophet wäre, ich bin aber Paul Jahnke.

 

Sind Sie beunruhigt, vielleicht sogar in Sorge, über den Brandanschlag, der am Ostermontag auf die Räume des Sozial- und Kulturvereins deutscher und türkischer Freunde an der Diesterwegstraße verübt wurd?

 

Jahnke: Absolut, ich verurteile diese schändliche Tat auf das Schärfste. Ich hoffe nur, dass es sich bei diesem Anschlag nit um ein Verbrechen mit rassistischem Hintergrund der Täter handelt. Ich werde mit der Ortsunion bald ein Gespräch mit dem Moscheeverein führen. Wir müssen den Dialog mit unseren Mitbürgern mit Migrationshintergrund vertiefen. Im Gespräch liegt der Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis.

 

Sie sind auch Vorsitzender im Trägerverein Freibad Brambauer. Können Sie versprechen, dass die neue Badesaison, wie versprochen, am 1.Mai eröffnet wird?

 

Jahnke: Kann ich, ja. Wir sind gerade dabei, das Freibad auszuwintern und für die Saison fit zu machen. Ich bin bester Dinge, dass wir am 1.Mai die neue Freibad-Saison begrüßen können. Bis dahin wird übrigens auch der neue Kiosk fertig sein und sich die Anlage noch freundlichen präsentieren. Das sollte auch die Politik gesamtstädtisch zur Kenntnis nehmen.

 

Das Gespräch führte Karl-Heinz Knepper, die Fotos schoss Frank Bock.

 

20.04.2006

Sollen nach Meinung des Bäderbeirates geschlossen werden, sobald ein neues Zentralbad errichtet ist: Hallenbad Stadtmitte, Kleinschwimmhalle Brambauer, Kleinschwimmhalle Horstmar und Hallenbad Altlünen (im Uhrzeigersinn). (Fotos: Neubold/Archiv)

Zentralbad statt Mitte und Altlünen

 

Von Katja Sponholz

 

Lünen. Nun ist es also raus: Die beiden Hallenbäder Stadtmitte und Altlünen, das Freibad Brambauer und die Kleinschwimmhallen in Brambauer und Horstmar sollen geschlossen werden. Statt dessen soll an einem noch festzulegenden zentralen Standort ein Zentralhallenbad errichtet werden. Das zumindest sieht das Bäderkonzept vor, das Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick gestern präsentierte und über das der Rat am 4. Mai entscheidet.

 

Mit diesen Maßnahmen - wobei das Freibad Cappenberger See ohne zusätzliche Investitionen im bisherigen Umfang fortgeführt werden soll - könnte das Defizit der Bädergesellschaft Lünen mbH absehbar auf rund 1,95 Mio. Euro beschränkt werden. Die Aufsichtsbehörde hat der Stadt jährliche Bäderverluste in Höhe von 1,8 Mio. Euro zugestanden, "aber unter diesen 1,95 Mio. Euro ist es nicht zu machen", kommentierte Stodollick. Ein zweiter Beschlussvorschlag würde das Defizit der Bädergesellschaft Lünen mbH sogar noch um weitere 200 000 Euro aufstocken - aber dafür dem Stadtteil Brambauer zumindest noch ein Freibad sichern. Jene Alternative sieht nämlich vor, dass für die Sanierung der Freibadanlage ein Investitionsvolumen von maximal 1,3 Mio. Euro bereitgestellt werden könne, "sofern das Freibad Brambauer auf Grundlage eines Kontinuität gewährleistenden, langfristigen Vertrages durch einen Träger-/Förderverein weiter betrieben werden kann." Damit verbunden wäre jedoch auch eine deutliche Reduzierung der Wasserflächen: von jetzt weit über 2 000 qm zu einer nicht überdachten Wasserfläche von etwa 500 qm.

 

Die Ratsvorlage sieht dabei vor, dass der Betrieb in den Hallenbädern und Kleinschwimmhallen erst dann eingestellt wird, wenn ein neues Zentralhallenbad eröffnet wird, das mit einem Investitionsvolumen von etwa 9,5 Millionen Euro (ohne Grunderwerbskosten) von der Bädergesellschaft errichtet und betrieben werden soll. Hinter den Kulissen diskutiert man als Standort bereits den Bereich Lippholthausen (Nähe Segelflugplatz) oder auch das Stadtwerke-Gelände in Nähe des Schalthauses.

 

Ratssitzung am Donnerstag, 4. Mai, ab 16.15 Uhr im Sitzungssaal 1 des Rathauses.

 

Wasserfläche ändert sich

FAKTEN

· Die städtischen Bäder verursachen jährlich ein Defizit von rund 2,2 Millionen Euro. Doch die Zahl täuscht über die aktuelle Situation noch hinweg: Weil es einen riesigen Instandhaltungsstau gibt, müsste man zusätzlich rund 2,5 Mio. Euro in die Sanierung der Bäder stecken.

· Nicht nur die Qualität der Bäderlandschaft soll sich ändern, sondern auch die Wasserfläche. Die Bäder, die geschlossen werden sollen, verfügen über insgesamt 928,5 qm, aufgeteilt auf Altlünen (350 qm, davon 100 qm Nichtschwimmerbecken), Mitte (312,5 qm) und die Kleinschwimmhallen in Brambauer und Horstmar (mit je 133 qm).

· Das geplante Zentralhallenbad hätte 970 qm gedeckte Wasserfläche plus einem kleinen Außenbecken mit 100 qm. Falls es eine Lösung für das Freibad Brambauer gibt, würde die Fläche hier von über 2 000 qm auf etwa 500 qm verkleinert.

· Das Freibad Cappenberger See bliebe unverändert bei 2 820 Quadratmetern. (tja)

 

25.04.2006



"Wir haben künftig vielleicht weit weniger Wasserfläche zur Verfügung - aber die steht eben zukunftsfähig zur Verfügung" Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick

Bäder-Überdachung wäre inakzeptabel

 

Bürgermeister begründet Konzept

 

Lünen. (tja) Das neue Bäderkonzept, das Bürgermeister Stodollick der Presse präsentierte, stieß auf ein geteiltes Echo in der Politik. Wie berichtet, sieht der Beschlussvorschlag für den Rat am 4. Mai vor, die Hallenbäder Stadtmitte und Altlünen, die Kleinschwimmhallen Brambauer und Horstmar und eventuell das Freibad Brambauer zu schließen, sobald ein neues Zentralhallenbad errichtet ist.

 

"Aus Sicht der CDU wird eine Entscheidung in der Ratssitzung am 4. Mai nicht fallen", betonte Fraktionssprecher Michael Zawisch. "Entgegen dem schriftlich vorliegenden Beschlussvorschlag, der im übrigen von den zitierten Äußerungen des Bürgermeisters abweicht, wird von Seiten der CDU-Fraktion ein Eckwertbeschluss gefasst, der mit weiteren Zahlen und Fakten vorbereitet dann in einer der nächsten Ratssitzungen in einen Umsetzungsbeschluss mündet." Von einem Umsetzungsbeschluss beziehungsweise einer Entscheidung in der Mai-Sitzung könne daher nicht gesprochen werden.

 

Für die SPD kündigte Fraktionssprecher Jochen Otto bereits an, dass man den ersten Vorschlag, bei dem es darum gehe, ein neues Zentralbad zu bauen und die anderen Bäder zu schließen, mittragen werde. Für den zweiten Aspekt - der Zukunft des Freibades Brambauer hingegen - gäbe es noch Klärungsbedarf. "Die Fraktion hat die Verwaltung beauftragt, bevor wir jetzt schon unser Plazet dazu geben sollen, dass man mit dem Brambauer Träger- und Förderverein vorab wirklich eine dauerhafte starke Trägerstruktur sicherstellt. Das ist für uns Voraussetzung." Denn es könne nicht sein, dass man 1,3 Mio. Euro in die Sanierung stecke, "und dann können oder wollen die verantwortlichen Leute den Betrieb auf einmal in ein oder zwei Jahren nicht mehr weiterführen und wir stehen da." Wenn es jedoch gelinge, eine dauerhafte Trägerschaft herzustellen - wobei Otto keine Jahreszahl nennen wollte - "dann wird die SPD-Fraktion aller Voraussicht nach bereit sein, das mitzutragen."

 

Für Bündnis 90/Die Grünen ist die Position schon klar. "Wir sehen die Vorschläge des Bäderbeirates kritisch", sagte Fraktionssprecher Bernd Gregarek. Prioriät müsse die Gewährleistung des Schulsports sein, der eine herausragende Rolle einnehme - ebenso wie die Förderung der Jugendarbeit der Schwimmvereine. Die Konzeption eines einzigen Bades im Zentrum der Stadt reiche dabei nicht aus; dass hier drei bis vier Klassen parallel unterrichtet werden könnten, halten die Grünen für unrealistisch. Gregarek: "Deshalb werden wir uns sowohl für die Erhaltung des Hallenbades in Altlünen wie auch des Freibads Brambauer einsetzen." Zudem favorisiere man eine Traglufthallen-Konzeption für das Freibad Brambauer.

 

Thomas Gössing (CDU), Mitglied des Bäderbeirates, gab gestern zu, dass er sich ursprünglich für die zweipolige Lösung (Überdachung der Freibäder Brambauer und Cappenberg) ausgesprochen habe. "Mich haben aber die gutachterlichen Stellungnahmen überzeugt, dass es nicht finanzierbar wäre." Diese Variante hätte zwar eine hohe Akzeptanz gebracht, aber Familien und Bürgerschaft am wenigsten berücksichtigt. "Das geht nicht", so Gössing, "so sehr ich mich auch für die Vereine einsetzen mag." Mit dem neuen Konzept und einem "Top-Bad" sehe er jedoch einen echten Mehrwert für Lünen. Deshalb werde er "aus tiefster Überzeugung" diesen Vorschlag vertreten. Allerdings müsse es jetzt noch eine ausgiebige Diskussion in den Fachausschüssen und mit den Betroffenen geben. Ein Beschluss sollte daher erst nach der Sommerpause fallen.

 

25.04.2006



In wenigen Tagen ist das Freibad betriebsbereit für die Sommersaison.Wenn der Rat am 4. Mai für den Beschlussvorschlag Nr. zwei der Verwaltung stimmt,gibt es eine Chance für den Erhalt des Bades.Den engagierten Ehrenamtlichen wäre es zu wünschen

Appell : Abstimmen für Freibaderhalt

 

Ratsvorschlag mit zwei Beschlussvorschlägen - Förder-/Trägerverein: Könten mit "Nr.2" leben

 

Brambauer. (wf) Nun liegt also der Beschlussvorschlag zu den Bädern in Lünen für die Ratssitzung am 4. Mai auf dem Tisch. Und das Freibad Brambauer könnte gerettet werden, wenn der Vorschlag Nummer 2 von der Mehrheit der Politiker abgesegnet wird.

 

Denn nur dann würde das Freibad Brambauer nicht geschlossen, sondern verkleinert. Denn der erste Teil sieht nicht nur eine Komplettschließung der Kleinschwimmhalle sondern auch des Freibades vor. Teil zwei aber öffnet den Weg für einen Erhalt des Freibades. "Sofern das Freibad Brambauer auf Grundlage eines Kontinuität gewährleistenden, langfristigen Vertrages durch einen Träger-/Förderverein weiter betrieben werden kann, wird für die Sanierung dieser Freibadanlage ein Investitionsvolumen von maximal 1,3 Millionen Euro bereitgestellt. Damit erhöht sich das Defizit der Bädergesellschaft Lünen mbH um bis ca. 200 000 Euro pro Jahr. Dabei wird von einer nicht überdachten Wasserfläche von etwa 500 Quadratmetern ausgegangen", heißt es in dem Beschlussvorschlag.

 

Klaus Stallmann, Vorsitzender des Trägervereins, reagierte gestern auf die Nachricht: "Wir würden uns freuen, wenn der Rat den Beschlussvorschlag Nummer zwei absegnen würde. Dann wären der Förder- und der Trägerverein in der Lage, das Freibad Brambauer mit einem Investitionsvolumen von 1,3 Millionen Euro so instand zu setzen, dass es für die nächsten zehn bis 15 Jahre durchhält." Mit der Summe wäre es laut Stallmann zu schaffen, die Technik zu erneuern, sowie den Sanitär- und Umkleidebereich und das Schwimmbecken könne verkleinert und erneuert werden. "500 Quadratmeter für das Schwimmerbecken, das jetzt rund 1 000 Quadratmeter groß ist, wären aber zu wenig", so Stallmann. Es würde aber aus Sicht des Träger- und Fördervereins reichen, wenn das Becken 32 mal 21 Meter groß würde. "Wir brauchen aber zunächst den Beschluss". Stallmann fordert nun von den Ratsmitgliedern, im Sinne des "Vorschlags Nr. 2" abzustimmen. "Dann würde dem groß?en Engagement der Ehrenamtlichen Rechnung getragen." Eine Stellungnahme des Schwimmvereins war gestern nicht zu erhalten. Der Verein brauche aber die Kleinschwimmhalle, so Stallmann, weil dort tagtäglich die Kurse laufen, und von denen lebe der Schwimmverein mit seinen über 800 Mitgliedern.

 

Am 8. Mai tagt der Förderverein und am 30. Mai der Trägerverein. "Und die brauchen jetzt Planungssicherheit," so Stallmann.

 

25.04.2006

"Der Schwimmverein Brambauer braucht die Kleinschwimmhalle. Sie ist für uns die Basis unserer Vereinsarbeit." Armin Hunke ist 2. Vorsitzender des Schwimmvereins.

Haustein: Ohne Schwimmverein läuft das Freibad nicht

 

Diskussion um Ratsvorlage geht weiter - Schwimmverein und SPD-Ortsverein mit ersten Reaktionen

 

Brambauer. (wf) Der nun vorliegende Beschlussvorschlag der Verwaltung zum Bäderkonzept in Lünen beschäftigt auch die Mitglieder des Schwimmvereins Brambauer. Nachdem der Trägerverein und der Förderverein bereits vorgestern Stellung genommen hatten (wie gestern berichtet), lag es nahe, dass auch der Schwimmverein Brambauer mit einer Stellungnahme an die Öffentlichkeit gehen würde.

 

Doch der Schwimmverein Brambauer will sich zunächst noch bedeckt halten, wie der 2. Vorsitzende Armin Hunke gestern auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte. Es stünden noch Gespräche im Schwimmverein Brambauer und auch Abstimmungsgespräche mit den anderen Schwimmvereinen in der Stadt aus. "Wir möchten gern´ mit einer Stimme reden", so Hunke gestern. "Wir vertreten schließlich die Interessen aller Schwimmvereine in der Stadt".

 

Eines sei aber klar (wie auch bereits gestern berichtet). Hunke: "Der Schwimmverein Brambauer braucht die Kleinschwimmhalle. Sie ist für uns als Vereine eine Basis, weil dort der Breitensport abgewickelt wird".

Das treffe aber eigentlich für alle Lüner Schwimmvereine genau so zu. Armin Hunke fordert von Rat und Verwaltung der Stadt zunächst einmal nur eines: "Wir brauchen einen vertretbaren Kompromiss". Ob darin auch ein größeres Schwimmerbecken als das in der Beschlussvorlage Nr. 2 für den Rat am 4. Mai vorgesehene 500-Quadratmeter-Becken enthalten ist, bleibt abzuwarten.

 

Michael Haustein, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Brambauer, reagierte gestern auch zunächst eher zurückhaltend. Man wisse, dass sehr viel Herzblut in allem stecke, was das Freibad Brambauer betreffe, so Haustein. "Der SPD-Ortsverein Brambauer würde auf keinen Fall der Beschlussvorschlage Nummer 1 zustimmen, die vorsieht, u.a. das Freibad und die Kleinschwimmhalle Brambauer zu schließen". Der Variante Nummer 2 könne der SPD- Ortsverein unter gewissen Umständen zustimmen. Es bestehe aber noch Diskussionsbedarf, was die Größe der künftigen Wasserfläche betreffe, so Haustein. Auch für den SPD-Ortsvereionsvorsitzenden ist klar: "Ohne den Schwimmverein würde das Freibad Brambauer aber nicht laufen".

 

26.04.2006

Bäder-Beschluss am 4. Mai fraglich

 

Lünen. (tja) Das neue Bäderkonzept, das Bürgermeister Stodollick der Presse präsentierte, stieß auf ein geteiltes Echo in der Politik. Wie berichtet, sieht der Beschlussvorschlag für den Rat am 4. Mai vor, die Hallenbäder Stadtmitte und Altlünen, die Kleinschwimmhallen Brambauer und Horstmar und eventuell das Freibad Brambauer zu schließen, sobald ein neues Zentralhallenbad errichtet ist.
 

"Aus Sicht der CDU wird eine Entscheidung in der Ratssitzung am 4. Mai nicht fallen", betonte Fraktionssprecher Michael Zawisch. "Entgegen dem schriftlich vorliegenden Beschlussvorschlag, der im übrigen von den zitierten Äußerungen des Bürgermeisters abweicht, wird von Seiten der CDU-Fraktion ein Eckwertbeschluss gefasst, der mit weiteren Zahlen und Fakten vorbereitet dann in einer der nächsten Ratssitzungen in einen Umsetzungsbeschluss mündet." Von einem Umsetzungsbeschluss beziehungsweise einer Entscheidung in der Mai-Sitzung könne daher nicht gesprochen werden.

 

Für die SPD kündigte Fraktionssprecher Jochen Otto bereits an, dass man den ersten Vorschlag, bei dem es darum gehe, ein neues Zentralbad zu bauen und die anderen Bäder zu schließen, mittragen werde. Für den zweiten Aspekt - der Zukunft des Freibades Brambauer hingegen - gäbe es noch Klärungsbedarf. "Die Fraktion hat die Verwaltung beauftragt, bevor wir jetzt schon unser Plazet dazu geben sollen, dass man mit dem Brambauer Träger- und Förderverein vorab wirklich eine dauerhafte starke Trägerstruktur sicherstellt. Das ist für uns Voraussetzung." Denn es könne nicht sein, dass man 1,3 Mio. Euro in die Sanierung stecke, "und dann können oder wollen die verantwortlichen Leute den Betrieb auf einmal in ein oder zwei Jahren nicht mehr weiterführen und wir stehen da." Wenn es jedoch gelinge, eine dauerhafte Trägerschaft herzustellen - wobei Otto keine Jahreszahl nennen wollte - "dann wird die SPD-Fraktion aller Voraussicht nach bereit sein, das mitzutragen."

 

Für Bündnis 90/Die Grünen ist die Position schon klar. "Wir sehen die Vorschläge des Bäderbeirates kritisch", sagte Fraktionssprecher Bernd Gregarek. Prioriät müsse die Gewährleistung des Schulsports sein, der eine herausragende Rolle einnehme - ebenso wie die Förderung der Jugendarbeit der Schwimmvereine. Die Konzeption eines einzigen Bades im Zentrum der Stadt reiche dabei nicht aus; dass hier drei bis vier Klassen parallel unterrichtet werden könnten, halten die Grünen für unrealistisch. Gregarek: "Deshalb werden wir uns sowohl für die Erhaltung des Hallenbades in Altlünen wie auch des Freibads Brambauer einsetzen." Zudem favorisiere man eine Traglufthallen-Konzeption für das Freibad Brambauer.

 

Thomas Gössing (CDU), Mitglied des Bäderbeirates, gab gestern zu, dass er sich ursprünglich für die zweipolige Lösung (Überdachung der Freibäder Brambauer und Cappenberg) ausgesprochen habe. "Mich haben aber die gutachterlichen Stellungnahmen überzeugt, dass es nicht finanzierbar wäre." Diese Variante hätte zwar eine hohe Akzeptanz gebracht, aber Familien und Bürgerschaft am wenigsten berücksichtigt. "Das geht nicht", so Gössing, "so sehr ich mich auch für die Vereine einsetzen mag." Mit dem neuen Konzept und einem "Top-Bad" sehe er jedoch einen echten Mehrwert für Lünen. Deshalb werde er "aus tiefster Überzeugung" diesen Vorschlag vertreten. Allerdings müsse es jetzt noch eine ausgiebige Diskussion in den Fachausschüssen und mit den Betroffenen geben. Ein Beschluss sollte daher erst nach der Sommerpause fallen.

 

26.04.2006


Auch dieser neugierige gefiederte Besucher "testete" im vergangenen Sommer die Qualität des Freibadwassers in Brambauer; bestaunt von den Badegästen. (Foto: Archiv)

Helfer im Einsatz - Freibadsaison startet am 1. Mai

 

Brambauer. (wf) Mit ungebrochenem Engagement sind die Mitglieder des Fördervereins und des Trägervereins für das Freibad Brambauer und des Schwimmvereins im Einsatz. Denn am 1. Mai wird die Freibadsaison im beliebten Bad eröffnet.

 

Die Freiluft- und Schwimmfans dürfen sich dann auf ein adrett gestaltetes Gelände freuen, und auch das Schwimmbadwasser entspricht dann allen Anforderungen. Geöffnet ist das Freibad in der Saison zu unterschiedlichen Zeiten. So ist das Bad im Mai und September von 6.30 bis 10 Uhr und von13 bis 19.30 Uhr geöffnet. Von Juni bis August ist das Freibad Brambauer durchgehend von 9 bis 19.30 Uhr geöffnet. Frühschwimmern steht es durchgehend ab 6.30 bis 19.30 Uhr zur Verfügung.

 

Auch ein Abendschwimmen wird im Freibad Brambauer während der Saison angeboten, und zwar mittwochs von 19.30 bis 22 Uhr.

 

Moderat sind auch die Eintrittspreise. So zahlen Erwachsene 3 Euro, Kinder bis zu zwölf Jahren 1,50 Euro; Kinder ab 13 Jahren zahlen 2 Euro; genauso Auszubildende, Zivildienstleistende, Behinderte. Familienkarten kosten 6,50 Euro. Und noch ein "Bonbon" gibt´s in der neuen Freibadsaison: Der Kiosk wurde komplett neu gestaltet und präsentiert sich nun in neuem Glanz als respektables Freibad-Café. Es kann während der Badezeiten übrigens auch besucht werden, ohne dass man im Freibad schwimmt, heißt es aus Kreisen der Freibadförderer.

 

26.04.2006

 



"Rat soll sich für Freibad-Erhalt entscheiden"

 

Brambauer. Der Pressesprecher der Ulu Moschee und gleichzeitiges Migrationsratsmitglied, Yusuf Yavuz, hat Stellung bezogen zu den Plänen fürs Freibad Brambauer. Er teilte mit: " Noch ist es da, das Freibad Brambauer, aber wie lange wohl noch? Schon seit Monaten ist das Thema nicht nur in Brambauer, sondern auch bei der Stadtverwaltung Lünen präsent. Soll es geschlossen werden? Der ortsansässige Trägerverein ist seit 2003 Betreiber des Freibades und seit Januar 2005 auch Betreiber der Kleinschwimmhalle. Immer wieder wird in der Presse diskutiert und werden neue Pläne geschmiedet. Sogar ein Förderverein wurde gegründet, der FFB. Durch Trägerverein und Förderverein werden für die Stadt enorme Kosten erspart. Wenn das Freibad geschlossen würde, wäre dies ein Verlust für alle Brambauer Bürger. Die öffentlichen Einrichtungen wie Freibad, Hallenbad, Bürgerhaus, Polizeiwache, Bücherei und Krankenhaus Brambauer sollten erhalten bleiben, denn ein Ortsteil mit über 20 000 Einwohnern braucht eigenständige Einrichtungen. Über 40 Prozent der Einwohner haben einen Migrationshintergrund oder sind Migranten. Das Freibad oder das Hallenbad werden gerne von Migranten besucht, z. B. gehen die Mitglieder der Ulu Moschee seit November samstags und sonntags schwimmen. Wir würden uns freuen, wenn der Rat sich für Erhaltung entscheidet."

 

28.04.2006

Von den kalten Außentemperaturen ließen sich diese Besucher nicht abschrecken: Das Freibad Brambauer zog zum gestrigen Saisonstart viele Gäste an - auch zum Sprung ins Wasser. (Foto: IK/PiLi)

Schwimmfans standen morgens Schlange - Erste Saisonkarte verkauft - Konzept zur Verkleinerung

 

Brambauer. (IK/PiLi) Die Saison im Freibad Brambauer ist seit dem gestrigen 1. Mai gestartet. Bevor sich das Tor pünktlich um 6.30 Uhr öffnete, warteten bereits die ersten Gäste.

 

"Wir hatten heute Vormittag bestimmt schon über 50 Besucher", erzählte die ehrenamtliche Kassiererin strahlend. "Und die ersten Saisonkarten sind auch schon verkauft."

Viele Stammgäste waren erschienen und wagten den Sprung ins kühle Nass, von den kalten Außentemperaturen ließ sich hier keiner abschrecken. Gut angenommen wurde auch das frisch renovierte und vergrößerte Café, das Kirstin Jahnke betreibt. Zahlreiche Neugierige und Gäste, unter anderem einige Mitglieder und Vertreter des Förder-, Träger- und Schwimmvereins, hatten es sich auf der neuen Terrasse gemütlich gemacht und feierten die Eröffnung.

 

"Die Lage hier ist so wunderschön", schwärmte eine 58-jährige Besucherin, die regelmäßig zum Schwimmen kommt. "Es ist gemütlich, es herrscht eine fast schon familiäre Atmosphäre und auch das Café ist ganz toll geworden." Begeistert zeigten sich auch die 10 bis 12 Jahre alten Schwimmer Markus, Nina und Benjamin und waren froh, "dass das Freibad endlich wieder aufhat."

 

Gesprächsthema war unter den Gästen auch die geplante Reduzierung der Schwimmfläche im Zuge der städtischen Sparmaßnahmen. Einig waren sich die Besucher in einem Punkt: "Bevor das Bad ganz geschlossen werden muss, ist es besser, die Größe zu reduzieren, wenn dadurch der Erhalt gesichert werden kann." Ähnlich sieht es auch Paul Jahnke, Vorsitzender des Trägervereins.

 

Verschönerung mit Blumen, Boulebahn und Schachbrett 



"Es muss Fläche reduziert werden, um die Energie- und Unterhaltskosten zu senken. Wir haben deshalb eine Variante ausgearbeitet, die eine Kürzung des Schwimmbeckens von 50 auf 33 Meter und eine Reduzierung der Höhe von 2,40 auf 2,00 Meter vorsieht. Im Nichtschwimmerbecken solle der tiefe Bereich entfernt werden." Die Durchführung des Schwimmsports sei dabei noch gesichert. Bereits am Sonntag waren auf Einladung des Fördervereins Ratsmitglieder von FDP, Grünen und der UWG erschienen, um sich einen Überblick zu verschaffen.

 

Erstmal wird das Schwimmbad kräftig verschönert: Am Wiesenrand, rund um die Becken, wurden Blumenbeete erneuert. In Richtung Fußballplatz, sollen eine Boulebahn und ein Schachbrett angebracht werden.

 

01.05.2006

So könnte es aussehen,das neue Zentralbad, das für 9,5 Millionen Euro in Lünen-Mitte entstehen u. andere Bäder und Kleinschwimmhallen ersetzen soll. Die Constrata Ingeniuer-GmbH baut ein solches Projekt nun mit dem Namen "Neanderbad" in Erkrath.

Erster Schritt zu Bäderschließungen

 

SPD und CDU verabschiedeten Eckwertebeschluss - Freibad Brambauer soll noch eine Chance erhalten

 

Von Katja Sponholz

Lünen. Nach heftigen Diskussionen, Wortklaubereien und Zahlenspielen hat der Rat gestern gegen die Stimmen der kleinen Fraktionen und einer Stimme aus der CDU einen "Eckwertebeschluss" zur Zukunft der Bäderlandschaft verabschiedet.

 

Die SPD folgte einem Antrag der CDU, noch nicht über den vom Bürgermeister vorgelegten Beschluss abzustimmen, sondern auch noch den zuständigen Ausschüssen und sonstigen Akteuren die Chance der Mitwirkung zu geben. Noch offen ist demnach die Zukunft des Freibades Brambauer. Fest steht jedoch, dass in Lünen-Mitte ein Zentralhallenbad errichtet und dann die Hallenbäder Stadtmitte und Altlünen und die Kleinschwimmhallen in Brambauer und Horstmar geschlossen werden. Das Freibad Cappenberger See soll ohne weitere Investitionen wie bisher fortgeführt werden.

 

Dass der Beschlussvorschlag 1 des Bäderbeirates auch die Schließung des Freibades Brambauer beinhaltet, sorgte vor allem bei Grünen, FDP und UWG für Widerstand. Ihren Ratsvertretern reichte nicht aus, dass der Vorschlag 2 (mit Erhalt eines sanierten Bades bei einem langfristigen Vertrag durch den Träger/Förderverein) laut Eckwertebeschluss auf Machbarkeit geprüft werden soll. Heftige Kritik gab es vor allem von Bernd Gregarek (Grüne): Er beurteilte das Verhalten von SPD und CDU als "Eiertanz" und als "nicht aufrichtig", während Fraktionskollege Detlef Weinbrenner bestätigte: "Hier soll jemand erschossen und hinterher gefragt werden, ob er etwas dagegen hat."

 

SPD-Fraktionschef Rolf Möller konterte: "Manche lesen nur das, was sie lesen wollen oder können." Durch diesen Eckwertebeschluss gebe es die Möglichkeit, "die Tür für Brambauer ein Stück weit zu öffnen." Dass man gestern noch nicht endgültig beschlossen, sondern lediglich einen Eckwertebeschluss gefasst habe, relativierte er jedoch: "Es ist uns bewusst, dass wir eine wesentliche Vorentscheidung treffen und wir wollen nicht den Eindruck erwecken, dass die Diskussion noch völlig offen ist." Dennoch sehe man die Chance, eine Diskussion, die seit 20 Jahren laufe, nun zu einem Ende zu bringen.

 

Der Vorsitzende der CDU-Fraktion (und zugleich des Bäderbeirates), Friedhelm Schroeter, appellierte an alle, "zu erkennen und zu akzeptieren, dass dieser Vorschlag nicht leichtfertig entstanden" sei. "Es ist nicht die optimale Versorgung, das ist klar", räumte er ein, "aber dazu ist die Stadt nicht in der Lage. Wir befinden uns in einer finanziellen Situation, in der wir uns auf das Angemessene beschränken müssen."

Die Brambauer Politiker bewerteten das Thema unterschiedlich: Während Michael Haustein (SPD) kommentierte, dass man hier ein Papier auf dem Tisch habe, "das ganz nüchtern betrachtet Brambauer noch erhebliche Chancen ermöglicht", stimmte Martin Fleischmann als einziger Christdemokrat gegen den Eckwertebeschluss. Eine reduzierte Wasserfläche auf 500 qm, so hatte er zuvor begründet, "ist der Tod für Schulschwimmen und Schwimmsport."

 

05.05.2006



Eine Planung mit reduzierter Wasserfläche auf 500 Quadratmeter gibt es bekanntlich schon. Dies ist nach Meinung der Brambauer Politiker Michael Haustein und Martin Fleischmann der Tod des Schul- und Schwimmsportes.

Noch ist das Freibad nicht verloren

 

Diskussion geht nach dem Ratsbeschluss erst recht weiter - Haustein setzt auf Kompromisse:

 

Brambauer. (kes) Der Beschluss über die Bäderlan?dschaft beeinhaltet nach Ansicht des Vorsitzenden der SPD-Brambauer, Michael Haustein, eine Chance für den Erhalt des Freibades. Das sagte der Kommunalpolitiker einen Tag nach der Ratssitzung.
 

Eine Reduzierung der Wasserfläche auf 500 Quadratmeter sei der Tod des Vereinssports meinte Haustein wie schon bei der Ratssitzung, aber die Größenordnung ist nach seiner Meinung noch nicht festgezurrt. Festgeschrieben sei aber die Investitionsgröße von 1,3 Mio Euro. Jetzt müsse über Kompromisse nachgedacht und spartanisch gearbeitet werden.

 

So könne zum Beispiel über die Idee von Paul Jahnke, dem Vorsitzenden des Trägerverein, nachgedacht werden, die Menge des Wassers durch Absenkung des Spiegels um einen halben Meter zu reduzieren und auch die Temperatur herunter zu fahren.

 

Nach dem so genannten Eckwertebeschluss erwarte er jetzt eine heftige und muntere Diskussion in den Vereinen und Schulen, sagte Haustein und verweist darauf, dass Schulsport kein beliebiges Angebot, sondern gesetzlich verankert sei.

 

Wie berichtet, hatte sein Brambauer Kollege Martin Fleischmann als einziger CDU-Mann gegen den Eckwertebeschluss gestimmt, weil er die reduzierte Wasserfläche und die Folgen für Schul- und Schwimmsport vor Augen gehabt hat. Michael Haustein könnte sich aber längere als 25-Meter-Bahnen vorstellen.

 

Paul Jahnke sieht jetzt die Notwendigkeit, eine Menge Gespräche mit der Bädergesellschaft und mit dem Bäderbeirat zu führen. Einen Zeitrahmen für mögliche Ergebnisse mochte er gestern nicht nennen. Jetzt sei der Trägerverein am Zuge, die Politik - er ist auch Vorsitzender der Ortsunion Brambauer - habe erst einmal nicht zu verhandeln.

 

Besonders freut sich Paul Jahnke über das schöne Wetter, das viele Besucher ins Freibad lockt. Jeder Euro in der Kasse sichert die Existenz der Freizeiteinrichtung ein bisschen mehr.

 

05.05.2006


Die Einladung zum Benefizkonzert für den Erhalt des Freibades sind fertig.Veranstalter Paul Jahnke u. Stefan Sattler präsentieren die fertigen Plakate.(Foto:Ingo Neubold)Die Oldieband "Here comes Jonny" wird dem Publikum beim Benefizkonzertes einheizen.

Mit Konzert ein Zeichen setzen

 

Trägerverein Freibad und Brami-Gemeinschaft laden zum Benefizkonzert am 25. Mai

 

Brambauer. Mit einem Benefizkonzert am 24. Mai wollen der Trägerverein Freibad und die Brami-Gemeinschaft ein Zeichen gegen die Schließung des Freibades Brambauer setzen. Die geladenen Bands soll die Besucher zu einem "Tanz" gegen die Schließung mobilisieren.

 

Schwere musikalische Geschütze fahren die Veranstalter auf. So hat sich zu diesem Benefizkonzert die rollende Disco "Culture Life" aus Waltrop angekündigt. Als Hauptband wird die bekannte Oldie- und Stimmungsband "Here comes Johnny" auftreten.

 

Stimmungsband "Here comes Jonny"

 
Die Profimusiker bringen im Solo- und Harmoniegesang die Oldies der 60er, 70er und 80er Jahre auf die Bühne. Das Programm stellt ein Klangerlebnis mit vielen Abwechselungen für Feinschmecker dar. És gibt Hits von den Rolling Stones, den Beatles, den Troggs bis hin zu Santana, Eric Clapton, den Dire Straits und Westernhagen. Als "Special Guest" konnte ein Imitator Casey Jones´ als Musiker gewonnen werden. An Bord hat er auch seinen Hit "Don´?t ha ha" aus dem Jahre 1965. Das Benefizkonzert beginnt um 19 Uhr im Freibad Brambauer. Der Eintritt kostet 5 Euro im Vorverkauf, an der Abendkasse 7,50 Euro. Vorverkaufsstellen sind das Freibad Brambauer, Drogerie Vera Pieper und Das Reisbüro Holidayland Hufnagel.

 

09.05.2006

Schulleiter und "Bramis" solidarisch gegen Bad-Schließung

 

Brambauer. (sza) Brambauers Schulen erhalten bei ihrem Widerstand gegen eine mögliche Schließung des Freibads Brambauer Rückendeckung von den "Bramis".

 

"Wir stehen voll und ganz hinter den Schulleitern", teilte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft "Bramis", Michael Ristovitch gestern telefonisch gegenüber unserer Redaktion mit.

 

Gerhard Strunk, Leiter der Elisabethschule, freute diese Solidaritätsbekundung. Sitzt der Leiter der Grundschule doch derzeit über der Ausarbeitung einer Resolution gegen eine angedachte Schließung des Freibads. "Eine Schließung wäre eine Katastrophe für den Schulsport", stellte Strunk fest.

 

Während das Aus fürs Freibad noch keine beschlossene Sache ist und der Rat in der vergangenen Woche wie berichtet bekundete, Möglichkeiten nach einer Rettung zu suchen, steht die Schließung der Kleinschwimmhalle bereits felsenfest. "Ich wüsste gar nicht, wie wir das auffangen sollten, wenn beide Bäder schließen. Dann müssten wir Schwimmen als projektartigen Epochal-Unterricht anbieten", überlegt Gerhard Strunk laut und ergänzt: "Aber so weit wollen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht denken."

 

Denn Hoffnungen auf eine Bad-Rettung machen sich die Schulleiter durchaus. Die Leiter der drei Grundschule Freibad, Elisabeth und Auf dem Kelm sowie die Leiter der Realschule Brambauer und der Hauptschule Achenbach haben sich kurzfristig zum Verfassen einer Resolution entschlossen. In dem Papier wollen sie der Politik der Bedeutung des Freibads für die Schüler, "aber auch ganz besonders für die Bürger in Brambauer", deutlich machen, berichtete Strunk. Deshalb richte sich die Resolution nicht nur an den Rat, sondern auch an die gesamte Bevölkerung Lünens.

 

Wann das Papier offiziell übergeben wird, steht noch nicht fest. Gerhard Strunk hat als Termin das Sportfest der Grundschulen angedacht.

 

09.05.2006